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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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sage, dass ich dieses neue Leben mehr als mein altes hasse. Ich bereue alles und würde es rückgängig machen, wenn ich könnte.«
    Womöglich würde sich Bannister stellen? Dann fänden seine und Davids inneren Dämonen vielleicht Frieden.
    Plötzlich nahm er eine Bewegung hinter Bannister wahr. Lichter näherten sich. Ein flaches Transportschiff fuhr über die Seine.
    Bannister schaute über seine Schulter hinunter zum Fluss. »Ich schlafe nicht mehr, habe keinen Appetit und die Anhänger des Teufels spionieren mir nach.«
    »Dann stellen Sie sich. Kommen Sie mit mir nach London und machen Sie eine Aussage bei der Polizei.«
    Bannister lachte kalt auf. »Die würden mich ins Irrenhaus stecken, wenn ich Ihnen die Wahrheit erzähle.«
    »Du bist heute sehr in Plauderlaune, Jonathan!«, rief jemand von rechts.
    David schnappte nach Luft. Er hatte den großen Mann, der über die andere Seite der Brücke zu ihnen kam, nicht bemerkt. Weil er ganz i n Sch warz gekleidet war. Er trug sogar einen Zylinder, den er tief in die Stirn gezogen hatte.
    »Der Teufel persönlich«, wisperte Bannister und drängte sich erneut ans Geländer.
    Ein Dämon! David spürte die düstere Präsenz, die von ihm ausging. Er musste sehr mächtig sein, war vielleicht ein enger Vertrauter eines Fürsten. David erschauderte und es fühlte sich wie tausend kalte Spinnenbeine an, die über seinen Rücken krochen.
    Knurrend verließ Zahar seine Deckung und stellte sich neben ihn.
    »Ah, der Gargoyle. Ich hatte mich schon gefragt, wo er steckt.« Der Dämon grinste und entblößte perfekte Zähne, die unnatürlich weiß aussahen.
    David reagierte sofort. Er holte die vier Schutzsteine aus der Manteltasche und verteilte sie in jeweils einer Körperlä nge Abstand auf der Brücke. Als sie die Eckpunkte eines Quadrates bildeten, leuchteten sie schwach in einem lilafarbenen Licht auf. Im Kraftfeld waren sie geschützt. Nur konnten sie die Dämonen nicht bekämpfen. Wenn diese wollten, könnten sie David und Zahar an Ort und Stelle verhungern lassen.
    »Nette Steinchen.« Der Dämon ging mit ausreichend Distanzum sie herum und beäugte sie interessiert.
    »Was machen wir jetzt?«, wisperte David mit zitternder Stimme.
    »Ich könnte ihn zerfleischen«, knurrte Zahar.
    »Du wärst tot, bevor du ihn erreichst.«
    Der Unterweltler blieb stehen und schaute sie unter gehobenen Brauen amüsiert an. »So ist es, Magier, so ist es.«
    Der Dämon verspottete ihn! Und er hatte ein verdammt gutes Gehör.
    »Aber vor mir musst du dich fürchten!«, rief David. »Ich beherrsche Sprüche, die dir die Haut vom Leib ziehen! Wenn ich du wäre, würde i ch eilends vers chwinden!«
    Das giftige Lächeln des Unterweltler flackerte. Sofort materialisierte sich ein faustgroßer bläulicher Energieball in dessen Hand.
    Verdammt.
    Als der Dämon ausholte und das Geschoss warf, stellte sich Zahar blitzschnell vor David und umarmte ihn, um ihn mit seinem Körper zu schützen. Die Feuerkugel zerplatzte jedoch auf dem unsichtbaren Schild und hinterließ einen Funkenregen, der ihre Gestalten erhellte.
    Wären die Steine nicht gewesen, hätte Zahar ein Loch im Rücken. David klammerte sich an ihn und auch Zahar ließ ihn nicht los. Sein Freund hätte sein Leben gegeben.
    Sie schauten sich aus großen Augen an, bis sie erneut die Stimme des Dämons hörten: »Respekt, Magier.«
    David atmete auf und ließ Zahar los. Der Unterweltler glaubte womöglich, er hätte diese Steine verzaubert. Wenn David die Karten richtig ausspielte, könnten sie heil nach Hause kommen. Möglichst beiläufig schob er eine Hand in seine Tasche und holte einen Zettel hervor. Darauf hatte er sich ein paar sehr einfache Zaubersprüche aus dem Buch » Grundlagen der Zauberei « von Joseph Schachtelhalm aufgeschrieben. David hatte die Sprüche nicht notiert, um Unterweltler fernzuhalten, sondern weil sie ihm nützlich erschienen. Sie würden keinen Dämon töten, ihn aber vielleicht glauben lassen, David könnte es, wenn er wollte. Im schwachen Mondlicht ließen sich die Buchstaben allerdings kaum entziffern.
    »Lucent litterae«, wisperte er, worauf sie schwach aufleuchteten.
    Der Dämon trat weiter zurück. Ein zweiter Feuerball erschien in seiner Hand, doch er schoss nicht, wartete wohl ab, was David vorhatte.
    Bannister, der beinahe mit dem Geländer verschmolz, so sehr drängte er sich dagegen, sagte nichts, sondern starrte auf die Szene. Hinter ihm erkannte David nun das Schiff. Es war ein flaches

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