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Beichte eines Verfuehrers

Beichte eines Verfuehrers

Titel: Beichte eines Verfuehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hart Megan
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etwas essen“, sagte ich. „Aber ich habe sie nun mal gemacht.“
    „Verpiss dich, Sadie. Schieb dir deine verdammte Suppe doch in den Arsch!“
    Meine Hand erstarrte auf halbem Weg zu seinem Mund. „Das ist genug.“
    Seine Augen funkelten. „Warum? Darf ich nicht angepisst sein, ist es das?“
    „Nein, natürlich nicht!“ Ich ließ den Löffel sinken. Er klapperte auf dem Teller, weil meine Hand so sehr zitterte.
    „Ach so, weil ich der glückliche Krüppel sein soll, das ist es! Schau mal, wie tapfer er ist! Ich bin nicht behindert, ich bin nur anders, richtig?“
    Seine Worte waren so scharf wie Glas, schmerzend wie Säure. Sein Mund verzog sich bitter. Die Wangen röteten sich in einem blassen Gesicht, als er seinen Kopf herumschleuderte – die heftigste Bewegung, zu der er fähig war.
    Ich musste die Fäuste in meinem Schoß ballen, um sie stillzuhalten. Mein Bauch verkrampfte sich und ich fühlte, wie meine Kehle eng wurde.
    „Sag doch irgendetwas, Sadie!“
    Doch ich schüttelte den Kopf, presste die Lippen zusammen und tat einfach alles, um seine Herausforderung nicht anzunehmen.
    Adam schnaubte. „Was denn, du kannst mich nicht anschreien? Du lässt so mit dir reden? Sitzt einfach da und nimmst es hin? Warum, verdammt? Weil du den Krüppel nicht verärgern willst?“
    „Hör auf, Adam!“ Ich stand auf und stellte das Tablett beiseite.
    „Verpiss dich einfach, Sadie. Es ist doch wahr, oder nicht? Hau einfach ab mit deiner verdammten Suppe und dieser verdammten Krankenschwester!“
    Ich hob die Suppenschüssel an, bevor ich wusste, was ich tat. Sie knallte gegen die Wand und hinterließ einen grünlichen Fleck. Der Löffel landete scheppernd auf dem Teppich und fing einen Sonnenstrahl auf.
    „Verdammt!“, schrie ich so laut, dass mein Hals schmerzte. „Du Bastard kannst gerne verhungern, wenn dir das lieber ist!“
    „Ja, das würde dir gefallen, nicht wahr? Wenn du mich verhungern lässt? Dann müsstest du dir keine Sorgen mehr machen, dann müsstest du mich nicht mehr pflegen …“
    „Halt die Klappe!“, schrie ich ihm ins Gesicht, so nah, dass ich ihn beinahe hätte küssen können. „Halt einfach deinen verdammten Mund, Adam, und hör auf, so ein verdammtes Arschloch zu sein!“
    Seine blauen Augen funkelten. „Dann hör du endlich auf, so ein verdammtes Miststück zu sein, und sag mir die Wahrheit!“
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ Meine Stimme war eiskalt. Ich begann, die Suppe aufzuwischen. Ihm den Rücken zuzuwenden, war mit Abstand das Schlimmste, was ich ihm antun konnte, weil er nicht die Macht hatte, mich zu zwingen, ihn anzusehen.
    Adam begann, mir eine Reihe von kreativen und zugleich verletzenden Beschuldigungen an den Kopf zu werfen. Wenn er nicht versucht hätte, mich damit zu verletzen, hätte ich seine Kreativität bewundern können. So versuchte er, mich auf jede nur erdenkliche Weise zu treffen, nutzte jede meiner Schwachstellen und Unsicherheiten aus, die ich ihm je gestanden hatte und erfand noch einiges dazu. Er brachte mich zum Weinen, während ich auf Händen und Knien vor seinem Stuhl herumrutschte. Und obwohl ich wusste, dass er das nur tat, weil er seine eigene Situation hasste, fühlte es sich an, als würde er auch mich hassen.
    „Gib es zu“, sagte Adam schließlich, nachdem seine Stimme vom Schreien heiser geworden war. „Du wünschst, ich wäre damals gestorben.“
    Ich stand wieder auf. Als ich in sein Gesicht sah, war ich einen Moment versucht, ihm all das zurückzuzahlen, was er mir soeben angetan hatte. Er wäre nicht davor zurückgeschreckt, im Gegenteil. Ich glaube, er wäre mir nicht mal ausgewichen, wenn er es gekonnt hätte.
    „Ja“, sagte ich schließlich. „Manchmal wünsche ich mir das.“
    Wir starrten einander so lange an, bis wir jegliches Gefühl für Zeit verloren hatten.
    „Das tue ich auch“, sagte Adam.
    Ich wusste nicht, was ich mit ihm machen sollte, wenn er weinte, außer ihn so gut es eben ging festzuhalten. Sein Haar zu streicheln, ihn zu trösten, ihn auf den Mund zu küssen, der jetzt nach Tränen schmeckte. Ich konnte ihn festhalten, aber er konnte meine Umarmung nicht erwidern. Niemand war da, um mich festzuhalten, wenn ich weinte, niemand war da, um mir zu versichern, dass alles gut werden würde. In dieser Ehe war kein Platz mehr für Egoismus. Es war nur noch Platz für Kampf.
    „Es tut mir leid“, sagte Adam immer wieder und ich beteuerte immer wieder, dass alles in Ordnung war.
    Ich wusste nicht,

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