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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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beschützen. Niemand wird ihm etwas zuleide tun.«
    »Das wird MacDuff nicht wollen. Er hat sich vorgenommen, Reilly zu finden und zu töten. Wegen dem, was er dir angetan hat. MacDuff ist stark und entschlossen. Du wirst ihn nicht davon abhalten können. Im Grunde deines Herzens weißt du das. Die einzige Möglichkeit, für seine Sicherheit zu sorgen, besteht darin, dass wir Reilly vernichten, bevor er uns vernichten kann. Aber dazu müssen wir wissen, wo er steckt.«
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Ich glaube doch.«
    »Nein. Ich weiß es nicht.« Seine Stimme war angespannt. »Hör auf, darüber zu reden.«
    »Erst wenn du mir sagst, wo Reilly ist.«
    »Ich kann dafür sorgen, dass du damit aufhörst.« Er machte einen Schritt auf sie zu und griff mit der Hand in seine Tasche. »Es ist ganz einfach. Ich weiß, wie das geht.«
    Sie erstarrte. Die Schlinge. Er langte nach der Schlinge. Sie musste sich zwingen, nicht vor ihm zurückzuweichen. »Ich bin sicher, dass du eine Menge Methoden kennst, einen Feind zum Schweigen zu bringen, aber ich bin nicht dein Feind, Jock.«
    »Du hältst deinen Mund nicht. Du nervst mich.«
    »Und das ist ein Grund zu töten? Ist es das, was Reilly dir beigebracht hat? Befolgst du immer noch seine Befehle?«
    »Nein! Ich bin abgehauen. Ich wusste, dass es böse war, aber ich konnte nicht aufhören.«
    »Du hast noch immer nicht aufgehört. Du lässt es immer weiterlaufen. Und bald wird es MacDuff das Leben kosten.«
    »Das wird es nicht.« Sein Gesicht war bleich, und mittlerweile stand er direkt vor ihr. »Das wird nicht passieren.«
    »Doch. Es sei denn, du hilfst ihm.«
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt. »Ich kann nicht«, flüsterte er. »Er ist immer da und redet mit mir. Ich kann ihn nicht abschalten.«
    »Versuch es.« Sie trat auf ihn zu und legte ihm sanft die Hand auf den Arm. »Versuch es doch wenigstens, Jock.«
    Er schüttelte ihre Hand ab, die Panik spiegelte sich in seinem Blick. »Sei still. Ich halte es nicht aus, dir zuzuhören.«
    »Weil Reilly dir gesagt hat, dass du es nicht darfst? Weil er dir befohlen hat, jeden zu töten, der dich nach ihm fragt?«, rief sie hinter ihm her, als er in Richtung Stall lief. »Begreifst du denn nicht, wie falsch es ist, ihn damit durchkommen zu lassen?«
    Wortlos verschwand er im Stall.
    Sie holte tief Luft. Das war knapp gewesen. Sie wusste nicht, wie groß die Gefahr tatsächlich gewesen war, dass er ihr die Schlinge um den Hals legte, aber so genau wollte sie es lieber nicht wissen. War es das wert gewesen? Hatte sie ihn dazu gebracht nachzudenken, oder würde er ihre Worte einfach ausblenden? Sie konnte nur abwarten.
    Vielleicht hätte sie ihn nicht so bedrängen sollen. Eigentlich war es gar nicht ihre Absicht gewesen, die Worte waren einfach so aus ihrem Mund gesprudelt. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, das Grauen aufzuhalten, geriet sie allmählich in Panik. Und Jock war ihr einziger Ansatzpunkt.
    »Mein Gott, was hattest du vor? Du hast mit deinem Leben gespielt?«
    Als sie sich umdrehte, sah sie Trevor über den Hof auf sie zukommen. »Das Risiko war nicht so groß. Du hast doch Wache gestanden, und ich bin sicher, MacDuff wäre so schnell wie Superman aus dem Stall angerannt gekommen, wenn Jock mich angefasst hatte.«
    »Es wäre vielleicht zu spät gewesen«, erwiderte er. »Als wir das erste Mal herkamen, habe ich ihn einmal gegenüber einem meiner Männer in Aktion erlebt. Er war verflucht schnell.«
    »Na ja, es ist ja nichts passiert.« Sie ging an ihm vorbei und eilte zur Treppe. »Mit der Betonung auf nichts. Ich bin mir nicht mal sicher, dass er sich überhaupt daran erinnern wird, mit mir gesprochen zu haben. Reilly hat ihn immer noch im Griff.«
    »Dann wirst du doch sicherlich nichts dagegen haben, nicht mehr mit ihm zu sprechen.«
    »Und ob ich was dagegen habe. Ich muss ihn weiter bearbeiten.«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Den Teufel wirst du tun. Ich würde dich am liebsten durchschütteln, bis du zu Verstand kommst.«
    »Dann sieh du lieber zu, dass du dich selbst besser im Griff hast. Wenn du mich anfasst, fängst du dir eine. Ich werde tun, was ich für richtig halte.« Sie schlug die Eingangstür hinter sich zu. Sie war nicht in der Stimmung, sich mit ihm zu streiten. Von der Begegnung mit Jock war sie immer noch zittrig. Sie hatte ihre ganze Kraft aufbieten müssen, stehen zu bleiben anstatt zurückzuweichen. Als MacDuff ihr von der tödlichen Energie des Jungen berichtet hatte,

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