Beichte eines Verfuehrers
bewegt sich in meine Richtung. Die Menge der Tänzer verschluckt ihn. Ich verliere ihn aus dem Blick und runzele die Stirn. Wo ist er? Meine Bewegungen verlieren an Schwung, bis sich kurz darauf die Menge teilt und er direkt vor mir steht.
Er lächelt und ich erwidere sein Lächeln. Ich hebe die Arme über den Kopf, wiege mich in den Hüften und drehe mich vor ihm. Das gefällt ihm.
Und er ist ein verdammt guter Tänzer! Kurzerhand zieht er mich an sich. Die eine Hand legt er auf meine Hüfte, mit der anderen legt er meine Hände in seinen Nacken. Wir stehen dicht aneinandergeschmiegt da, ich lehne mich zurück. Mein Hinterkopf ruht nun an seiner Brust, und obwohl ich meine hochhackigen Pumps trage, ist er immer noch einen halben Kopf größer als ich.
Wir bewegen uns im eigenen Rhythmus. Die anderen Tänzer ignorieren wir, sie hüpfen einfach irgendwie auf und ab, als würden sie auf Springstöcken stehen. Wir bewegen uns fließend, fast wie Wasser. Seine Hände gleiten über meine Hüften nach unten, streicheln über den Saum meines kurzen Rocks und über die nackte Haut meiner Schenkel.
Meine Brustwarzen werden hart. Seine Eroberungstaktik ist durchaus geschickt, aber wir wissen beide, was er will. Und ich will es auch. Es ist ja nicht so, dass ich hier bin, weil ich nach Mr. Right suche. Ich suche eher nach dem richtigen Mann für die nächsten Stunden.
Ein neuer Song wird angespielt, und einige Leute verlassen die Tanzfläche, andere kommen neu hinzu. Ich drehe mich zu ihm um und lege den Kopf schief. Als wir uns anlächeln, stockt mir der Atem. Seine Zähne schimmern weiß – er sieht wirklich atemberaubend aus!
Bei der Lautstärke der Musik ist es nahezu unmöglich, sich zu unterhalten. Aber wir finden andere Möglichkeiten, uns zu verständigen. Hier ein Blick, dort eine zarte Berührung. Er ist geübt darin, das merke ich. Und er blickt mir noch immer ins Gesicht.
Wenn wir nicht tanzen wollen, müssen wir die Tanzfläche verlassen. Außerdem bin ich erhitzt und durstig. Ich mache eine Handbewegung zur Bar hinüber, und er nickt. Also greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn hinüber zum Tresen. Dort bestellt er für mich eine Margarita und für sich eine Flasche Mineralwasser.
Ich glaube, er ist nicht betrunken. Das ist schon erstaunlich, schließlich ist es Samstagnacht, und ich glaube, alle Leute hier sind schon halb hinüber, mich eingeschlossen. Ich hebe das Margaritaglas, und er stößt mit seiner Mineralwasserflasche an. Wir lächeln uns an und trinken. Hier, etwas abseits der Tanzfläche, ist es etwas ruhiger, aber es ist immer noch nicht ruhig genug, um eine normale Unterhaltung zu führen.
„Möchtest du irgendwo hingehen?“, frage ich ihn. Ich muss die Frage zweimal schreiend wiederholen, bevor er antwortet.
Er lehnt sich zu mir vor und sagt direkt in mein Ohr: „Wo willst du denn hingehen?“
Und so kommt es, dass wir schließlich in meiner Wohnung landen. Für mich ist es okay, dass er mich nach Hause fährt. Schließlich hat er nichts getrunken und ich spare das Taxigeld.
Ich wohne im dritten Stock eines Sandsteinhauses. Die Treppenstufen sind nach den Margaritas zu steil für mich. Ich lache und bleibe stehen, um die Pumps abzustreifen. Seine Augen folgen der Bewegung meiner Finger, die das Riemchen am Knöchel lösen. Seine Augen wirken dunkel, bis er den Blick hebt und mich ansieht – sie sind nicht schwarz, sondern lediglich seine Pupillen sind geweitet und lassen seine Augen so dunkel wirken.
Auf dem Treppenabsatz öffne ich die Tür zu meiner Wohnung und stoße sie weit auf. Dann drehe ich mich zu ihm um und greife nach dem Kragen seiner schwarzen Lederjacke und ziehe ihn in meine Wohnung. Die Tür schließt sich hinter uns, und im selben Moment schiebe ich ihn gegen die Wohnungstür, presse meinen Körper an seinen. Ich friere, weil es draußen so kalt ist. Er riecht nach kalter Winterluft, nach Leder und Rauch, und ich ziehe ihn zu mir herab, um ihn zu küssen. Im letzten Moment dreht er seinen Kopf, und meine Lippen berühren nur seine Wange.
Seine Hände haben sich problemlos einen Weg zu meinen Brüsten gebahnt. Sie sind auch kalt, und er streichelt behutsam über die seidigen Tücher und meine erregten, harten Brustwarzen. Zugleich schiebe ich die Jacke über seine Schultern und lasse sie achtlos auf den Boden fallen. Er bückt sich und hängt die Jacke über eine Stuhllehne.
„Oh, du bist aber ordentlich!“, sage ich neckend.
Er antwortet nicht darauf,
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