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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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jagte. Ich presste meine Beine fest gegen seine Flanken, und obwohl ich nicht verstand, was passiert war, wusste ich seine neue Gangart zu schätzen.
    »Was tust du?«, brüllte Soren. Ich guckte nach hinten. Er hatte angehalten, und ihm stand vor Überraschung der Mund offen.
    »Wenn ich das wüsste«, schrie ich zurück und lockerte die Zügel. »Aber es macht Spaß!«
    Tesla zog in seinem geschmeidigen, gleitenden Trab einen weiten Kreis um Soren und Bruno, dann stolperte er über ein Loch, fand seine Balance wieder und kam abrupt zum Stehen.
    Worauf ich prompt wieder von ihm runterfiel.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Soren und kam näher geritten. Ich stand auf und rieb mir das Gesäß. Glückspilz, der ich bin, war ich zielsicher auf einem Stein gelandet. »Wie hast du ihn dazu gebracht, sich so zu bewegen?«
    Ich schnappte mir die Zügel und machte mich auf den Rückweg zu dem kleinen Areal, wo die Pferde grasen durften. »Wie schon gesagt, ich weiß es nicht. Tesla hat das von ganz allein gemacht.«
    »Ich habe so was schon mal gesehen«, meinte Soren mehr zu sich selbst als zu mir. »Im Fernsehen. Bei Reitturnieren. Das nennt man Dressur.«
    »Meinetwegen. Jedenfalls bin ich für heute genug geritten. Oh, sieh mal, da ist Panna! Das Mädchen, dessen Großvater Tesla gehört hat.«
    Ich führte Tesla zu Panna, die ihn mit tränenfeuchten Augen begrüßte (was mich nicht überraschte, denn ich wusste inzwischen, dass sie nah am Wasser gebaut war). »Hallo, Panna. Ich dachte schon, du würdest es nicht mehr schaffen vorbeizukommen.«
    »Hallo, Fran. Hallo, Tesla. Du bist auf ihm geritten.«
    »Du hast uns gesehen? Ja, wir sind getrabt. Der Tierarzt meinte, dass ihm ein bisschen Training guttun würde, solange ich ihn nicht überstrapaziere. Das ist übrigens mein Freund Soren.«
    Soren sagte Hallo, dann führte er Bruno weg, um ihn für die abendliche Vorstellung zu striegeln. Panna streichelte Tesla, gab ihm einen Apfel und erzählte mir vergnügt, wie ihr Großvater sie als kleines Mädchen auf ihm hatte reiten lassen.
    »Möchtest du ihn eine kleine Weile reiten? Er hat bestimmt nichts dagegen. Wir haben nicht allzu lange geübt.«
    Sie strich ihr niedliches blau-weißes Sommerkleid glatt. »Nein, vielen Dank. Dafür bin ich nicht richtig angezogen.«
    Ich betrachtete meine schmuddeligen, abgeschnittenen Jeans und das verblasste lila T-Shirt mit dem Pferdesabber darauf und beschloss, nichts zu sagen.
    »Tesla sieht glücklich aus, findest du nicht?« Panna ging um ihn herum, um seine samtweichen Nüstern zu streicheln, dann lachte sie, als seine Tasthaare ihre Handflächen kitzelten. »Ich bin so froh, dass du ihn gekauft hast. Er wird glücklich bei dir sein.«
    »Das denke ich auch. Ich hoffe es. Er frisst genug, und der Tierarzt sagt, dass er gut in Form ist. Ach, da fällt mir ein: Was hat dein Großvater dir sonst so über Tesla erzählt?«
    Sie tätschelte seinen langen, geschwungenen Hals. Tesla war, wie ich inzwischen wusste, ein ziemlicher Charmeur, der von solchen Aufmerksamkeiten nie genug bekam. Wann immer jemand aufhörte, ihn zu streicheln, nickte er mit dem Kopf und schaute einen mit seinen riesengroßen braunen Augen, die immer heimlich zu lachen schienen, an. »Was Großvater mir erzählt hat? Nur dass Tesla ein ganz besonderes Pferd ist.«
    Ich zupfte einen Grashalm aus seiner Mähne. »Besonders inwiefern? Besonders klug? Besonders schnell, so wie ein Rennpferd?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das hat Großvater nicht erklärt. Er sagte nur
alkalmi
. Besonders.«
    »Hm.« Ich strich über das L an Teslas Wange. »Weißt du, was ein Lipizzaner ist?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß auch nichts über sie, außer dass ein Freund von mir glaubt, Tesla könnte einer sein. Vermutlich sollte ich ihn fragen, was man genau darunter versteht.«
    Panna plauderte noch ein Weilchen länger mit mir, dann winkte sie, als ein Mädchen, das einen Tick älter war als ich, nach ihr rief. »Das ist meine Schwester Jolan. Sie geht heute Abend zum Markt, aber sie sagt, ich kann nicht mitkommen, weil ich zu jung bin. Ich finde das nicht. Was meinst du?«
    »Wie alt bist du?«
    »Dreizehn.«
    »Hm …« Ich dachte an die Piercing-Bude, an das Kerkerzimmer, an die dicht gedrängte Menschenmenge, die unter dem Einfluss des Glamours tanzte. Ich selbst war erst sechzehn, kam mir aber tausendmal älter vor als sie. »Ich denke, es wäre besser, du würdest warten, bis wir nächstes Jahr

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