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Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Titel: Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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allen behauptet, ich hätte ihr wegen der Flecken an der Decke das Leben zur Hölle gemacht. Ich meinerseits erinnere mich nur an ihren wenig abwechslungsreichen Ausruf: »Schau dir die Wände an! Bitte schau dir die Wände an!«
    Wie immer dem sei - eines Morgens erspähte sie vor der Tür unseres Wohnungsnachbarn Seelig zwei Zimmermaler mit Leitern und Eimern, schlich sich sofort an sie heran und lud sie in unser Schlafzimmer ein. Die beiden, Schlomo Goldstein und sein Gehilfe Mahmud, sagten ja, sie würden kommen, Donnerstag um halb acht in der Früh, wenn’s recht ist. Die Frage der Bezahlung blieb zunächst offen; es wurde lediglich ein Vorschuß in der Höhe von 200 Pfund zur Auszahlung gebracht.
    Am Donnerstag kamen sie überpünktlich um 7 Uhr 10. Mahmud verhüllte unsere Möbel sorgfältig mit ausländischen Zeitungen, für den Fußboden verwendete er die Jerusalem Postc. Als nächstes stellten sie eine buntfarbene Holzleiter auf, banden sich Taschentücher vor den Mund, gegen den Staub, kratzten drei Wände und die halbe Decke ab und verschwanden.
    Es verschwanden allerdings nur Goldstein und Mahmud, nicht die Leiter, nicht die Zeitungen und nicht der Staub unter unseren Füßen. Anfangs dachten wir, daß die beiden Raumpfleger nur weggegangen wären, um Farbe oder etwas Ähnliches zu kaufen, aber nach drei Tagen wurden wir doch ein wenig nervös. Es ist schwer, in einem mit Zeitungspapier tapezierten Zimmer zu schlafen und beim Aufstehen sofort in knöcheltiefem Staub zu versinken, den wir nämlich auf Goldsteins ausdrückliche Anordnung nicht wegkehren durften, weil er - der Sand, nicht Goldstein - einen natürlichen Schutz gegen herabtropfende Farbe darstellt. Aber es tropfte keine Farbe, und es war kein Goldstein zu sehen.
    »Und er hat einen so soliden Eindruck gemacht ...«, die beste Ehefrau von allen schüttelte den staubigen Kopf. »Ich hätte ihm das niemals zugetraut.«
    Sie ging zu den Seeligs hinüber und fand deren Wohnung in gleichem Zustand wie die unsere: verwaiste Leitern, vereinsamte Eimer, viel Staub und weder Goldstein noch Mahmud. Die beiden hatten auch bei Seeligs nur einen halben Tag gearbeitet, und Mahmud hatte sein bevorstehendes Verschwinden vorsorglich durch die Anfrage getarnt, ob er am Morgen immer ein Glas Milch haben könnte, er sei daran gewöhnt und danke im voraus. Seither fehlte von ihm und Goldstein jede Spur.
    Die Seeligs ihrerseits besuchten letzten Samstag die mit ihnen befreundete Familie Friedländer in Ramat-Gan und wurden gleich beim Eingang von einer alleinstehenden Leiter begrüßt. Sie ersetzte die Aufschrift »Goldstein war hier«. Allem Anschein nach hatte er seine dortige Arbeit unmittelbar nach seinem Abgang von uns aufgenommen. Einige Tage später erschien Mahmud mit der Mitteilung, daß ihre beiden Frauen, Goldsteins und die seine, sich im Krankenhaus befänden. Das war das letzte, was man von ihnen sah.
    »Ephraim«, erklärte die beste Ehefrau von allen, »wir haben es mit zwei Verrückten zu tun.«
    Es mußte eine sonderbare Verrücktheit sein, eine Art Sprachfehler vielleicht: die beiden konnten nicht nein sagen. Nachforschungen in unserer näheren Umgebung ergaben nicht weniger als acht Goldstern-MahmudSpuren. Die beiden emsigen Handwerker nahmen ganz einfach jeden Auftrag an, erschienen überall pünktlich, stellten ihre Leiter hin, schabten hier ein wenig Material ab, klatschten dort ein wenig Material an und machten sich auf die Suche nach neuen Jagdgründen. Eine Familie im nächsten Häuserblock hatte drei Monate in einer Wüstenei von Farbtöpfen und Mörtel gelebt, ehe Goldstein eines Abends plötzlich auftauchte, die Wände betastete, mit dem Ausruf: »Trocken!« einen anderen Arbeitskittel anzog und für weitere sechs Monate verschwand. Er hat viele Kunden, Schlomo Goldstein. Eine Adresse läßt er niemals zurück. Er gehört zu jenem Typus, der immer sagt: »Nein, Sie brauchen mich nicht anzurufen, ich rufe Sie an.« Mahmud sagt gar nichts und glotzt stumm vor sich hin, während er die Farbe umrührt und Zigarettenstummel raucht.
    Die beiden beherrschen ihr Handwerk, daran besteht kein Zweifel. Niemand ist so gut wie Goldstein, vorausgesetzt, daß er kommt. Seine Spezialität sind Türen und Schwellen. Leider pflegt er die Türen zum Trocknen immer über zwei Stühle zu legen, aber man kann ja schließlich auf ihnen sitzen, sobald sie getrocknet sind.
    Zahlreiche Goldstein-Kunden speisen seit Monaten auf horizontalen Türen.
    Vor ein paar

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