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Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Bei Tränen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Lauriel
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Wort gesprochen. Er führte sie wie ein Kleinkind zur Couch,
zog ihr die süßen Schuhe aus und legte ihre Beine hoch. Eine so schöne Farbe hatte
sie für die Nägel ausgesucht! Schmerzhaft wurde ihm bewusst, dass er diese Füße
noch immer nicht liebkost hatte. Er fuhr mit der flachen Hand an ihren Sohlen entlang.
Die Haut war genauso zart, wie er erwartet hatte. Aber es war der falsche Moment.
Sie nahm es auch gar nicht wahr, sondern schien sich in einer anderen Welt aufzuhalten.
    »Ich bin
ein Todesengel«, verstand er plötzlich ihre gemurmelten Worte. »Ich bringe den Tod.
Wer mit mir zu tun hat, stirbt.« Sie schüttelte den Kopf, dann wandte sie ihm ihr
Gesicht zu. Es war schmerzverzerrt, die Augen weit und tief und voller Kummer. »Du
solltest mich besser verlassen, sonst stirbst du am Ende auch noch, und das würde
ich nicht ertragen.«
    Er kniete
sich neben die Couch und legte die Arme um sie. »Nein, Liebes, du irrst dich. Das
alles hat nichts mit dir zu tun. Du konntest nicht ahnen, dass das Frau Crumpf-Saitenstecher
ist. Sie hat nicht achtgegeben. Es ist nicht deine Schuld.«
    Sie lächelte
hoffnungsvoll. »Wirklich? Ich habe es nicht gewusst, ehrlich nicht. Ich wollte doch
nur zu dir.«
    Sie schmiegte
sich an ihn, er hielt sie lange fest. Er spürte eine tiefe Zuneigung zu Lucy und
er wünschte sich, dass sie zu echter Liebe heranwachsen würde. Doch vorher musste
sie von diesen Verdächtigungen reingewaschen werden. Und sie musste ihr Selbstvertrauen
wiedergewinnen. Er würde ihr dabei helfen.
    Er rappelte
sich auf. »Ich muss noch mal in die Stadt. Ich möchte klären, wie dieser Unfall
genau verlaufen ist. Du wirst sehen, dass du unschuldig bist.«
    »Kommst
du wieder?« Sie stand auf und umarmte ihn, schmiegte sich an seinen Körper. Er spürte
ihre Brüste, ihre Arme im Rücken. Sein Körper reagierte auf sie, er konnte nichts
dagegen tun. Er vergrub das Gesicht an ihrem Hals, drückte sie an sich und sog ihren
frischen Duft ein. Er wollte sie nicht verlieren. Er musste beweisen, dass sie unschuldig
war! »Ich finde heraus, was passiert ist, dann komme ich zurück. Ich liebe dich!«
    Hatte er
das wirklich gesagt? Ihre Augen leuchteten, sie küsste ihn. Zart zuerst, schließlich
immer leidenschaftlicher. Nur ungern befreite er sich. »Ich komme zurück. Bis später.«
    Es fiel
ihm schwer, zu gehen.
    Mit ihrem
Twingo fuhr er in die Stadt zu der Halle, zu der man den Unfallwagen geschleppt
hatte. Jörg, ein Techniker von der KTU, war damit beschäftigt, ihn zu untersuchen.
Er betrachtete ihn von allen Seiten.
    Frank trat
zu Jörg. »Hast du einen Lippenstift gefunden?«
    »Im Handschuhfach,
ja, aber keinen im Fahrzeuginnenraum. Habe natürlich erst mal oberflächlich geschaut.
Morgen bauen wir die Sitze aus und suchen darunter.«
    »Okay.«
Frank verzog den Mund.
    »Hey, kein
Grund, enttäuscht zu sein. Heute ist Sonntag, die meisten haben frei. Aber falls
es dich beruhigt – ich habe etwas anderes gefunden.«
    Er ging
zur Beifahrerseite und zeigte auf den hinteren Bereich des Dachs. »Hier ist ein
Handabdruck. Entweder hat sich jemand so festgehalten«, er hielt die Hand knapp
über dem Dach in der Luft, »oder auf das Dach geschlagen.«
    »Und was
sollte das mit dem Unfall zu tun haben?«
    »Tja, das
weiß ich nicht. Du bist der Schnüffler.« Er grinste. »Vielleicht gar nichts.«
    Na prima,
das war nicht gerade ein zufriedenstellendes Ergebnis!
    Frank fuhr
zur Rechtsmedizin und traf dort auf Dr. Wachs, der sich selbst abgebrüht als ›Totenjodler‹
bezeichnete. Frank mochte den freakigen Typ, der seinen Beruf so spannend fand wie
ein Goldsucher einen Fluss voller Nuggets.
    »Ach, der
Frank. Ungeduldig wie immer, nit?«
    Ilse Crumpf-Saitenstecher
lag scheinbar unversehrt und vollständig bekleidet auf der Bahre. Hatte der Doc
noch gar nicht mit seiner Arbeit begonnen?
    Dr. Wachs
ließ seine Harry-Potter-Brille bis zur Nasenspitze rutschen. Über den Rand hinweg
sah er Frank an. »Du weißt aber schon, dass heut Sonntag is, Alter? Hast Glück,
dass ich überhaupt da bin.«
    »Für mich
ist auch Sonntag, Ringo. Weißt du schon irgendwas?«
    Wachs schob
die Brille zurück und hob mit einer Art metallener Würstchenzange einen rot gefärbten
Tupfer aus einer Edelstahlschüssel. »Das is kein Blut, was du da siehscht. Es is
roter Lippenstift.«
    Also stimmte
Lucys Verdacht?
    Wachs fuhr
fort: »Der Abstrich stammt aus ihrem Rachen. Die Lady muss ihren Lippenstift eingeatmet
haben. Bin echt gespannt,

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