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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Irgendwie hab ich das schon geahnt, nachdem er Elvis niedergestreckt hat.«
    Sie kicherte. »War das nicht furchtbar? Eigentlich sollte ich mich deswegen schuldig fühlen, aber ich war einfach nur froh, dass Jan ihn k . o. gehauen hat. Elvis ist eine echte Plage. Er will nicht, dass ich mich mit anderen Männern treffe, und seit ein paar Wochen wird es immer schlimmer mit ihm.«
    »Er ist verliiiiiebt«, flötete ich und blinzelte sie mit liebestrunkenen Kuhaugen an.
    »Geilheit kommt der Sache schon näher. Ich glaube nicht, dass Elvis überhaupt weiß, was Liebe ist.« Imogen setzte ihre Tasse ab und lächelte mich ermutigend an. »Genug von mir. Willst du mir nicht erzählen, was letzte Nacht passiert ist?«
    »Letzte Nacht?« Ich nagte an meiner Unterlippe, während ich mir den Kopf zerbrach, wie ich sie berühren konnte, ohne dass sie mich durchschaute und einen Koller bekam, weil sie offiziell auf meiner Liste von Verdächtigen stand. »Ähm.«
    Sie schloss die Finger um mein Handgelenk und drückte es sanft. »Fran, du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht möchtest. Freunde zwingen einander nicht dazu, Geheimnisse preiszugeben.«
    Freunde setzen einander auch nicht ganz oben auf die Liste mutmaßlicher Diebe. Ich rutschte unbehaglich auf meinem Stuhl umher.
    »Ich mache mir einfach nur Gedanken. Benedikt war letzte Nacht sehr besorgt. Er sagte mir, dass du in einem Dämmerzustand warst und irgendein psychisches Trauma erlebt hattest. Du sollst nur wissen, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst. Das gilt für uns beide. Du liegst Benedikt sehr am Herzen.«
    »Na ja, das muss wohl auch so sein, nachdem ich seine Auserwählte bin«, murmelte ich bekümmert. Wie konnte ich Imogen nur für den Dieb halten? Sie war meine Freundin! Ich mochte sie. Ich vertraute ihr, und ich glaubte an ihre Unschuld.
    »Hatte der gestrige Abend etwas mit deinen Ermittlungen zu tun?«
    Ich zog mal wieder eine Schnute. »Ich dachte mir schon, dass dir das zu Ohren kommen würde.«
    Sie hob fast unmerklich die Brauen. »Selbstverständlich ist mir das zu Ohren gekommen. Mir kommt alles zu Ohren. Ist es wahr, dass du eingewilligt hast, den Dieb aufzuspüren?«
    An den Fingern meiner Handschuhe nestelnd, nickte ich.
    »Und das machst du, indem du die Leute berührst und dabei ihre Gedanken liest?«
    »Bei manchen mache ich das, ja«, gestand ich meinen Fingern. Ich hasste das hier, aber ich stand mit dem Rücken zur Wand. Die einzige andere Person auf meiner Liste war meine Mutter, aber ich wusste
hundertprozentig
, dass sie keine Diebin war. Abgesehen davon, dass sie niemals stehlen würde, war ihr der Erfolg des Marktes viel zu wichtig, als dass sie etwas tun würde, um ihn zu gefährden.
    »Bei wie vielen?«
    »Sieben. Sieben Menschen haben den Tresor angefasst.« Ich sah auf und versuchte, meinen Mut unter meinem Magen hervorzulocken, wo er sich verkrochen hatte. »Sieben Menschen … du mit eingeschlossen.«
    »Ich?« Nun zuckten ihre Brauen wirklich nach oben. Sie wirkte aufrichtig überrascht. »Ich weiß nicht, wann ich – doch, ja. Vor ein paar Wochen bat ich Peter, etwas für mich im Safe zu deponieren, aber er ließ es mich selbst tun.«
    Ich blinzelte mehrmals. Es klang plausibel und verdammt opportun zugleich. »Ach, wirklich? Was … äh … was war es denn …?«
    Sie lächelte. »Mein Testament.«
    »Dein was?«
    »Mein Testament. Die Verteilung meiner weltlichen Güter.«
    »Ich weiß, was ein Testament ist, aber lieber Himmel, Imogen, du bist unsterblich! Der Tod kann dir nichts anhaben.«
    »Ich könnte ermordet werden.« Das leise Lächeln, das ihre Lippen umspielt hatte, erstarb, als sie den Finger auf dem Rand ihres Kaffeebechers kreisen ließ.
    »Willst du damit andeuten, dass auch du ermordet werden sollst?«
    Die Worte entschlüpften mir völlig gedankenlos, doch kaum dass sie heraus waren, hob sich ein schweres Gewicht von meinem Herzen. Bislang dachte jeder, der von meinem Fluch wusste – Ben, meine Mutter, Imogen und Soren –, dass ich vergangene Nacht ins Hauptzelt zurückgekehrt war, um den Dieb zu finden, doch in Wahrheit war ich hinter demjenigen her gewesen, der Ben nach dem Leben trachtete. Es war nur so eine Ahnung, dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelte.
    »Auch? Was meinst du mit ›auch‹?«
    Ich guckte wieder zu der geschlossenen Tür hinter ihr. Sie wurde ganz reglos, und ihre Augen verdunkelten sich. »Benedikt«, flüsterte sie.
    »Ja, darum ging es gestern

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