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Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Bei Tränen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Lauriel
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Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Ach, du meinst unsere Scheidung.
Nein, habe ich nicht. Weißt du, der Dieter meinte, dass du das eigentlich viel besser
machen kannst. Du hast schließlich genug Kontakt zu Rechtsanwälten.«
    Frank ließ
mit einem leisen Pfeifen die Luft entweichen. Na prima! Und er konnte nicht einmal
widersprechen. »Okay. Ich verschwinde dann mal. Freut mich, dass es dir wieder gut
geht.«
    Ellen zeigte
auf die Weinflasche in seiner Hand. »Gehst du zu deiner Verdächtigen?«
    Frank zuckte
zusammen. »Sie ist nicht meine Verdächtige, aber ja, ich gehe zu ihr. Was dagegen?«
    »Nein, wieso?
Ich würde sie gerne mal kennenlernen. Sie muss etwas Besonderes sein.«
    »Wieso denkst
du das?«
    »Na, du
hast dich bisher für keine andere Frau interessiert außer mir. Das ehrt dich. Oder
mich.« Sie grinste entwaffnend. Gott sei Dank, die gelassene Ellen war zurück.
    »Vielleicht
lernst du sie ja mal kennen«, sagte er vage. »Aber jetzt muss ich los, sonst wird
unsere Pizza kalt.«
     
    Lucy fühlte sich wieder besser.
Sie wirkte noch immer verunsichert, doch seine Beteuerungen, dass der Unfall eine
Verkettung unglücklicher Zufälle gewesen sei, schien sie nach und nach zu glauben.
Während des Essens konnte sie sogar wieder lachen.
    »Woher wusstest
du, dass ich Pizza mit Rucola mag?« Sie biss in das dreieckige Stück, das sie mit
der Rechten festhielt.
    »Ich wusste
es nicht, aber notfalls hätten wir einfach getauscht. Irgendwie habe ich geahnt,
dass du das magst.« Sie saßen am Esstisch, sie wippte darunter mit dem übergeschlagenen
Bein. Er wünschte, er hätte eine kurze Hose angezogen, dann würden ihre Zehenspitzen
seine nackte Haut berühren. Er riskierte immer wieder einen verstohlenen Blick auf
das Korallenrot, was von ihr nicht unbemerkt blieb.
    Plötzlich
legte sie das Pizzastück auf ihren Teller und sah ihm tief in die Augen. Er spürte
ihren Fuß, der über seinem linken Schuh unter die Jeanshose kroch. Wie Strom schoss
die Berührung nach oben und ließ ›ihn‹ sofort stehen. Seine Hose war viel zu eng!
Sie kam nicht weit mit ihrem zarten, wunderbaren Füßchen. Die Intensität ihrer Berührung
legte sein Hirn lahm, er wollte nur noch diese Füße lecken und dann den ganzen Rest.
Anscheinend sah sie es ihm an. Mit dem Lachen einer Katze stand sie auf und ging,
die Hüften schwingend, zur Treppe, drehte sich um und winkte ihn mit einem Finger
zu sich. Er folgte ihr wie ein ferngesteuerter Hund.
    Oben legte
sie sich rückwärts aufs Bett, stützte sich auf die Unterarme und winkelte ein Bein
an, das andere ließ sie hinunterhängen. Er kniete sich neben sie und nahm den Fuß,
den sie hochgezogen hatte, in die Hände. Er lächelte ihr zu, dann beugte er sich
hinunter und schloss langsam die Lippen um den großen Zeh. Ihre Haut roch so, dass
er auch den letzten Rest seines Verstands wegdriften ließ. Wozu denken? Er gab sich
ihr völlig hin, und sie sich ihm.
    »Ich habe
das noch nie erlebt, weißt du?«, sagte sie später. Sie lagen aneinandergekuschelt
auf ihrem Bett.
    »Was meinst
du?«
    »Dass jemand
so etwas mit meinen Füßen macht.« Sie küsste ihn aufs Ohr. »Das hat mich echt umgehauen.«
    Er zog sie
ein wenig höher und liebkoste ihre Halsbeuge. »Deine Füße sind der Hammer. Wenn
ich sie nur sehe, habe ich schon einen Steifen.«
    »Frank,
du hast mir heute gesagt, dass du mich liebst.«
    »Ja.«
    Sie lehnte
sich zurück, um ihn zu mustern. Dann lächelte sie. »Das ist schön. Ich glaube, ich
liebe dich auch.« Sie runzelte die Stirn. »Wenn nur endlich diese ganze Geschichte
überstanden wäre!«
    »Keine Sorge,
das wird sie bald sein. – Du hattest doch erwähnt, dass ich deine Geschwister um
Rat fragen könnte. Wegen der Scheidung, meine ich.«
    Sie richtete
sich auf. »Ja …?«
    »Ich denke,
das werde ich machen. Ellen will sich nicht darum kümmern.«
    »Okay. Mein
Bruder ist ein sehr guter Scheidungsanwalt. Auch wenn ich mich über seinen Beruf
immer mokiere. Aber, na ja, er ist natürlich gut in dem, was er macht.«
    »Dann rufe
ich ihn gleich morgen früh an.«
     
    Erst spät in der Nacht verließ Frank
sie, um nach Hause zu joggen, nachdem sie den Rest der Pizza und des Weins verzehrt
hatten. Es tat gut, durch die laue Nachtluft zu laufen. Das Leben hielt so viel
Gutes für ihn bereit! Er fühlte sich zum ersten Mal seit Langem wieder glücklich,
als er sich in sein Bett legte. Nach wenigen Sekunden schlief er tief und fest.

11
Immer wenn ich weinen

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