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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Hände und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich hörte, wie meine Mutter im Hintergrund nach Luft schnappte. »Ich muss Elvis zur Strecke bringen, aber sobald ich das erledigt habe, komme ich zurück.«
    Er schaute mir einen langen Moment in die Augen, dann ging er. Er spazierte einfach so aus dem Zelt, und weg war er. Mir stand der Mund bis zu den Knien offen, während ich ihm hinterherstarrte, dann begriff ich, was er getan hatte.
    Diese Ratte!
    Ich rannte aus dem Zelt und packte ihn am Rücken seines Hemds, als er den Mittelgang hinabschlenderte. Er lief weiter, ohne sich um mein Gezerre zu kümmern. »Hey! Hatten wir nicht gerade erst ein Gespräch über dein Machogehabe und deinen Irrglauben, ständig über Imogen und mich wachen zu müssen? Niemand sagt, dass du Elvis zur Strecke bringen musst. Peter wird die Polizei alarmieren –«
    »Ich bin ein Dunkler. Er stellt eine Bedrohung für Imogen dar, und jetzt, da du ihn als den Dieb enttarnt hast, ist er auch eine für dich. Eine solche Bedrohung kann ich nicht hinnehmen.«
    »Weißt du, was du bist? Du bist ein chauvinistischer Vollidiot, das bist du! Meine Mutter hat mich immer vor Kerlen wie dir gewarnt.«
    »Du wirst deswegen keinen Streit vom Zaun brechen –«
    »Und ob ich deswegen einen Streit vom Zaun brechen werde, und schreib mir nicht vor, was ich zu tun habe. Ich bestimme selbst über mein Leben und nicht du –«
    »Du wirst bei deiner Mutter und bei Imogen bleiben, und du wirst dich keiner Gefahr aussetzen –«
    »Ich war nie in Gefahr, du Schwachkopf! Der Schutzzauber hat mich davor bewahrt. Du warst derjenige, der in dem Feld lag und dem die Eingeweide aus dem Bauch quollen –«
    »Ich bin ein Dunkler. Du bist meine Auserwählte. Es ist mein Recht, dich zu behüten –«
    »›Ich bin ein Dunkler … Ich bin ein Dunkler.‹ Ich kann dieses dumme Geschwätz nicht mehr hören. Genau das bist du nämlich: ein Dummschwätzer. Aber weißt du was? Mein
nächster
Freund wird mir alles zutrauen. Er wird den Boden verehren, auf dem ich laufe.«
    »Ich verehre dich –«
    »Ha!«
    »Doch, das tue ich!«
    »Ein doppeltes Ha mit Ochsenfröschen obendrauf!«
    Ich muss gestehen, dass ich mich fast ein bisschen auf den Rest des Sommers freute. Ich mochte weiterhin Fran, die Freak-Königin sein, die sich noch immer nirgendwo einfügen konnte außer in eine bunte Truppe anderer Freaks, aber irgendwie störte mich das nicht mehr so sehr wie früher.
    Wer weiß, vielleicht werde ich dieses Jahr am Ende doch überleben. Es sind schon seltsamere Dinge passiert.

Geisterblues

1
    »Guten Morgen, Fran.«
    »Morgen, Tallulah. Wie geht es Sir Edward?«
    Tallulah lächelte bekümmert. »Ach, er ist noch immer tot.«
    Nicht ansatzweise überrascht von ihrer Antwort nickte ich. Tallulahs Vorfahren waren Zigeuner und sie selbst ein Medium. Schon vor einigen Wochen hatte sie mir erzählt, dass Sir Edward schon seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr unter den Lebenden weilte. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, ihr Galan zu sein; allerdings fehlte mir der Mumm, sie zu fragen, wie sich eine Liebesbeziehung mit einem Geist genau gestaltete.
    Während ich an der Reihe von Wohnwagen entlangspazierte, die den Schaustellern des Gothic-Marktes als Unterkünfte dienten, sann ich darüber nach, dass ich mich in der kurzen Zeit hier ziemlich gut angepasst hatte.
    »Guten Morgen, Francesca.«
    »Guten Morgen, Kurt.« Ich konnte es selbst kaum fassen, aber es lag erst zwei Monate zurück, dass meine Mutter mich ungeachtet meiner wüsten Proteste nach Europa geschleift hatte, wo ich das kommende halbe Jahr mir ihr verbringen sollte, damit mein Vater in Ruhe seine neue Trophäenfrau »beschnuppern« konnte. Noch unglaublicher war allerdings, dass ich eine eigenartige Kameradschaft zu den Schaustellern des Gothic-Markts entwickelt hatte … dabei konnte man sich ein bizarreres Völkchen kaum vorstellen.
    »Ach, Fran, du bist es.« Eine dünne Frau mit pinkfarbener Igelfrisur erschien hinter dem großen, blonden Kurt in der Wohnwagentür (auf dem Markt hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass sowohl Kurt als auch sein Bruder Karl ein Techtelmechtel mit Absinthe hatten).
    »Ja, ich bin es. Guten Morgen, Absinthe.« Ich bedachte sie mit einem Lächeln, das nicht von Herzen kam, und eilte hastig weiter, bevor sie noch mehr sagen konnte.
    »Warte eine Sekunde! Ich will mir dir reden …«
    »Tut mir leid, ich muss Tesla füttern. Vielleicht später!«, rief ich ihr über meine Schulter

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