Bei Null bist du Tod
Mannschaft aus ehemaligen amerikanischen GIs zusammengestellt, die einen Groll auf die Vereinigten Staaten hegen und die er derzeit ausbildet.«
»Du meinst, denen er eine Gehirnwäsche verpasst.«
»Ganz genau. Dieses Potenzial ist für Grozak äußerst interessant. Amerikaner mit amerikanischen Papieren und einer amerikanischen Biografie, die bereit sind, ihr Leben zu opfern, um sich an der amerikanischen Regierung zu rächen.«
»Ich kann einfach nicht glauben, dass es solche Leute gibt.«
»Ja, ich hatte anfangs auch meine Zweifel. Bis Reilly mir einen Film geschickt hat, auf dem zu sehen ist, wie einer von diesen GIs sich vor der amerikanischen Botschaft in Nairobi selbst in die Luft jagt.« Er presste die Lippen zusammen. »Dabei hat Reilly darauf geachtet, dass der Typ weit genug von der Botschaft entfernt war und nicht genug Feuerkraft hatte, um ernsten Schaden anzurichten. Schließlich war es ja nur ein Werbefilm.«
»Und den hat er dir geschickt?«
»Er wollte mir einfach seine Macht demonstrieren, weil er Grozak nicht zutraut, dass er das Gold findet. Er meinte, wenn ich ihm Ciras Gold liefere, bläst er seinen Deal mit Grozak ab. Er würde mir sogar helfen, Grozak in eine Falle zu locken.«
Sie starrte ihn verwirrt an. »Aber du hast Ciras Gold nicht. Und wieso würde so ein Wichtigtuer wie Reilly sich überhaupt dafür interessieren?«
»Selbst Wichtigtuer haben ihre Schwächen. Reilly ist ein Antiquitätensammler und er hat eine besondere Schwäche für alles, was mit Herkulaneum zu tun hat. Ich bin ihm im Lauf der Jahre ein paarmal begegnet, als er versuchte, gestohlene Kunstgegenstände zu kaufen. Ich habe die Statue von Cira ergattert, bevor er sie in die Finger bekommen konnte, und darüber hat er sich fürchterlich aufgeregt. Der Mann weiß wahrscheinlich mehr über Herkulaneum als jeder Geschichtsprofessor. Er besitzt Briefe aus der Zeit, Logbücher, Dokumente, Versorgungslisten. Alles, was in irgendeiner Verbindung zu Herkulaneum steht. Seine Sammlung muss einfach umwerfend sein. Und er hat eine besondere Vorliebe für antike Münzen. Für das Gold aus Precebios Tunnel würde er sein letztes Hemd hergeben.«
»Woher weißt du das alles?«
»Dupoi hat mir eine Liste aller Leute zukommen lassen, an die er herangetreten ist, als er die Schriftrollen verkaufen wollte. Er meinte, Reilly habe auf der Liste der potenziellen Kaufinteressenten bei ihm an erster Stelle gestanden. Grozak hat er nicht kontaktiert, der stand erst an zweiter Stelle.« Er holte tief Luft. »Zu Dupois Überraschung hat Reilly ihm kein Angebot gemacht. Aber kurz nachdem Du poi Reilly angesprochen hatte, ist Grozak aufgekreuzt, um mit ihm zu verhandeln.«
»Also hat Reilly Grozak geschickt.«
»Das nehme ich jedenfalls an. Aber ich hatte nicht damit gerechnet. Die Vorstellung, dass Reilly mit Grozak gemeinsame Sache machen könnte, hat mich verdammt nervös gemacht. Solange Grozak weder die Akteure noch das erforderliche Material beisammen hatte, war er ungefährlich. Aber ich wusste, dass Reilly ihm liefern kann, was ihm fehlt.«
»Mein Gott.«
»Nach dem, was Reilly mir später erzählt hat, wollte er Grozak im Austausch für Ciras Gold Selbstmordattentäter zur Verfügung stellen. Ich habe Reilly erklärt, Grozak hätte nicht die geringste Chance, ihm das Gold zu liefern, und ihm angeboten, es ihm zu beschaffen, wenn er sich dafür verpflichtete, den Deal mit Grozak abzublasen.«
Jane schüttelte ungläubig den Kopf. »Ihr seid doch beide verrückt. Keiner von euch hat das Gold.«
»Aber ich habe Reilly gesagt, ich wüsste, wo es ist. Dass ich es mit Hilfe der Schriftrollen finden würde, die ich Grozak vor der Nase weggeschnappt habe.«
»Und das hat er dir geglaubt?«
»Ich bin ein ziemlich guter Pokerspieler. Er hat mir bis zum zweiundzwanzigsten Dezember Zeit gegeben, ihm zu liefern, was er haben will. Wenn ich es nicht schaffe, zieht er den Deal mit Grozak durch. Und wer weiß? Vielleicht war es ja kein Bluff. Deswegen wollte ich, dass Mario den Text von Cira restlos übersetzt.«
»Und was ist, wenn er jetzt nicht mehr bereit ist, die Übersetzung fertig zu stellen?«
»Dann besorge ich mir einen anderen Übersetzer.«
»Aber es könnte immer noch sein, dass der Text keinen Hinweis darauf enthält, wo das Gold versteckt ist.«
»Das stimmt. Aber zumindest würde es mir Zeit geben, um mir etwas anderes einfallen zu lassen.«
»Mit einer potenziellen Katastrophe diesen Ausmaßes kannst du kein Risiko
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