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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Frachtboot, das langsam auf dem Fluss dahinglittund bald unter der Brücke hindurchfahren würde.
    David überflog seine Notizen. Was könnte ihnen jetzt helfen?
    Er hatte einen Spruch für einen Schwebezauber zweiten Grades notiert, wie man einen anderen zum Niesen brachte, einen weiteren Zauber zu Erzeugung der Illusion eines Geräusches, einen zur Diebstahlverhinderung …
    Das waren Spielereien, einfache Übungen für den Anfang, bevor ein Magierschüler lernte, wie man kurzfristig seine Haarfarbe änderte, Kerzen entzündete, Liebeszauber anwendete, jemandem Pickel anhexte oder – jemanden lähmte. Ein Lähmungszauber! Gut, dass er sich den notiert hatte!
    »Debilitato!«, rief er, richtete gleichzeitig die Handfläche auf den Gegner und legte all sein magisches Gespür in den Spruch.
    Der Dämon holte aus und schleuderte die Feuerkugel erneut gegen den Schutzschild.
    Davids Fingerspitzen kribbelten ein wenig – ansonsten geschah nichts.
    Erneut verfluchte er sich, dass er der Zauberei in den letzten Jahren kaum Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Außer einfache Suchzauber und Licht zu hexen hatte er nie viel Magie angewendet.
    »Debilitato!« rief er erneut und vollführte seine Handbewegung.
    Nichts.
    Verdammt, das konnte doch nicht so schwer sein!
    Vor Wut und Frust stiegen ihm Tränen in die Augen, während der Dämon laut auflachte.
    »Und ich hatte beinahe geglaubt, deine miserablen Zauberkünste wären nur ein Gerücht. So ei n schwacher Mag ier stellt keine Gefahr für uns dar. Niemals könnte jemand wie du die Arbeit deines Vaters fortführen. Niemals!«
    David kochte innerlich. Seine nicht vorhandenen Fähigkeiten hatten sich bereits in der Unterwelt herumgesprochen. »Deswegen seid ihr hinter mir her, weil ihr dachtet, ich würde in die Fußstapfen meines Vaters treten?«
    Der große Dämon kam auf sie zu. »Ja. Was für eine Zeitv er …«
    Plötzlich hörten sie einen dumpfen Aufschlag. Bannister war weg. Er hatte sich über das Geländer gestürzt!
    Der Dämon rannte zur Brüstung und sprang hinterher.
    David lief zur anderen Seite der Brücke und als das Boot hindurchfuhr, sah er Bannisters Gestalt mit verdrehten Gliedern auf dem Deck liegen. War er tot? Er bewegte sich nicht. Langsam breitete sich eine dunkle Pfütze unter seinem Kopf aus. Der Unterweltler hockte neben ihm und malte einen Kreis auf den Holzboden. Ein Portal entstand, in das er Bannister hineinzog.
    Sie waren weg.
    Zwei Männer liefen an Deck und riefen etwas auf Französisch, das David nicht verstand, weil er sich nicht mehr konzentrieren konnte. Sie entdeckten die Blutspur und redeten aufgeregt. Niemals würden sie erfahren, was passiert war, dass es Dämonen und Magier und andere mystische Wesen gab.
    »Lass uns hier verschwinden«, sagte Zahar, der bereits die Steine einsammelte.
    David stand zitternd und wie gelähmt am Geländer. Was war eben geschehen? »Bannister war auf der Brücke, um sich umzubringen«, murmelte er. »Oder er hat sich hinuntergestürzt, um uns zu retten.«
    Zahar zog ihn mit sich. »Das glaubst du nicht im Erns t.«
    David folgte seinem Freund schulterzuckend. Das Zittern wollte nicht aufhören. Ihm war übel und seine Blase drückte. In seinem Kopf ging alles drunter und drüber. »Hätte Bannister sich nicht … Niemals hätte ich uns retten können. Ich bin ein Versager.« Er ließ den Kopf hängen, doch Zahar hob sein Kinn und lächelte ihn an.
    »Das hat uns gerettet!« Er wirkte überglücklich und kein bisschen verängstigt. »Jetzt lassen uns die Dämonen vielleicht in Ruhe. Sie brauchen dich nicht fürchten oder dass wir Gargoyles eines Tages nicht mehr versteinern, weil sie wissen, dass du den Fluch nicht brechen kannst.«
    »Das kann ohnehin keiner, wenn Jules Recht behält«, erwiderte David und fasste nicht, wie einfach sie entkommen waren. Der Dämon gab sich mit seiner Unfähigkeit zufrieden? David könnte sich doch einen starken Zauberer als Verstärkung holen. Ob die Dämonen sie abgehört hatten, als Jules mit ihnen gesprochen hatte? Er sollte den Schriftsteller auf jeden Fall warnen und ihm einen Brief schreiben.
    »Nun freu dich doch!« Zahar gab ihm einen Schubs.
    »Wieso bist du so glücklich?«
    »Weil du lebst. Das ist alles, was zählt.« Zahar drückte ihm rasch einen Kuss auf die Lippen und zog ihn weiter. »Lass uns schnell ins Hotel gehen, bevor es sich der Dämon anders überlegt.«

***

    Zahar stand abseits im Foyer, während David den Zimmerschlüssel an der Rezeption

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