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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen
Autoren: Sharon Kendrick
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Reißverschluss seiner Jeans. Mit einem erschrockenen Ausdruck auf ihrem geröteten Gesicht blickte sie zu ihm auf.
    „Mm?“
    „Vielleicht …“ Ihre Stimme klang zögernd. „Vielleicht ändere ich diesmal meine Meinung. Du könntest bleiben. Solange du früh gehst.“
    Obwohl es ihm sehr viel vertrauter war, wenn eine Frau versuchte, ihn wieder ins Bett zurückzulocken, verengten sich Constantines Augen wütend. Glaubte sie wirklich, dass er ein Mann war, der auf jede ihrer Launen einging – ein Mann, mit dem sie spielen konnte wie eine Katze mit der Maus? Überschätzte sie da nicht ihre Wirkung auf ihn?
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Ich denke nicht, agape mou . Alex schläft nebenan – und bis er weiß, dass ich sein Vater bin, glaube ich nicht, dass es eine gute Idee wäre, wenn er mich in deinem Bett findet, oder? Träum süß“, sagte er leise, dann drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer.
    Für einen Moment lag Laura bewegungslos da und sah, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Ihr Körper war immer noch zutiefst befriedigt, doch in ihrem Herzen spürte sie einen schrecklichen Schmerz. Hatte sie geglaubt, dass der Sex sie einander näher bringen würde?
    Aber das war ein großer Fehler gewesen. Denn hinter Constantines Leidenschaft spürte sie seine Verbitterung.
    Sie musste eingeschlafen sein, denn als sie die Augen wieder aufschlug, stellte sie überrascht fest, dass es bereits sechs Uhr war. Im Haus war es noch immer still, und einen Moment lang lag sie einfach nur da und dachte noch einmal an die letzte Nacht und ihr schrecklich unbefriedigendes Ende. Sie duschte und zog sich an, verbrachte Minuten damit, das zerwühlte Bett wieder in einen halbwegs ordentlichen Zustand zu versetzen, bevor sie ans andere Ende des Flurs ging und in Alex’ Zimmer schaute.
    Er schlief noch fest. Seine dunklen Lider waren geschlossen, und die leichte Farbe auf seinem Gesicht zeigte, dass er in der Sonne gespielt hatte. Er sieht sehr zufrieden aus, dachte sie mit einem plötzlichen Glücksgefühl – und ihr war etwas leichter ums Herz, als sie in die leere Küche ging, um sich einen Kaffee zu machen.
    Sie nahm die Tasse mit nach draußen, stellte sich oben auf die Steinstufen am Ende des Gartens und blickte aufs Meer hinaus, wo sich der riesige rote Feuerball der Sonne am nebligen Horizont erhob. Es ist ein so schöner Ort, dachte sie sehnsüchtig – und doch schien er Schatten und Geheimnisse zu haben. Obwohl die vielleicht an jedem Ort der Welt lauerten.
    Später, als sie dabei war, eine riesige Obstplatte für das Frühstück vorzubereiten, während Demetra einen Teig bearbeitete, hörte sie plötzlich ein lautes Knattern und blickte auf.
    „Was ist das?“, fragte sie.
    Demetra hielt inne. „Oh, der Hubschrauber.“ Sie zuckte die Schultern. „Das wird kyrios Constantine sein. Er fliegt nach Athen.“
    „Nach … nach Athen?“, erkundigte sich Laura unsicher, und ihr Herz schlug unangenehm gegen ihre Rippen. Sie sagte sich, dass es unvernünftig von ihr war zu erwarten, dass er sie über seine Pläne informierte. Aber hatte sie nach ihrer gestrigen Liebesnacht nicht wenigstens die Höflichkeit einer Verabschiedung verdient? Sie bemerkte, dass Demetra sie neugierig ansah, und suchte verzweifelt nach einer beiläufigen Bemerkung. Was würde eine entspannte Angestellte in so einer Situation sagen? „Äh … dann lebt der Pilot auf der Insel, ja?“
    „Oh, er braucht keinen Piloten“, antwortete Demetra. „ Kyrios Constantine fliegt den Hubschrauber selbst!“
    „Und er … arbeitet in Athen?“, fragte Laura.
    „Er arbeitet, ja – und wahrscheinlich trifft er auch Frauen.“ Verschwörerische Lachfältchen bildeten sich um Demetras Augen. „Immer die Frauen – sie laufen zu kyrios Constantine wie Ameisen zu einem Honigtopf.“
    Die Worte der Haushälterin ließen Lauras Hand zurückzucken, und das Schälmesser, das sie hielt, fuhr versehentlich in ihren Daumen. Schnell legte sie es ab und sah, wie Blut aus der Wunde quoll und auf den Holztisch zu tropfen begann.

10. KAPITEL
    „Du hast dir in den Daumen geschnitten“, bemerkte Constantine leise.
    „Oh, das ist nichts.“
    „Nichts?“, murmelte er. „Komm her – ich will es mir ansehen.“
    Laura wand sich, während er ihren verletzten Finger untersuchte, denn selbst diese unschuldige Berührung erregte sie. Am Vormittag war er nach drei Nächten in Athen auf die Insel zurückgekehrt, und obwohl sie sich
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