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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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bin zu…“ Sie lachte unsicher. „Zu verkorkst.“
    „Komm schon, Glynnis, du bist nicht verkorkst. Du musst vielleicht einiges aufarbeiten, aber zum Teufel, so geht es mir auch. So geht es den meisten Leuten.“
    Sie lächelte traurig. „Was ich jedenfalls sagen möchte, auch wenn ich nicht recht weiß, wie: Ich hoffe, wir können Freunde bleiben. Zu mehr bin ich im Augenblick einfach nicht fähig.“
    Er lächelte wie befreit. „Das passt mir gut. Denn genau das wollte ich dir auch sagen.“
    Glynnis spürte die Erleichterung in seiner Stimme. Zum Teil war sie froh, dass Dan mit ihr einer Meinung war, und doch spürte sie einen schmerzhaften Verlust.

    Würden sie wirklich nie mehr als Freunde sein? Hatte sie gerade jede Chance auf mehr verspielt?
    Dan kam gerade ins Büro, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er warf seine Jacke über einen Stuhl und griff nach dem Hörer. „Lieutenant O’Neill.“
    „Dan?“ Es war seine Mutter.
    „Hi, Ma.“
    „Dan, hör zu, ich versuche schon seit zwanzig Minuten, dich zu erreichen. Du wirst nicht glauben, was passiert ist.“ Seine Mutter atmete hörbar ein. „Cindy hat hier angerufen.“
    Dan musste sich setzen. „Cindy? Du meinst jene Cindy, mit der ich mal verheiratet war?“
    „Ja.“
    „Was wollte die denn?“ Ach du liebes bisschen. Seit Cindy vor dreizehn Jahren gegangen war, hatte er nichts von ihr gehört, nicht das leiseste Lebenszeichen.
    Es war, als wäre sie vom Erdboden verschluckt gewesen. Er hatte nicht einmal gewusst, ob sie lebte oder tot war. Und sie hatte nicht nur ihn ignoriert, sondern auch Mona. Keine Karte zum Geburtstag, keine zu Weihnachten, nichts.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte seine Mutter. „Sie wollte wissen, wo sie dich finden kann. Ich nehme an, sie hat im Police Department in Chicago angerufen, wo ihr jemand sagte, dass du nach Ivy gezogen bist.“
    „Und hast du ihr gesagt, wo ich wohne?“
    „Nun, ich habe ihr deine Nummer gegeben. Ich dachte…“ Sie verstummte. „Das war ein Fehler, oder?“
    Dan seufzte. Nachdem der erste Schock verflogen war, war er fast froh, dass Cindy wieder aufgetaucht war. Er hatte ihr einiges zu sagen. Dann wäre er vielleicht wirklich fähig, die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen, wenigstens diesen Teil. „Nein, ist schon gut.“
    „Ich wollte dich nur warnen. Sie weiß jetzt, wo du arbeitest, aber deine Adresse habe ich ihr nicht gegeben.“
    „Danke, Ma. Ich halte dich auf dem Laufenden, falls sie auftaucht.“
    „Okay. Ach, Dan?“
    „Mom?“
    „Wenn sie wirklich auftaucht, dann…“
    „Ja?“
    „Nun, es mag nicht so wichtig sein, aber Hass ist keine Lösung.“
    „Ich weiß.“
    „Und was passiert ist, ist passiert“, fügte sie sanft hinzu.
    „Ich weiß. Ich werde das Weib schon nicht umbringen.“ Langsam hängte Dan den Hörer ein. Eine Zeit lang blieb er bewegungslos auf der Tischkante sitzen. Cindy. Er konnte sie vor sich sehen, als stünde sie wirklich vor ihm.
    Vom ersten Tag an war seine Ehe mit ihr ein Desaster gewesen. Aber das hatte nichts an der Tatsache geändert, dass er vom ersten Augenblick an heiß auf sie gewesen war. Damals arbeitete sie als Kellnerin in einer Cocktailbar, die er und seine Freunde öfter besuchten. Als sie sie an diesem Abend zum ersten Mal bediente, konnte er die Augen nicht von ihr wenden.
    Cindy hatte einen beeindruckenden Körper, sie wirkte wie aus Baywatch entsprungen, gebräunt, kurvenreich und sexy, und dazu noch füllige blonde Haare, die ihr bis auf den Rücken fielen. In ihrer Kellneruniform mit dem engen schwarzen Minirock und einem weißen TShirt, das ihre Figur betonte, war sie ein ziemlicher Hingucker.
    Sie hatte Dan von Anfang an ins Visier genommen, warf ihm immer wieder vieldeutige Blicke zu, die ihm geheime Freuden versprachen. Er wartete noch bis zwei Uhr, bis ihre Schicht vorüber war, obwohl er um acht zum Dienst musste.
    Sie gingen in ihr Apartment und zerrten sich gegenseitig schon die Kleider vom Leib, kaum dass die Tür hinter ihnen zu war.
    Der Sex war fantastisch gewesen, der beste, den er je gehabt hatte – nicht dass er so viel Erfahrung gehabt hätte, schließlich war er erst zweiundzwanzig. Diese Frau war unersättlich, und Dan kroch am nächsten Morgen mehr zur Arbeit als dass er aufrecht lief. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, reagierte sein Körper wieder, und er konnte es kaum erwarten, Cindy wieder zu sehen.
    Von da an verbrachten sie jede freie Minute zusammen, und zwar meistens in

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