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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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lange abwarten würdest?«
    »Nein.«
    »Dachte ich’s mir.« Er wandte sich zum Gehen. »Aber du wirst besser gewappnet sein, wenn du weißt, womit er sich herumquält. Ich arbeite dran.«
    »Vier acht zwei?«
    Er nickte. »Ich bin kein Meister im Trösten, aber man gebe mir ein abstraktes Problem, und ich bin in meinem Element. Ich habe mir genau notiert, was Jock deinen Angaben nach heute Abend gesagt hat, und ich werde versuchen rauszufinden, was es mit seiner Besessenheit hinsichtlich dieser Zahl auf sich hat. Das Rätsel wird nicht leicht zu knacken sein. Vier acht zwei. Das kann alles Mögliche sein: die Kombination für ein Zahlenschloss, etwas von einem Nummernschild, ein Code für eine Alarmanlage, ein Passwort für einen Computer –«
    »Verstehe«, fiel Jane ihm ins Wort. »Und wenn du mir noch mehr Möglichkeiten aufzählst, werde ich noch deprimierter, als ich es jetzt schon bin. Also, mach dich einfach an die Arbeit.«
    Er nickte. »Ich fange mit dem Einfachsten an und gehe dann die anderen Möglichkeiten durch.« Zärtlich legte er ihr eine Hand auf den Arm. »Geh in die Küche und trink eine Tasse Kaffee. Du siehst aus, als könntest du eine gebrauchen.«
    »Ja, vielleicht mach ich das.« Seine warme Hand hatte etwas Beruhigendes und Tröstendes, und am liebsten hätte sie ihn gar nicht gehen lassen. »Und MacDuff werde ich auch eine bringen. Er wird vorerst nicht von Jocks Seite weichen. Er kümmert sich um ihn wie eine Mutter um ihr Baby. Seltsam, mit anzusehen, wie ein harter Typ wie MacDuff so mütterliche Gefühle entwickelt.«
    »Er mag das Beste gewollt haben, als er Jock heute auf der Straße ausgesetzt hat, aber in solchen Situationen macht man sich immer auch ein bisschen schuldig. Ich melde mich bei dir, sobald ich ein paar Möglichkeiten gefunden habe.«
     
    »Wach auf.«
    Als Jane verschlafen die Augen aufschlug, hockte Trevor neben ihrem Sessel und streichelte ihr zärtlich die Wange. »Was …«
    »Wach auf.« Er lächelte. »Kann sein, dass ich was gefunden habe. Keine Garantie, aber einen Versuch ist es wert.«
    Sie streckte sich in ihrem Sessel und schüttelte den Kopf, um klar denken zu können. »Was ist einen Versuch wert?«
    »Vier acht zwei. Ich hab ein bisschen mit Telefonkurzwahlnummern rumgespielt und anschließend mit den Adressen weitergemacht. Du hast gesagt, Jock ist erst ausgeflippt, als ihr durch die Straße gefahren seid, die zwei Siedlungen voneinander trennt. Ich habe mir übers Internet eine Straßenkarte besorgt. In einer der beiden Siedlungen gibt es ein Haus mit der Hausnummer vier acht zwei.« Er reichte ihr einen Ausdruck. »Lilac Drive Nummer vier acht zwei.«
    Vor Aufregung bekam sie Herzklopfen, doch sie bemühte sich, die Ruhe zu bewahren und logisch zu denken. »Das könnte reiner Zufall sein.«
    »Ja.«
    Zum Teufel mit der Logik. Sie würde sich nicht selbst die Hoffnung rauben. »Könnte das Reillys Adresse sein?«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Laut Internet wohnen in dem Haus Matthew und Nora Falgow mit ihrer Tochter Jenny. Falgow ist Gewerkschaftsführer, der Mann hat einen makellosen Ruf.« Er gab ihr noch ein Blatt. »Das ist ein Foto von den dreien. Es wurde bei der letzten Gewerkschaftswahl aufgenommen. Ein süßes Mädchen.«
    Jane nickte abwesend, während sie das Foto betrachtete. Die Falgows waren etwa Mitte vierzig. Ein attraktives Paar mit einem reizenden blonden Mädchen von etwa vier oder fünf Jahren. Falgows Lebenslauf war so blitzsauber, wie Trevor gesagt hatte, und enthielt nicht den geringsten Hinweis auf irgendwelche subversiven Aktivitäten. »Keine Verbindung zu Reilly …«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.« Trevor setzte sich auf den Boden. »Versuch dich an alles zu erinnern, was Jock heute Abend gesagt hat. Und lass dir alles noch mal von verschiedenen Gesichtspunkten aus durch den Kopf gehen.«
    Sie schaute ihn an. Dann begriff sie, worauf er hinauswollte, und ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    Sie durfte jetzt kein Feigling sein. Sie musste sich der Situation stellen. Schließlich hatte sie von Anfang an gewusst, dass es nicht angenehm werden würde. Alles, was mit Reilly zu tun hatte, war korrupt und hässlich.
    Sie holte tief Luft und betrachtete noch einmal das Foto der Falgows.
     
    »Ist er wach?«, fragte Jane MacDuff, während sie Jock anschaute. Jocks Augen waren geschlossen, doch die Anspannung in seinen Muskeln zeigte deutlich, dass er alles andere als entspannt war.
    »Ja, er ist

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