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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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sind öfter hier. Sie hinterlassen einen fauligen Geruch, weil sie sich nicht waschen. Die meisten zumindest.«
    David war froh, keinen derart ausgeprägten Geruchssinn zu haben. Wie musste es erst für Zahar in London stinken! Vielleicht sollte er das Stadthaus verkaufen und aufs Land ziehen. Dann wäre Zahar weg von Nuriel. Granny würde die Luft dort sicher auch besser bekommen; außerdem hätten sie keine Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Sie wären ungestört …
    Ach, was für Gedanken! Als wären sie ein altes Ehepaar. Wenn David sich nur trauen würde, diese Themen anzusprechen! Eventuell fand sich auf der langen Heimreise eine Möglichkeit.
    »Dann gehe ich jetzt«, sagte er. »Ich werde das Gespräch so kurz wie möglich halten.«
    »Sei vorsichtig.«
    Gemeinsam mit Zahar huschte er an den Grundstücken entlang bis zur Straße. David wollte ebenfalls die seitliche Treppe an der Brücke benutzen, damit Bannister ihn nicht gleich sah und vielleicht floh.
    Während David die Brücke betrat, blieb Zahar im Aufgang zurück.
    Bannister bemerkte David sofort und drehte ihm den Kopf zu. Er richtete sich erst auf, als David ihn ansprach: »Mr. Bannister? Ich möchte Sie etwas fragen.« Er versuchte, ruhig zu sprechen, aber wo er dem Mörder seiner Eltern bis auf wenige Schritte gegenüberstand, gelang ihm das nicht.
    »Was wollen Sie?« Bannisters Stimme klang nicht so ausdrucksstark wie auf der Exposition, sondern müde. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist David Elwood.«
    »Elwood?« Bannister wirbelte herum und drückte sich mit dem Rücken gegen das Geländer. »Sie sind Thomas Elwoods Sohn!«
    David ballte die Hände zu Fäusten. Wenn er einen Explosionszauber beherrschen würde, wäre der Kerl sicher nicht mehr am Leben. »Sie erinnern sich also.«
    »Wie könnte ich nicht«, murmelte Bannister.
    »Dann vergisst ein Mörder niemals, wen er getötet hat?«, fragte David gefährlich leise und versuchte Abstand zu wahren, obwohl Bannister keine Anstalten machte, ihn anzugreifen.
    Der ließ den Kopf hängen und drehte ihm den Rücken zu. »Sind Sie gekommen, um Rache zu üben?«
    David trat näher, blieb jedoch gut vier Schritte vom Geländer entfernt. »Ich möchte nur verstehen, warum meine Eltern sterben mussten.«
    »Ihrer Mutter sollte nichts geschehen«, sagte Bannister kaum hörbar. »Ich wollte nur die Pläne. Aber diese Idioten, die ich angeheuert habe, haben es vermasselt.«
    »Und mein Vater? Er musste sterben, damit Sie mit seiner glanzvollen Erfindung reich und berühmt werden!«
    »Thomas hatte all das, was ich nicht hatte!«, rief er über die Schulter und senkte sofort wieder die Stimme. »Ich war eifersüchtig. Auf seinen Erfindergeist, seine Erfolge, seine wunderschöne Familie … auf sein ganzes Leben!«
    »Sie kannten ihn persönlich? Sind Sie Magier?« Hastig wich David zurück. Vielleicht hatte Jules nicht alles gesehen. Deshalb bedrohte der Mann ihn mit keiner Waffe und zeigte keine Furcht – er konnte andere Mittel einsetzen!
    Bannister drehte sich erneut herum. »Magier? Wovon reden Sie?«
    Spielte der Kerl mit ihm? »Woher kannten Sie meinen Vater?«
    »Von der Universität, wo er ab und zu Vorträge hielt. Wer kannte ihn nicht?«
    David entspannte sich.
    »Thomas hatte alles geschafft, wovon ich träumte. Sämtliche Ersparnisse habe ich in meine Forschungen gesteckt und alles verloren. Ich war ganz unten, lebte auf der Straße. Bis eines Tages der Teufel persönlich auftauchte und versprach, mir alles und noch viel mehr zurückzugeben, wenn ich ihm einen Gefallen tue.«
    Bannister hatte gewiss nicht den Teufel getroffen, sondern einen Dämonenfürst. Die Unterwelt wurde von mehreren mächtigen Dämonen regiert, von denen jeder eigene Territorien besaß.
    »Sie haben einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?«, fragte David. Sein Herz raste. Jules hatte ihnen bereits das Wichtigste erzählt, aber es jetzt noch einmal vom Mörder persönlich zu hören, erschütterte ihn zutiefst. »Sie sollten ein Buch besorgen und meinen Vater töten?«
    »Ja, und ich habe es bitter bereut.« Bannister hob den Kopf, schaute David jedoch nicht in die Augen. »Sie wissen nicht, wie es ist, ganz unten zu liegen und Dreck zu fressen.«
    »Aber ich weiß wie es sich anfühlt, wenn einem das Liebste genommen wird!« David wollte dem Mann an die Gurgel gehen, ihn so lange würgen, bis er blau anlief – nur ein Funken Verstand hielt ihn zurück. Bannister war genug bestraft.
    »Es ist Ihnen kein Trost, wenn ich

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