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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Tesla?«
    Ich brach in Tränen aus. Es war kein Versuch, meine Mutter von ihren Standpauke abzuhalten, aber der Anblick des Halfters, das ich vor unserer Abreise aus Ungarn für Tesla gekauft hatte, zerriss mir das Herz, denn es erinnerte mich auf grausame Weise daran, dass ein Fremder mein Pferd hatte. »Ich habe keine Ahnung, wo er ist«, schluchzte ich, während meine Mutter mich zu trösten versuchte, indem sie irgendetwas davon murmelte, dass sich alles zum Guten wenden werde. »Ich weiß nicht, wer ihn hat, ob er hungrig ist oder Schmerzen leidet, ob er zu viel bewegt wird – er darf immer nur ein bisschen sanftes Training bekommen! Er ist zu alt, um zu viel herumzurennen. Er könnte tot sein, ohne dass ich …« Ich konnte nicht weitersprechen. Allein der Gedanke war zu entsetzlich.
    »Beruhige dich, Schätzchen. Ich weiß, es ist schwer, aber du darfst nicht vom Schlimmsten ausgehen. Wenn dieser Lars Laufeyiarson Tesla dringend genug wollte, um dir so viel Geld für ihn zu bieten, wird er ihn bestimmt nicht schlecht behandeln.«
    »Aber wir können den Mann nicht finden.« Ich schniefte in mehrere Papiertaschentücher. Es brachte nichts zu weinen, aber manchmal muss man den Tränen einfach freien Lauf lassen. »Wir haben sämtliche Telefonbücher im Umkreis gecheckt. Es gibt den Namen mehrmals oben an der Küste, aber Ben hat überall angerufen, und unser Lars Laufeyiarson war nicht darunter.«
    Meine Mutter runzelte die Stirn. »Ich dachte, er hätte dir seine Visitenkarte gegeben. Was ist damit passiert?«
    »Sie ist verschwunden.«
    Sie schaute mich ungläubig an.
    »Nein, wirklich, die Karte ist nicht mehr da. Ich habe sie in meine Handtasche gelegt, als ich an dem Abend in unseren Wohnwagen zurück bin, aber als ich sie letzte Nacht herausholen wollte, war sie weg. Wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Jemand könnte sie gestohlen haben«, meinte sie nachdenklich, schüttelte jedoch noch unterm Sprechen den Kopf. »Nein, niemand würde sich einfach in unseren Wohnwagen schleichen und sich an unseren Sachen vergreifen. Du musst sie verloren oder irgendwo verlegt haben, Schatz.«
    Ich biss mir auf die Lippe, um nicht darauf zu beharren, dass ich mich hundertprozentig daran erinnerte, sie in meiner Handtasche deponiert zu haben, wo sie in Sicherheit wäre. Obwohl meine Mutter eine Wicca-Hexe war, die schon alle möglichen seltsamen Dinge gesehen hatte, hielt sie es für undenkbar, dass irgendetwas davon mir widerfahren könnte.
    »Und jetzt dazu, dass du vergangene Nacht den Zirkel unterbrochen hast –«
    Ich lehnte mich zurück und ließ ihren altbekannten Vortrag »Warum es falsch ist, einen Zirkel zu verlassen« über mich ergehen. Als ich glaubte, jemanden meinen Namen rufen zu hören, spähte ich zum offenen Fenster. Doch draußen war niemand zu sehen außer einem der Wikinger-Geister, der Pfirsichreste zusammenfegte. Ich nickte an den richtigen Stellen, schüttelte den Kopf, wenn das von mir erwartet wurde, und schaute wieder zum Fenster, als ich erneut hätte schwören können, dass jemand nach mir rief.
    »– dich so erzogen, dass du unsere Praktiken ehrst und respektierst. Ich war schockiert über dein abruptes – Franny, ich rede mit dir. Es wäre nett, wenn du mir etwas Aufmerksamkeit schenken würdest.« Meine Mutter, die auf- und abgeschritten war, blieb stehen, stemmte die Hände in die Hüften und schaute mich vorwurfsvoll an.
    »Entschuldige. Ich dachte, jemand hätte nach mir gerufen.« Hastig drehte ich mich zu ihr um und setzte wieder meine schuldbewusste Miene auf.
    Fran
, wisperte der Wind.
    »Ehrlich, Franny, ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast –«
    Ich sperrte ihre Stimme aus und lauschte angestrengt auf das leise Flüstern.
    Fran.
    Ben?
    Fran. Musst … helfen

    »Du hast absolut recht«, sagte ich, als ich auf die Füße sprang und zur Tür stürzte. »Das mit dem Zirkel tut mir leid, Mom. Es wird nie wieder vorkommen. Versprochen. Ich muss los.«
    »Francesca Marie Ghetti –«
    »Entschuldigung!« Ich sprintete aus dem Wohnwagen und in die Budengasse, wo ich stehen blieb, um mich zu orientieren.
Ben, wo bist du?
    Im Wald
. Die Antwort klang wie ein Stöhnen, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Ben war in Not, in großer Not sogar, wenn er um meine Hilfe flehte. Denn sein Machonaturell schrieb vor, niemals irgendjemanden um Hilfe zu bitten.
Westlich
.
    Ich raste die Gasse hinunter, ohne Soren zu beachten, der sich gerade um Bruno kümmerte und wissen wollte, was

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