Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
Vom Netzwerk:
weitere Männer den Tod finden.
    Er richtete den Blick wieder auf den sich drehenden Motor. Klopp könnte ihn auf ein Dutzend Weisen unauffällig zum Stillstand bringen. Ein Wort von Alek genügte und die Schlacht wäre vorüber.
    Aber er hatte Dylan versprochen, loyal zu kämpfen. Und nachdem er sein Versteck, seinen Sturmläufer und das Gold seines Vaters aufgegeben hatte, erschien es ihm absurd, die Briten jetzt zu verraten.
    Graf Volger, das wusste er, würde dem zustimmen. Als Erbe des österreichisch-ungarischen Throns hatte er die Pflicht, zu überleben. Und im Lager des Feindes überlebte man nicht lange, wenn man meuterte.
    »Was kommt als Nächstes?«, fragte er Hirst.
    Der Chefingenieur nahm Klopp den Feldstecher ab. »Wir verschwenden keine Zeit mehr damit, ihre Signalflaggen zu zerreißen, das ist einmal sicher. Vermutlich geht es mit Fliegerbomben weiter. Die kann ein Gyrokopter nicht aufhalten.«
    »Wir bombardieren sie«, übersetzte Alek für Klopp. »Dagegen können sie sich nicht verteidigen.«
    Der Mann nickte und justierte die Steuerung nach. Der Signalanzeiger hatte sich wieder auf Rot gestellt. Die Leviathan war auf Kurs.

3. Kapitel
    Es dauerte lange Minuten, die Distanz bis zur Goeben zu überbrücken.
    Die großen Geschütze des Schiffes donnerten und spuckten Feuer und Rauch in den Nachthimmel. Aber Mr. Hirst hatte recht: Die Geschosse flogen deutlich unter der Leviathan hindurch und explodierten Kilometer entfernt in weißen Wassersäulen auf dem Meer.
    Während die Leviathan aufschloss, beobachtete Alek das deutsche Schiff durch den Feldstecher. Auf den gepanzerten Decks eilten Männer umher und deckten die kleineren Geschütze mit schweren schwarzen Planen ab, die dumpf im letzten Licht glänzten wie Kunststoff oder Leder. Alek fragte sich, ob dieses Material stark genug war, um Flechets zu widerstehen.
    Aber kein Kunststoff konnte Sprengstoff aushalten.
    Die Männer auf dem Panzerschiff wirkten allerdings nicht übermäßig besorgt. Die Rettungsboote wurden nicht vorbereitet, und der zweite Gyrokopter blieb auf seinem Katapult, wo man die Rotorblätter wegen des Windes vertäut hatte. Kurz darauf wurde er ebenfalls mit einer glänzend schwarzen Abdeckung versehen.
    »Junger Herr«, fragte Klopp, »was geht denn auf dem Achterdeck vor sich?«
    Alek schwenkte das Fernglas und sah auf dem eigenartigen Metallturm des Schiffes Lichter flackern.
    Er schaute genauer hin. Männer in Uniformen, die aus dem gleichen glänzenden Stoff wie die Planen gefertigt waren, arbeiteten unten an dem Turm. Sie bewegten sich langsam, als würden sie in einer frischen Schicht Teer feststecken.
    Alek runzelte die Stirn. »Sehen Sie es sich selbst an, Meister Klopp. Rasch, bitte.«
    Während der ältere Mann das Fernglas nahm, wurde das Flackern heller – jetzt konnte Alek es bereits mit bloßem Auge erkennen. Ein Schimmern glitt unruhig über die Streben des Turms wie eine nervöse Schlange aus Licht …
    »Gummi«, sagte Alek leise. »Sie schützen alles mit Gummi. Der ganze Turm ist offensichtlich mit Elektrizität aufgeladen.«
    Klopp fluchte. »Ich hätte es gleich wissen müssen. Aber sie haben uns nur kleine Spielzeuge und Demonstrationsmodelle gezeigt, niemals eine so große Anlage!«
    »Modelle wovon?«
    Klopp senkte das Fernglas. »Es ist eine Tesla-Kanone. Eine richtige.«
    Alek schüttelte verwundert den Kopf. »Benannt nach Herrn Tesla, der den Funk erfunden hat? Es ist demnach ein Sendemast?«
    »Genau dieser Herr Tesla, doch ist es kein Sendemast.« Klopp war blass geworden. »Es ist eine Waffe – ein Blitzgenerator.«
    Entsetzt starrte Alek auf den flimmernden Turm. Wie hatte Dylan schon häufig gesagt? Ein Blitz war der natürliche Feind des Luftschiffes. Wenn Elektrizität über die Haut der Leviathan floss, könnte bereits die kleinste Menge austretenden Wasserstoffs zu einem alles vernichtenden Brand führen. »Sind wir schon in Reichweite?«, fragte er.
    »Diejenigen, die sie uns vorgeführt haben, konnten kaum durch einen Raum schießen«, sagte Klopp. »Da kribbelte es uns nur mal gerade in den Fingern, oder die Haare stellten sich auf. Dieses Ding hier ist gewaltig und ihm stehen die Kessel eines Panzerschiffes als Energiequelle zur Verfügung!«
    Alek wandte sich an Mr Hirst, der ihr Gespräch interessiert verfolgt hatte, und sagte auf Englisch: »Wir müssen wenden! Dieser Turm auf dem Achterdeck ist eine Art … Blitzkanone.«
    Mr Hirst zog eine Augenbraue hoch. »Eine

Weitere Kostenlose Bücher