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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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Zauberformeln und Kräutern, um die Klarheit des Geistes und die Kommunikation mit der Göttin zu fördern.
    Ich nickte. Eins der ersten Dinge, die Imogen mir über die Vampire erzählt hatte, war, dass sie Wert auf die richtige Bezeichnung legten: Sie waren mährische Dunkle. Allerdings hießen nur die Männer Dunkle; die Frauen nannte man schlicht Mährinnen. »Du bist kein Freak, nur weil dein Vater von einem Dämonenfürst verflucht wurde. Immerhin trinkst du kein Blut oder so.«
    Imogen zuckte die Achseln. »Ich habe es probiert. Es schmeckt nicht besonders. Ich bevorzuge Frankovka.« Das war Imogens Lieblingswein und das Einzige, was sie trank. Sie hatte das Zeug kistenweise gebunkert und schleppte es von Stadt zu Stadt mit. Sie sagte, dass es sie an ihre Heimat Tschechien erinnere. »Ich denke, liebe Francesca, dass das, was du am dringendsten brauchst, Freunde sind.«
    Ich trat gegen einen Grasbuckel und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Imogen ein paar Symbole in die Luft zeichnete. Bannzeichen, nannte sie sie. Sie waren ähnlich wie Schutzzauber, nur dass man sie in die Luft malen musste. Alle Vampire – Verzeihung,
Mähren
– konnten Bannzeichen malen. Meine Mutter hatte Imogen in den Ohren gelegen, es ihr beizubringen, doch aus irgendeinem Grund hatte diese abgelehnt. »Ich habe Freunde, jede Menge sogar.«
    Was eine weitere Lüge war. Ich hatte auch zu Hause keine echten Freunde, hielt es jedoch für überflüssig, mich als noch mitleiderregender darzustellen.
    »Nicht in Oregon, sondern hier. Du brauchst
hier
Freunde.« Sie blickte nicht auf, während sie ein weiteres Symbol auf das Runentuch zeichnete.
    »Ich habe auch hier Freunde. Dich zum Beispiel.«
    Sie lächelte, dann winkte sie mich zu sich. Ich beugte mich vor, und mein Nacken prickelte, als ihre Finger wenige Millimeter von meiner Stirn entfernt durch die Luft tanzten. Sie hatte schon bei einer früheren Gelegenheit ein Bannzeichen für mich gemacht, nämlich direkt nach meiner Ankunft, als Elvis – der marktinterne Meister des Flirts – versucht hatte, mich anzubaggern. Von einem Bannzeichen geschützt zu werden fühlt sich komisch an, so als wäre die Luft um einen herum zäh und schwer. Man kommt sich vor wie in einem Kokon. Ich habe nie erlebt, dass solch ein Schutzbann wirklich funktionierte (meine Mutter hatte eine kleine Unterredung mit Elvis, in der es um das Verschrumpeln und Abfallen seiner Männlichkeit ging, sollte er ihre Tochter auch nur mit dem kleinen Finger anrühren), trotzdem war es eine nette Geste von Imogen, ein wenig von ihrer magischen Kraft auf mich zu verwenden. »Ich fühle mich geehrt, Fran. Und du bist in der Tat eine meiner Lieblingsfreundinnen.«
    Ich bemühte mich, mein Lächeln zu unterdrücken. Imogen sprach wie jemand in einem alten, englischen Film – mit akzentuierten Vokalen, absolut perfekter Grammatik und einer abgehobenen Wortwahl, nur war das Ganze durchmischt von salopper Umgangssprache, die im Vergleich seltsam anmutete. Sie wusste das jedoch nicht, und ich wollte ihre Gefühle nicht verletzen. »Und ich mag Peter. Er ist nett, wenn er nicht gerade vor Absinthe katzbuckelt.«
    »Ja, das ist er. Die beiden sind schon ein merkwürdiges Paar …« Sie deponierte die Geldkassette, in der sie ihre Einnahmen verstaute, unter dem Tisch und klopfte den Staub vom Stuhl. »Wusstest du, dass sie Zwillinge sind?«
    Ich schüttelte den Kopf. Sie sahen nicht wie Zwillinge aus. Absinthe hatte pinkfarbenes Haar, bleistiftdünne Brauen und ein sprödes Lächeln, während Peter gedrungen war, mit beginnender Glatze und hübschen, freundlichen Augen. Mir war zu Ohren gekommen, dass sie den Markt den Leuten abgekauft hatten, die ihn früher betrieben, sich jedoch in alle Winde zerstreut hatten, nachdem herausgekommen war, dass wiederum deren Vorbesitzer psychopathische Killer waren, die in ganz Europa Dutzende Frauen ermordet hatten.
    Verwundert es da noch, dass ich nach Hause möchte?
    »Aber das sind sie, auch wenn sie sich nicht ähnlich sehen. Es scheint fast, als hätte der eine all die guten Eigenschaften abbekommen und der andere die bedauerlichen.«
    Ich grinste, nachdem ich mich rasch vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war (wenn es um Absinthe geht, kann man nicht vorsichtig genug sein). »Und dann ist da auch noch Soren. Er ist ebenfalls ein Freund.«
    »Ja, dann ist da auch noch Soren«, bestätigte sie, als sie sich hinsetzte und ihren berüschten Siebzigerjahre-Spitzenrock im

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