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Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Titel: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Katja gerade noch hinter sich hatte schließen können.
    »Ein Lästermaul«, seufzte Doris und setzte sich neben Anke aufs Bett. »Es tut mir wirklich leid, ich finde Kosmetik immer entspannend und dachte, es geht dir auch so. Ich wollte euch nur etwas Gutes tun.«
    »Hast du ja auch.« Anke umschloss Doris’ Hand. »Jedenfalls mit diesem Wochenende. Ich habe es sehr genossen, danke. Und, Doris?«
    »Ja?«
    »Wegen gestern Nacht, ich wollte dir nicht wehtun. Es ist so lange her, vielleicht war es falsch, dir jetzt noch davon zu erzählen?«
    Doris betrachtete nachdenklich Ankes Hand, die ihre immer noch festhielt. »Ist das für dich wirklich alles abgeschlossen?«
    »Ja.« Anke drückte vorsichtig die Hand. »Also, wenn du meine Verknalltheit in deinen Mann meinst. Die war so schnell weg, wie sie entstanden ist. Die andere Entscheidung |295| muss man aus der Situation von damals sehen. Das bleibt als Zweifel im Leben, aber damit lernt man umzugehen. Und du und Torsten? Du musst was für euch tun, oder?«
    Katja klopfte an die Tür. Während Doris aufstand, um sie hereinzulassen, blickte sie Anke an. »Ja«, sagte sie und nickte. »Das muss ich. Weißt du, er ist eigentlich ein ziemlich guter Typ.«
     
    Zu dritt gingen sie nebeneinander die breite Treppe hinunter. Doris in der Mitte in schwarzer, schmaler Hose und schwarzem Pulli, zu dem Katjas grüner Schal drapiert war. Anke in weißer Hose mit einer blauen Bluse von Doris und einem breiten Gürtel von Katja und schließlich Katja in einem feuerroten Kleid, die Haare zu einem Knoten gesteckt. Als sie sich in dem großen Spiegel am Fuß der Treppe erblickten, blieben sie stehen und sahen sich an. Doris griff nach den Händen rechts und links von sich und öffnete den Mund.
    »Nein«, stoppte Katja sie. »Goldstein, du sagst jetzt bitte nichts Sentimentales, sonst fängt Kerner an zu heulen und eine Stunde Schminken ist im Eimer. Und ich mache das nicht noch mal. Außerdem habe ich Durst und du Geburtstag. Wir müssen los.«
    »Ich wollte doch nur   …«
    Katja zog sie weiter. Zumindest bis zur Rezeption, wo Anke plötzlich zusammenzuckte und stehen blieb.
    »Ach du Schande«, presste sie heraus. »Ich habe meine Sachen noch gar nicht aus dem Zimmer geholt. Wir fahren doch nachher zurück nach Hause. Diese blöden Pickel haben mich völlig aus dem Konzept gebracht. Habt ihr eure Taschen schon im Auto? Ich habe meine noch gar nicht gepackt. Ich muss noch mal hoch.«
    |296| Doris starrte sie an und schlug sich mit der Hand auf die Stirn. »Stimmt. Wir kommen ja nicht wieder her. Wir   … ach, Mist, das ist richtig   …«
    »Kommt weiter.« Katja griff nach ihren Handgelenken und zog. »Ich habe das geklärt. Wir bleiben alle drei bis morgen. Das ist mein Geschenk. Und dich fahre ich nach Hamburg, Anke. Du bist garantiert pünktlich um neun im Verlag. Ist alles organisiert. Und nun kommt. Jetzt wird gefeiert.«
    Selbst als sie im Taxi saßen, war Doris nicht zu beruhigen. Sie schob ihre Gedankenlosigkeit auf ihr fortgeschrittenes Alter. Schließlich habe sie noch nie in ihrem Leben vergessen, aus einem Hotel abzureisen, jetzt aber würde es losgehen mit der Demenz. »Vermutlich werde ich in den nächsten Wochen in regelmäßigen Abständen per Rundfunk gesucht: ›Frau Goldstein-Wagner ist circa einssiebzig groß und mit einem rot-weiß gestreiften Schlafanzug und einer blauen Strickjacke bekleidet. Sie ist orientierungslos, aber einsichtig. Wer sie sieht, benachrichtige bitte die nächste Polizeistation.‹ Kerner, wenn du es weiterhin schaffst, immer gleichzeitig mit mir dein Hirn abzuschalten, kann Severin uns wenigstens gemeinsam abholen.«
    Sie begann leise zu kichern, der Taxifahrer blickte skeptisch in den Rückspiegel, was den Heiterkeitsausbruch nicht unbedingt eindämmen konnte. Anke ließ sich anstecken und gab einen leisen wimmernden Ton von sich, den Katja aber mit energischem Räuspern übertönte. Zu dem Taxifahrer neben sich sagte sie laut: »Kümmern Sie sich gar nicht um die beiden. Sie sind nur so ausgelassen, weil sie mal rauskommen. Immer in diesem Heim, das ist ja auch langweilig. Und heute mischen sie sich einfach unter eine Geburtstagsgesellschaft. |297| Ich hoffe nur, keiner merkt, dass sie nicht eingeladen sind.«
    Der Taxifahrer kurbelte die Scheibe einen Spalt hinunter und machte das Radio lauter. Doris bekam einen Hustenanfall.
    »Nimm deine Tablette, Schätzchen, nicht, dass du spuckst.« Mit umwerfendem Lächeln setzte Katja ihre

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