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Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman

Titel: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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am |312| Tisch und beugte sich über seinen Sohn. »Bist du kampfunfähig? Wir wollen abfahren. Komm.«
    Während Moritz sich mühsam und umständlich von seinem Platz löste, zog Torsten Doris zur Seite. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie. »Alles gut?«
    »Ja.« Sie lehnte sich kurz an ihn. »Du könntest aber auch hier bei mir bleiben, du musst nicht mit zurück. Das wäre eigentlich ganz schön. Vom Bett aus kann man das Meer sehen.«
    Er lächelte. »Du kannst gern das nächste Wochenende für uns buchen, aber jetzt muss ich die Leute schon zurückbringen. Außerdem brauche ich vermutlich die ganze Fahrt, um Margret zu beruhigen.«
    »Goldstein, komm nicht auf die Idee, nach Hause zu fahren«, rief Katja über den Tisch. »Wir gehen jetzt noch tanzen.«
    »Siehst du«, raunte Torsten Doris zu. »Dabei würde ich nur stören. Ich greif mir jetzt deinen betrunkenen Sohn, und wir sehen uns ja dann morgen.«
    »Der betrunkene Sohn gehört auch dir.« Doris sah zu Moritz, der sich so überschwänglich von Anke verabschiedete, als hätte sie ihn großgezogen. »Danke, Anke, für alles.« Mit unsicheren Bewegungen, aber äußerst charmant klopfte er ihr auf die Schulter. »So schön, alles, bis irgendwann mal.«
    »Moritz, mach hin.« Sein Vater griff energisch nach seinem Jackensaum. »Sag tschüss zusammen und dann komm.«
    Er schob seinen leise singenden Sohn zum Bus.
     
    Katja sah den beiden nach, bis die Tür hinter ihnen zufiel. »Das hätten wir geschafft. Goldstein, das war ein tolles Fest, und das, obwohl du vorher so ein Gezicke gemacht hast.«
    |313| Doris ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte ihre Beine aus. »Ja. Es war nicht so schlimm, wie ich dachte. War die Frau von Stefan eigentlich immer schon so dick?«
    Katja grinste. »Nein. Aber bevor wir jetzt anfangen, jeden einzelnen Gast durchzuhecheln, möchte ich etwas trinken. Entweder hier oder wir gehen noch in die Hotelbar. Kerner, was machst du da eigentlich mit deinem Handy? Schreibst du um diese Zeit noch eine SMS?«
    Ohne den Blick von ihrem Display zu heben, tippte Anke in Ruhe weiter und antwortete: »Du hast den ganzen Abend mit einem Kind rumgemacht, dann kann ich ja wohl mal einem erwachsenen Mann schreiben, wie es mir gerade geht. Außerdem geht dich das gar nichts an.«
    Sie drückte den Sendebefehl und sah Katja an. »Severin und der Knabe. Doris hat Schweißausbrüche bekommen, als sie euch gesehen hat.«
    »Ich weiß gar nicht, was du willst.« Lasziv räkelte sich Katja auf dem Stuhl. »Bloß kein Neid. Doris hat nur geschwitzt, weil sie plötzlich dachte, dass es auch ihr Sohn sein könnte. Stimmt, oder? Du willst mich nicht als Schwiegertochter.«
    »Anfangs habe ich gedacht, Alex wäre der Freund von Sascha.« Doris betrachtete Katja und registrierte wieder, wie gut sie aussah. »Also, ich meine, nicht nur so, auch anders. Aber es stimmt doch, wenn Alex an dem Tag nicht da gewesen wäre, dann hätte Sascha dein Tattoo gestochen.«
    »Bestimmt.« Katja setzte sich aufrecht hin und sah Doris an. »Aber ich wäre nicht mit ihm in die Kiste gegangen. Du brauchst gar nicht zusammenzuzucken, dein Sohn ist nicht mein Typ.«
    »Er hätte dich ja auch erkannt.« Anke hatte ihr Handy |314| weggesteckt und stützte das Kinn auf die Faust. »Und es ist auch nicht besonders erotisch, wenn man zu der Frau, die bei einem im Bett liegt, früher Tante Katja gesagt hat.«
    »Das hat er nie«, korrigierte Doris. »Immer nur Katja. Aber hast du ihn denn nie getroffen?«
    »Nein.« Katja hob die dritte Wasserflasche an, die auch leer war. »Wirklich nichts mehr drin. Ich wusste bis gestern nicht, dass er mit Alex das Studio hat. Was wäre für dich eigentlich schlimmer? Wenn dein Sohn schwul wäre oder wenn seine Freundin so alt wäre wie ich?«
    »Du hast die dritte Möglichkeit vergessen.« Anke grinste. »Wenn du die Freundin wärst. Das wäre der Supergau!«
    »Es ist mir egal. Es soll ihm gut gehen«, sagte Doris. »Aber müssen wir denn jetzt bei diesem fiesen Licht ohne ein Getränk hier sitzen bleiben und über solche Themen reden? Ich möchte in die Hotelbar und in Ruhe noch einen Champagner trinken. Und über Stefans dicke Frau lästern.«
    »Und einen Toast darauf aussprechen, dass Severin nicht Mutti zu dir sagen muss.« Anke war schon aufgestanden und nahm ihre Tasche vom Tisch. »Katja, zieh deine Schuhe an, ich rufe uns ein Taxi.«

|315| D oris schloss die Haustür auf und drehte sich noch einmal um,

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