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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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knapp über fünfhundert Fuß.
    Die Leviathan maß zweihundert Fuß von oben bis unten, Newkirk dürfte also knapp dreihundert Fuß unter dem Luftschiff baumeln. Da er im Pilotenharnisch hing, müsste es ihm den Umständen entsprechend gut gehen. Solange ihn nicht das Feuer erwischt oder ihm der Ruck das Genick gebrochen hatte …
    Deryn holte tief Luft und bemühte sich, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken.
    Sie konnte ihn nicht wieder hochkurbeln. Die Winde war für einen mit Wasserstoff gefüllten Huxley ausgelegt, nicht für eine schwere Last.
    Deryn folgte der straffen Leine und kletterte über die Webeleinen an der Flanke des Flugtiers nach unten. Ab der Hüfte des Schiffs konnte sie die dunkle Gestalt des Huxleys über den Schaumkronen der Wellen erkennen.
    »Brüllende Spinnen«, murmelte sie. Das Wasser war viel näher, als sie erwartet hatte.
    Die Leviathan verlor an Höhe.
    Natürlich, denn das große Flugtier suchte nach dem stärksten Wind, der es von den deutschen Panzerschiffen forttrug. Es interessierte sich nicht dafür, ob der arme verbrannte Newkirk auf die harte Oberfläche des Meeres klatschte.
    Aber die Offiziere konnten Ballast abwerfen und das Schiff gegen seinen Willen wieder steigen lassen. Deryn holte die Kommandopfeife hervor und blies nach einer Boteneidechse, dann schaute sie wieder zum Huxley nach unten.
    Sie konnte bei Newkirk keinerlei Bewegung erkennen. Er musste zumindest bewusstlos sein. Und er hatte nicht die richtige Ausrüstung, um an der Leine nach oben zu klettern. Niemand hatte je den Fall in Erwägung gezogen, dass jemand von einem Aufsteiger in die Höhe klettern muss.
    Wo waren diese brüllenden Boteneidechsen? Da krabbelte eine über die Membran und Deryn pfiff nach ihr. Doch die Eidechse starrte sie nur an und plapperte etwas von einer elektrischen Fehlfunktion.
    »Na großartig!«, murmelte Deryn. Der Blitz des Mechanisten-Gewitters hatte den Tierchen das Hirn verschmort! Das dunkle Wasser unten schien mit jedem verstreichenden Augenblick näher zu kommen.
    Also musste sie Newkirk auf eigene Faust retten.
    Deryn durchsuchte die Taschen ihrer Fliegerkombi. Im Flugunterricht hatte Mr Rigby ihnen erklärt, auf welche Weise sich die Takler »gesichert abseilten«, wie man es beim Service ausdrückte, wenn man an einem Seil nach unten rutschte, ohne sich den Hals zu brechen. Sie fand einige Karabinerhaken und genug Leine, um eine Seilbremse zusammenzuknoten.
    Nachdem sie die Sicherheitslasche am Seil des Huxleys befestigt hatte, spannte Deryn den Karabinerhaken fest. Sie konnte sich das Seil nicht um die Hüften winden, denn das Gewicht des toten Huxleys hätte sie in zwei Stücke gequetscht. Nachdem sie einen Moment lang gefummelt hatte, klinkte sie die übrigen Karabinerhaken in ihren Gurten ein und zog die Leine hindurch.
    Mr Rigby würde diese Methode nicht gutheißen, dachte Deryn, als sie sich von der Membran abstieß.
    Sie glitt in kurzen Rucks nach unten, wobei die Karabinerhakenbremse verhinderte, dass sie zu schnell rutschte. Trotzdem spürte sie durch die Handschuhe, wie heiß das Seil wurde, und immer wenn sie die Bremse anzog, rissen einige Fasern. Deryn wusste nicht, ob diese Leine überhaupt ausgelegt war, um das Gewicht eines toten Huxleys und zweier Kadetten zu halten.
    Unter Deryn toste das Meer. Der Wind hatte nun nach Sonnenuntergang deutlich abgekühlt. Eine hohe Welle leckte an der herabhängenden Membran des Huxleys und knallte wie ein Schuss.
    »Newkirk!«, rief Deryn, und der Junge regte sich in seinem Gurtzeug.
    Vor Erleichterung durchlief sie ein Schauder: Er lebte. Anders als Dad.
    Sie ließ sich die letzten zwanzig Meter hinunter, wobei das Seil entsetzlich zischte und den Geruch von Verbranntem in die salzige Luft ausströmte. Dann landete sie weich auf der glibberigen Membran des toten Flugtiers, die nach Rauch und Salz roch, wie eine Qualle, die über einem Kaminfeuer geröstet worden war.
    »Wo zum Henker bin ich?«, murmelte Newkirk und war im Rauschen der Wellen kaum zu verstehen. Sein Haar war angesengt, sein Gesicht und seine Hände waren von einer Rußschicht überzogen.
    »Fehlt nicht viel, dann sind Sie im brüllenden Meer! Können Sie sich bewegen?«
    Der Junge starrte seine schwarzen Hände an, wackelte mit den Fingern und schnallte sich aus dem Gurtzeug. Dann stellte er sich wackelig auf den Rahmen des Pilotensitzes.
    »Aye. Ich bin nur ein bisschen angekokelt.« Er strich sich mit den Fingern durch das Haar beziehungsweise

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