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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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aufziehenden Sturm. Sie sah, wie Nikolos Karantinos einen zögernden Schritt nach vorn machte, und hoffte inständig, die beiden Männer würden sich umarmen – und ein wenig von dem Leid und der Bitterkeit zwischen ihnen auslöschen. Aber Constantine machte einen entsprechenden Schritt zurück – einen winzigen Schritt, den viele Menschen gar nicht bemerkt hätten. Aber Laura bemerkte ihn. Verdammt, Constantine, dachte sie wütend. Zur Hölle mit deiner harten und unversöhnlichen Seele! Und sein Vater bemerkte es auch – denn das faltige Gesicht verzog sich für einen Moment gequält, bevor er sich umdrehte und ihr zunickte.
    „Du hast einen feinen Sohn, meine Liebe. Ein glückliches zufriedenes Kind, auf das du stolz sein kannst.“
    „Danke“, erwiderte Laura mit zitternder Stimme. „Es mag vielleicht merkwürdig wirken, dass wir es geheim gehalten haben, aber …“
    Nikolos Karantinos schüttelte den Kopf. „Ich kann verstehen, dass die Umstände schwierig gewesen sein müssen“, sagte er nachsichtig. „Es ist viel besser, die Dinge vorsichtig anzugehen, anstatt alles mit der Brechstange zu lösen. Und Alex – hat er sich über diese Nachricht gefreut?“
    „Er ist selig“, antwortete Laura wahrheitsgemäß. Was Alex anging, hieß es nur noch Constantine hier und Constantine da . Constantine war schnell zum zentralen Mittelpunkt im Leben des kleinen Jungen geworden. Sie hatte gesehen, wie schnell sich die Beziehung zwischen ihnen entwickelte, und gemerkt, wie sehr sich der Junge einen Vater gewünscht hatte – einen Mann als Vorbild. Und bei Alex zeigt Constantine auch niemals seine wütende Seite, dachte Laura.
    „Wir müssen eine Party veranstalten, um das zu feiern!“, verkündete Nikolos Karantinos plötzlich. „Wir könnten ein paar Leute vom Festland einladen. Es ist lange her, dass wir ein großes Fest gegeben haben.“
    Und zu Lauras Überraschung nickte Constantine.
    „Warum nicht?“, meinte er, und zuckte mit seinen breiten Schultern.
    Laura wandte sich ab, bevor einer von ihnen die Gefühle bemerkte, die ihr ins Gesicht geschrieben stehen mussten. Sie wusste, dass es falsch war, sich zu fürchten – aber das tat sie.
    Denn wenn die beiden Männer der Welt verkündeten, dass die Familie Karantinos jetzt den langersehnten Erben hatte – wo blieb sie dann? Und Alex? Sie wollte, dass er eine enge Beziehung sowohl zu seinem Vater als auch zu seinem Großvater aufbaute – natürlich wollte sie das. Aber was würde geschehen, wenn sie Alex am Ende der Ferien mit zurück nach England nahm? Wenn er den Sonnenschein und den Luxus zurückließ und wieder in ein Leben zurückkehrte, das mit jeder Minute grauer wirkte?

11. KAPITEL
    „Was zum Teufel tust du da?“, wollte Constantine wissen, als er in die Küche kam.
    „Wie sieht es denn aus?“, gab Laura gelassen zurück. Sie befand sich in der unsäglichen Position, normal und freundlich zu Constantine sein zu müssen, obwohl die Situation so merkwürdig war, dass sie sich kaum beschreiben ließ – und zusätzlich durch die Tatsache erschwert wurde, dass sie in den frühen Morgenstunden noch neben diesem Mann im Bett gelegen und ihn leidenschaftlich geliebt hatte. Hastig schob sie die erotischen Erinnerungen beiseite und legte noch eine Olive auf eine der kleinen Fetatörtchen, weil sie etwas anderes sehen wollte – irgendetwas anderes – als den spöttischen Ausdruck in seinen Augen.
    „Laura, lass diesen verdammten Teller in Ruhe und sieh mich an!“
    Laura gehorchte – wohl wissend, dass sie kaum eine Wahl hatte, wenn sie sich nicht mit ihm anlegen wollte. „Was ist denn?“
    „Warum …“ Er holte tief Luft. „Warum hilfst du in der Küche?“
    „Weil wir uns beide darauf geeinigt hatten, dass das meine Rolle hier sein würde.“
    „Nein, Laura“, erklärte er vorwurfsvoll. „ Du hast darauf bestanden, und ich wurde gezwungen, zuzustimmen.“
    „Das muss eine ganz neue Erfahrung für dich gewesen sein“, sagte sie mit ernster Miene.
    Ohne dass er es wollte, zuckten seine Mundwinkel. „Sehr wahrscheinlich“, stimmte er zu, bevor der Anblick ihres wunderschönen Körpers in diesem lächerlichen Kleid mit der Schürze sein Lächeln sofort ersterben ließ. „Ich will nicht, dass du noch länger hier im Haus arbeitest, und mein Vater auch nicht. Es ist nicht länger angemessen. Du bist Alex’ Mutter – und auf der Party heute Abend wirst du den Gästen als solche vorgestellt werden und ihnen nicht irgendein verdammtes

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