Beim ersten Om wird alles anders
und sollen aus diesem Grund hier unterbleiben. Richtig ausgeübt stärkt es angeblich die Potenz, führt aber zugleich näher zu Gott.
Chakra
Jeder Mensch, ob er will oder nicht, hat Chakras genannte Energiezentren. Sogar sieben Stück davon. Sie verlaufen
von oben nach unten durch den Körper oder auch umgekehrt, beginnend am Scheitel, weiterführend an der Stirn, am Hals, am Herz, am Nabel, am Steiß bis hin zum Beckenboden. Jede Yoga-Übung spricht ein oder mehrere Chakras gezielt an. Der Kopfstand stärkt beispielsweise das Scheitelzentrum, Hüftübungen das Beckenbodenchakra. Man kann, ohne eine Ahnung davon zu haben, wunderbar mit Kolleginnen über Details diskutieren, die ganze Bücher dazu auswendig können.
Dehnung
Viele Muskeln werden im yogalosen Leben nicht ausreichend gedehnt.Yoga-Übungen legen einen Schwerpunkt auf Dehnungen, was oft zu verblüffenden Trainingsfortschritten führt. So erreichen schon nach wenigen Übungsstunden auch Menschen ihre Zehen, die sie als Babys zum letzten Mal berührt haben.
Entspannung
Yoga-Stunden beziehen ihren Reiz aus dem typischen Wechselspiel zwischen Entspannungs- und Anspannungsübungen. Yoga-Stunden beginnen mit Entspannung und enden mit Entspannung. Selten sieht man so viele glückliche Gesichter wie beim abschließenden Befehl jeder Yoga-Stunde: „Endentspannung“. Dabei nämlich darf man sich auf den Rücken legen, zudecken und zehn Minuten so intensiv ruhen, wie es die Schnarchgeräusche der anderen Kursteilnehmer zulassen.
Feueratmung
Kapalabhati, wie Feueratmung auf Sanskrit heißt, ist eine schweißtreibende und bauchmuskelfördernde Atemtechnik aus dem Hatha-Yoga. Nach einem tiefen Atemzug durch die Nase wird die Luft durch den halb geöffneten
Mund stoßweise ausgeatmet. Während der Ausatmung soll der Bauch kurz eingezogen werden. Bei geöffnetem Fenster ist für Passanten kaum erklärlich, was im Yoga-Raum vor sich geht, wenn 50 Yoga-Schüler kollektiv dieses stoßweise Atemgeräusch von sich geben. Führt zu Erkältungszeiten gelegentlich zur Verunreinigung des Yoga-Raums. Soll aber angeblich der Reinigung des Körpers dienen. Der Autor bevorzugt nach wie vor eine tägliche Dusche.
Guru
Guru ist kein Ausbildungsberuf. Guru wird man, indem man jemanden findet, der einen so nennt. Der ist dann der Schüler. Der persönliche Guru ist jemand, der sagt und zeigt, was Yoga für einen individuell bedeutet. Ein wenig gilt hier wohl, was ein amerikanischer Richter über Pornografie sagte: „Ich kann sie nicht definieren, aber wenn ich sie sehe, erkenne ich sie.“Gurus müssen keine Inder sein, es gibt auch griechische, kroatische, bayerische und womöglich sogar amerikanische.
Hatha-Yoga
Besonders dynamische Form des Yogas. Für Fitnessinteressierte sehr geeignet. Singen, Schwitzen, Selbstfindung. Yogische Ausprägung des Gedankens mens sana in corpore sano.
Hinduismus
Yoga kann ausgeübt werden, ohne sich mit Hinduismus zu beschäftigen.Yoga nahm aber in Indien seinen Ursprung, dem Land des Hinduismus, was wohl kein Zufall ist, da der Hinduismus davon ausgeht, dass die menschliche Seele mit dem Körper verbunden ist und durch Übung vervollkommnet werden kann.
Lotossitz
Der Lotossitz ist die wohl bekannteste Yoga-Haltung. Erstaunlicherweise wird er sehr selten in einer Yoga-Stunde aktiv geübt und von erstaunlich wenigen, auch nicht von Lehrern, praktiziert. Falls doch, dann sind dabei die Beine verschränkt (der rechte Fuß ruht auf dem linken Oberschenkel und umgekehrt). Es gibt aber viele andere, bequemere Sitzhaltungen, bei denen man wie beim Lotossitz mit aufrechtem Rücken auf dem Boden sitzen kann, sodass er mehr Symbol als praxisrelevante Übung ist. Übermütige bauen ihn gleichwohl in Schulter-, Kopfund Handstandübungen ein.
Mantra
Ein Mantra ist eine kurze formelhafte Wortfolge, oft ein gesungener Klang ohne besondere Bedeutung, der während der Yoga-Eingangsmeditation praktiziert wird. Dazu wird er oft wiederholt, gesungen, gesprochen, geflüstert oder auch nur in Gedanken gehaucht.
Meditation
Ergänzung jeder ambitionierten Yoga-Praxis. Reise ins Ich. Nicht jeder aber will da hin. Fortgeschrittene Yogis und Yoginis natürlich schon. Anfänger sind schon stolz, 30 Minuten „Sitting Still Practice“zu überstehen. Ignoranten kommentieren Meditationsbemühungen von Bekannten mit einem „Du meditierst? Von mir aus, immer noch besser, als rumzusitzen und nichts zu tun.“
Nasenreinigung
Ritual, das Yogis nicht
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