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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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unentwegt in meinem Unterbewusstsein regte, zu fassen versuchte. Es war etwas Wichtiges, etwas, das ich gesehen und gleichzeitig übersehen hatte. Es hing mit den jüngsten Geschehnissen zusammen, aber ich kam einfach nicht darauf, inwiefern oder um wen es dabei ging oder warum es relevant war. Trotzdem spukte er mir unaufhörlich im Hinterkopf herum.

11
    Ich beschloss, dem Gedanken später weiter nachzuspüren, aber der letzte Tag an einem Ort war immer sehr hektisch und ging in der Regel nahtlos in den betriebsamsten Abend unseres Aufenthalts über.
    »Hey!«, rief Soren mir kurz nach dem Mittagessen zu. Er wedelte mit einem Zaumzeug. »Lust, reiten zu gehen?«
    Ich guckte zu meiner Mutter, die gerade Glücksamulette anfertigte. »Brauchst du mich?«
    »Nein, geh ruhig und amüsier dich. Du hast heute Vormittag genug geschuftet.«
    Ich sprang auf, doch sie hielt mich am Handgelenk fest. »Franny, ich möchte … ich möchte mich bei dir bedanken.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du dich integrierst, dass du Teil der Truppe geworden bist. Ich weiß, du siehst dich gern als Außenstehende. Deshalb bedeutet es mir viel, dass du dich in unser neues Leben einbringst. Ich danke dir.«
    Etwas Unverständliches murmelnd nahm ich Reißaus, verwundert darüber, wie sie eine solch kluge Hexe sein und gleichzeitig in Bezug auf mich null Peilung haben konnte. »Man hat mich durch Erpressung zum Mitspielen gezwungen«, grummelte ich, als ich zu Soren lief, der Bruno gerade sein Zaumzeug anlegte. »Es ist ja nicht so, als hätte ich eine Wahl.«
    »Eine Wahl wobei?«, fragte er, als ich das Zaumzeug aufhob, das er neben Tesla abgelegt hatte.
    »Vergiss es, ist nicht wichtig. Wie funktioniert dieses Ding?«
    Er zeigte mir, wie man die Trense richtig anlegte. Tesla hielt nicht besonders viel von der ganzen Idee, aber Soren half mir, die Stelle an Teslas Kiefer zu finden, die ich drücken musste, damit er das Maul öffnete und ich das Gebiss hineinschieben konnte. Wir passten die Riemen an, bis das Zaumzeug perfekt saß, anschließend sprang ich auf einen Stein und kletterte auf Tesla Rücken, während Soren ihn festhielt.
    »Herrje, was bist du nur für ein großer Gaul«, bemerkte ich, als meine inneren Oberschenkelmuskeln sofort lauten Protest anmeldeten, weil sie seinen breiten Rücken überspannen mussten.
    Tesla entschied, dass das Maß nun voll war. Grasen war viel wichtiger als dumm herumzustehen, und das auch noch mit einem Menschen auf dem Rücken. Die Zügel rutschten mir aus den Händen und glitten über seinen Hals bis zu seinen Ohren, als er den Kopf nach unten senkte. Ich lehnte mich nach vorn, um sie mir zurückzuholen, und fiel prompt vom Pferd.
    Tesla ignorierte mich.
    »Du!« Ich zeigte auf Soren, der gemütlich auf Brunos Rücken saß. »Hör sofort auf zu lachen! Und du!« Ich zeigte auf Tesla. »Mach dich bereit, geritten zu werden. Dies ist eine Kriegserklärung, Pferd.«
    Es kostete mich drei Anläufe, ehe es mir endlich gelang, mich auf Teslas Rücken zu hieven. Er war nicht gerade glücklich darüber, all dem leckeren Gras, das nur drauf wartete, gegessen zu werden, Adieu zu sagen, aber nach ein paar scharfen Befehlen von Soren trotteten wir bald darauf um den großen, offenen Teil der Wiese, auf dem später die Autos parken würden.
    »Das … au … das ist … au … das ist ein bisschen schmerzhaft für die … au … Zähne«, ächzte ich, sobald ich mich sicher genug fühlte, meinen Klammergriff aus Teslas Mähne zu lösen. »Es ist … au! … auch ein bisschen schmerzhaft für die Schenkel.«
    »Darum braucht man einen Sattel«, erklärte Soren. Allerdings fiel mir auf, dass er keine Grimassen schnitt, so wie ich. »Dann kann man mitgehen.«
    »Mitgehen wohin?«
    »Mitgehen heißt, sich im Rhythmus der Gangart des Pferdes zu bewegen. Das schont den Hintern.«
    »Oh. Gut. Mein Hintern könnte etwas Schonung vertragen.« Auf der Suche nach einer bequemeren Position spannte ich die Schenkel um Tesla an und versuchte, von seinem harten Rückgrat zu rutschen. Urplötzlich hob er den Kopf und streckte den Hals durch, während er in einen anderen Gang schaltete. Ich weiß, ich weiß – Pferde haben keine Gangschaltung, aber auf einmal bewegte er sich nicht mehr wie auf einer Straße voller Schlaglöcher, sondern wie auf einer frisch geteerten. Sein Trab wurde geschmeidiger, sodass mein Körper so gut wie gar nicht mehr gestaucht wurde, als er mit langen, ausholenden Schritten über die Wiese

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