Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen
Autoren: Sharon Kendrick
Vom Netzwerk:
lächerlich darüber freute, ihn zu sehen, quälten sie auch Unsicherheit und Eifersucht. Was hatte er dort wohl getan?
    Sie saßen am Strand und blickten auf das türkisfarbene Meer – nur sie, Alex und Constantine, der darauf bestanden hatte, dass sie und ihr Sohn mehr von der Insel sehen mussten, vor allem, da heute offiziell ihr freier Tag war.
    Alex hatte den ganzen Morgen damit verbracht, in der wunderschönen Sandburg zu spielen, die sein Vater für ihn gebaut und dabei eine so süße Geduld bewiesen hatte, dass Lauras Herz sich sehnsüchtig zusammenzog. Weil es war, als würde die Sonne kurz hinter dicken, dunklen Wolken hervortreten. Das war der Constantine, der normalerweise hinter diesem beeindruckenden Äußeren verborgen lag – den er die Leute nur selten sehen ließ. Die Seite, die er ihr damals gezeigt hatte … die Seite, die es so einfach machte, ihn zu lieben. Die es immer noch einfach machte.
    Sie hatten gerade Salat und Käse zu Mittag gegessen, und jetzt lag ihr Sohn im kühlen Schatten eines Felsens und schlief.
    Es fühlte sich merkwürdig an, als wären sie auf einem richtigen Familienausflug.
    „Wie hast du das gemacht?“, wollte Constantine wissen, während er weiter ihren Daumen abtastete – was ihren Herzschlag ziemlich beschleunigte.
    „Ich … ich habe mich mit einem Schälmesser geschnitten.“
    „Wie ungeschickt von dir, Laura.“
    „Ja.“ Sie wollte ihm sagen, dass er sie nicht anfassen sollte – doch sie wusste, dass sich das hysterisch anhören würde, weil es für die Außenwelt wie die unschuldige Untersuchung ihres Daumens aussah. Aber für Laura fühlte es sich an, als würde er überall dort, wo er sie berührte, eine Feuerspur hinterlassen. Als würden ihre Nervenenden in Flammen stehen und schmerzen, wenn seine Fingerspitzen darüberstrichen.
    Und doch wollte sie, dass er sie auf eine andere, völlig unangebrachte Weise berührte. Sie wollte, dass er sie in seine Arme zog – oder zumindest irgendwie erkennen ließ, dass sie sich geliebt hatten. Aber natürlich tat er das nicht, und Laura versuchte sich damit zu trösten, dass es an Alex’ Anwesenheit lag.
    „Und … was hast du in Athen gemacht?“, fragte sie plötzlich, obwohl sie sich geschworen hatte, es nicht zu tun.
    Einen Augenblick lang antwortete Constantine nicht. Er ließ ihre Hand los, und seine Mundwinkel hoben sich zu einem spöttischen Lächeln. „Ich glaube nicht, dass dich das irgendetwas angeht, oder?“
    Es war die Antwort aus ihren schlimmsten Albträumen, und sofort kehrte ihre Unsicherheit zurück. Ihr Herz klopfte angstvoll, während sie hastig zu Alex hinübersah, aber er schlief immer noch, erschöpft von diesem Morgen. Er hörte die leisen, drängenden Stimmen seiner Eltern nicht. „Bist du von meinem Bett direkt ins nächste gestiegen?“
    Seine schwarzen Augen schienen sie mit ihrem Spott herauszufordern. „Warum? Tust du so etwas normalerweise?“
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du weißt ganz genau, dass du der einzige Mann bist, mit dem ich jemals geschlafen habe!“
    Als er es zum zweiten Mal hörte, spürte Constantine, wie sein Herz plötzlich triumphierend zu schlagen begann. Er war Grieche, und er war ein Alpha-Mann, und es wäre gelogen gewesen, dass dieses Geständnis ihn nicht bis in Innerste mit Freude erfüllte – aber das würde er auf gar keinen Fall zeigen.
    „Ach, wenn ich doch nur dasselbe von mir behaupten könnte, agape mou “, seufzte er bedauernd.
    Tränen brannten in ihren Augen. „Warum macht es dir solchen Spaß, mich zu verletzen?“, wollte sie wissen und erkannte zu spät, wie schwach sie dadurch wirkte. Aber Constantine schien es nicht zu bemerken.
    „Findest du nicht, dass Verletzungen ein unvermeidlicher Teil von Beziehungen sind?“, gab er achselzuckend zurück. „Von allen Beziehungen?“
    Laura überhörte seinen gleichgültigen Tonfall, denn das Wort, das er betonte, ließ sie stutzen. „Ist dir das passiert, Constantine? Hat man dich verletzt?“
    „Ich habe gesehen, dass Frauen verletzen und manipulieren können, ja.“
    „Deine Freundinnen, meinst du?“
    „Nein, nicht meine Freundinnen “, erwiderte er verächtlich.
    „Du meinst … deine Mutter?“, riet sie, als sie sich an den merkwürdig angespannten Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte, als er sie zum ersten Mal erwähnt hatte.
    Constantine zuckte bestätigend die Schultern, antwortete jedoch nicht. Hoffentlich verstand Laura den Wink und drang nicht weiter in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher