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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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Erleichtert kehrte sie zurück in ihr Schlafzimmer, zog sich den Morgenmantel an und schlüpfte in die Pantoffeln. Die Leuchtziffern der Uhr zeigten 3 Uhr 12.
    Im Wohnzimmer stellte sie sich ans Fenster und sah auf die stille Straße hinaus.
    Im Schein der Straßenlampe am Eck glitzerten Schneeflocken, nichts rührte sich.
    Glynnis schlug die Arme um sich.
    Dan. Sie konnte an nichts anderes denken als seinen Kuss und das Gefühl* das sie dabei gehabt hatte. Dieser Kuss hatte alles zwischen ihnen geändert und gleichzeitig gar nichts.
    Sie fühlte sich immer noch nicht in der Verfassung, eine Beziehung zu beginnen.
    Aber sie wollte diesen Mann so sehr.
    Ihr Körper hatte sich von ihrem erotischen Traum noch nicht beruhigt und sehnte sich immer noch nach etwas, das sie nicht haben konnte. Denn wenn es eines gab, dessen Glynnis sich sicher war, dann das: Sie würde sich nicht auf eine sexuelle Beziehung mit jemandem einlassen, bevor sie nicht absolut sicher war, dass es etwas Dauerhaftes war.
    Diesmal nämlich hatte sie mehr als ihre eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
    Sie hatte zwei Kinder, die den Verlust eines Mannes in ihrem Leben kein zweites Mal verkraften würden.

9. KAPITEL
    Dan verbrachte eine schreckliche Nacht.
    Erst konnte er nicht einschlafen, denn immer wieder musste er daran denken, was zwischen Glynnis und ihm geschehen war. Und als er dann endlich wegdämmerte, träumte er von dieser Nacht, die ihn verfolgte, seitdem er nicht mehr in Chicago lebte.
    Vor seinem inneren Auge sah er die Schüsse, die die Tür des Apartments durchsiebt hatten. Sein Kollege, der mit einer tödlichen Wunde zusammenbrach.
    Er und Jack und die anderen Polizisten, die zurückschossen. Jack, der die Tür eintrat. Dann drei von ihnen, die das Apartment stürmten und entdecken mussten, dass der Drogendealer nicht allein war: Er hatte seine Freundin und ihren kleinen Sohn bei sich.
    Wenn er dieses Kind vor sich sah, erlebte er den Horror und die Verzweiflung jedes Mal von neuem. Im Traum vermischte sich das Kind mit Mona und dann mit Livvy, und alles ergab ein wirres Durcheinander.
    Er wachte mit klopfendem Herzen auf, nicht sicher, ob er sich auf die Arbeit freuen sollte oder nicht. Im Büro hätte er wenigstens keine Zeit, an die Dinge zu denken, die ihn beschäftigten, besonders Glynnis.
    Er konnte den Kuss nicht vergessen. Warum hatte er sie überhaupt geküsst? Er hätte es besser wissen müssen, und trotzdem hatte er es getan. Ihr Verhältnis wäre von jetzt an anders, denn auch wenn sie es gewollt hätten, keiner von ihnen könnte den Kuss ungeschehen machen.
    Verdammt. Er war ein Idiot, nahm sich das eine vor und machte dann das andere.
    In so einer Situation hatte er sich noch nie befunden. Nicht dass er seit seiner Scheidung mit vielen Frauen verabredet gewesen wäre, aber in den letzten Jahren hatte er eine Reihe von Kurzzeitbeziehungen gehabt, die alle einem vorhersagbaren Muster folgten. Entweder stellten er oder die Frau ziemlich schnell fest, dass sie nicht an einer festeren Beziehung interessiert waren. Oder sie waren einige Zeit zusammen und trennten sich dann in freundschaftlichem Einvernehmen.
    Aber bei Glynnis konnte er sich weder das eine noch das andere vorstellen.
    Erstens hatte er tatsächlich Interesse an ihr. Und ihrer Reaktion nach zu schließen ging es ihr ebenso. Glynnis war jedoch nicht der Typ, der sich ohne weiteres auf mehr einlassen würde, denn da waren schließlich noch die Kinder.
    Wenn Glynnis und er also intim würden, hieße das, sich auch aneinander zu binden. Doch obwohl Dan darin sogar eine Möglichkeit für die Zukunft sah, war er noch nicht bereit, diesen Schritt zu machen. Und wenn er an Glynnis’ Geständnis gestern Abend dachte, schien es bei ihr genauso zu sein.
    Was hieß das also? Immerhin konnten sie nicht so tun, als wäre der Kuss nie passiert. Sollte er offen mit Glynnis reden? Etwas sagen wie: „Ich mag dich wirklich sehr, aber ich glaube, wir sollten es etwas langsamer angehen?“ Und wenn das ihre Gefühle verletzte und ihr Verhältnis völlig zerstörte?
    Er wünschte, er könnte sich jemandem mitteilen oder sich Rat holen. Kat war die falsche Adresse. Er dachte an seine Brüder, aber wenn er ehrlich war, hatte er mit ihnen nie wirklich über Persönliches gesprochen.
    Dan hatte nie viele Freunde gehabt, und wenn, waren es meistens Kollegen. Sein Job ließ ihm wenig Zeit, Freundschaften außerhalb des Büros zu pflegen. Sein engster Freund war Jack Perry, sein

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