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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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Gespräche mit Jack und Renny Klarheit in Dans Kopf geschaffen. Jetzt wusste er, was er zu tun hatte, jedenfalls was Glynnis betraf.
    Und er würde nicht den feigen Weg wählen und es ihr am Telefon sagen.
    „Möchtest du heute Mittag bei uns essen? Ich wollte Schweinelendchen machen“, sagte  Sabrina,  als  sie,  Gregg,  Glynnis  und  die  Kinder  nach  dem  Sonntagsgottesdienst vor der Kirche beisammen standen.
    „Danke, aber ich muss noch Schularbeiten korrigieren und Rechnungen bezahlen und brauche mal einen Nachmittag zu Hause“, erwiderte Glynnis.
    In Wahrheit waren ihre Gefühle immer noch so in Aufruhr, dass sie lieber allein war. Ihr Traum von letzter Nacht hatte sich nicht aus ihrem Kopf verflüchtigt, im Gegenteil. Außerdem musste sie sich irgendetwas einfallen lassen, wenn Dan anrufen sollte.
    „Mom, ich möchte gern zum Essen mitgehen“, sagte Michael.
    „Es tut mir Leid, Michael, aber ich habe heute einfach zu viel zu tun.“
    „Aber Mom…“
    „Michael, maul bitte nicht.“ Ihr Ton fiel schärfer aus als beabsichtigt. Als sie den beleidigten Ausdruck auf Michaels Gesicht sah, tat es ihr Leid. „Entschuldige, Honey, aber ich…“
    „Wie wär’s denn, wenn die Kinder einfach mit zu uns kommen?“ schlug Gregg vor.
    „Ja“, stimmte Sabrina zu. „Dann kannst du nach Hause fahren, deine Arbeit erledigen und später nachkommen.“
    Glynnis überlegte. Ein paar Stunden allein klangen wunderbar. Sie könnte alles erledigen und sogar in Ruhe darüber nachdenken, was sie Dan sagen wollte.
    „Nun, wenn ihr sicher seid…“
    „Gut, abgemacht“, unterbrach Gregg sie. „Kommt, Kinder, gehen wir zum Auto.“ Glynnis küsste die Kinder und trug ihnen auf, sich zu benehmen, dann stieg sie in ihren Wagen und fuhr nach Hause. Auf dem Anrufbeantworter blinkte das Lämpchen, als sie in die Wohnung kam.
    Sie drückte auf den Wiedergabeknopf. „Glynnis, hi, ich bin’s, Dan. Ich wollte kurz vorbeikommen und mit dir reden. Ruf mich doch zurück, wenn du nach Hause kommst, ja?“
    Glynnis’ Herz schlug schneller. Worüber wollte er reden? Über den Kuss? Oh, Gott. Musste das sein? Aber egal, wie sie es drehte und wendete, es gab keine andere Möglichkeit: Sie und Dan konnten sich weiterhin nur sehen, wenn sie beide beschlossen, nur gute Freunde zu sein. Etwas anderes war im Moment einfach nicht drin. Sie holte tief Luft und griff nach dem Hörer.
    Eine halbe Stunde später klingelte es an der Haustür. Glynnis straffte sich und ging hin, um zu öffnen. Doch als sie Dan vor sich sah, viel zu gut aussehend in seinem dunklen Mantel und dem Kaschmirschal, den sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, konnte sie kaum normal weiteratmen.
    „Hi“, sagte er.
    „Hi.“ Sie zwang sich zu einem unkomplizierten Lächeln, während sie mit klopfendem Herzen beiseite trat, um ihn einzulassen.
    Dan legte Mantel und Schal ab und hängte dann beides über die Garderobe. Er trug einen blauen Pullover, Jeans und schwarze Stiefel.
    „Möchtest du in der Küche oder im Wohnzimmer sitzen? Ich habe Kaffee gemacht.“ Glynnis gelang es kaum, den Blick von seinem Mund abzuwenden.
    „In der Küche.“
    Ist er genauso unsicher wie ich? fragte sie sich, als sie in die Küche gingen. Die Atmosphäre lockerte sich etwas, als sie die Tassen verteilte, Milch und Zucker dazustellte und eingoss. „Hast du Hunger? Ich habe Zimtkekse da.“ Dan schüttelte den Kopf. „Ich habe spät gefrühstückt, danke.“ Glynnis wusste nicht, was sie noch tun sollte, um das hinauszuzögern, was kommen sollte, daher setzte sie sich. Dans Blick ausweichend tat sie Milch und Zucker in ihre Tasse.
    „Glynnis… wegen gestern Abend…“
    Seine Augen waren so blau.
    „Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass…“
    „Du brauchst dich nicht entschuldigen“, unterbrach sie ihn eilends.
    „Doch, ich glaube schon. Ich habe den Moment einfach ausgenutzt…“
    „Nein, hast du nicht.“ Sie stolperte fast über die Worte, denn sie wollte das, was sie zu sagen hatte, möglichst schnell hinter sich bringen. „Du hast gar nichts ausgenutzt. Wir waren beide recht emotional, das ist alles. Schau, du sollst dich deswegen nicht schuldig fühlen. Es ist eben einfach passiert.“ Sie schöpfte tief Atem. Es war Zeit, ehrlich zu sein. „Die Wahrheit ist, ich fühle mich sehr von dir angezogen, und ich wollte, dass du mich küsst, aber ich glaube, wir sind beide nicht für eine… eine intime Beziehung bereit. Noch nicht. Es ist zu früh und ich

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