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Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Titel: Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Tochter bringt einem nackten jungen Mann das Frühstück ans Bett, aber er zieht die nackte junge Tochter vor, die Mutter zieht zwischen Tür und Angel den Postboten an sich, der Postbote zieht sich aus. Wohin zieht es eigentlich den Vater?
    Väter haben es schwer. Auch Gioras Vater ist nicht zu beneiden, ganz zu schweigen von mir.
    Giora - ich werfe einen schrägen Blick nach ihm - hat mich nicht gesehen. Ich bin beinahe völlig sicher, daß er mich nicht gesehen hat. Seine Augen sind unbeirrbar auf die Leinwand geheftet, er will nichts versäumen, er merkt sich’s für den eigenen Gebrauch, er legt in seinem Gedächtnis eine Art Zettelkasten an. Es ist eine Schande. Der nächste Zettel besteht aus einer Lesbierin, die während der Fahrt in einem Aufzug vom Liftboy bekehrt wird. Oben angelangt, schiebt sie die Kollegin, die sie im Neglige erwartet, unmutig zur Seite. Die Kollegin stolpert, fällt dem Liftboy in die Arme und wird auf der Abwärtsfahrt gleichfalls in das normale Gesellschaftsleben integriert. Hoffentlich hat Giora gut aufgepaßt.
    Hoffentlich hat er seine Blicke nicht umherschweifen lassen.
    Die Männer, die um mich herum sitzen, atmen schwer. Es klingt, als litten sie unter Asthma. In Wahrheit leiden sie unter Selbstvorwürfen. Warum, so fragt sich jeder von ihnen, warum bin ich kein Liftboy geworden? Warum erlebe ich nie das kleinste Abenteuer?
    Was mich betrifft, so habe ich einmal eines erlebt, ein ganz kleines. An einer Straßenecke trat ein junges Mädchen auf mich zu, schlenkerte mit der Handtasche und fragte: »Wohin gehst du, Liebling?«
    »Zu Dr. Grünfeld«, antwortete ich wahrheitsgemäß und setzte meinen Weg fort.
    Das ist schon lange her. Jetzt muß ich sehen, wie ich von hier wegkomme.
    Während ich meinen Fluchtplan auszuarbeiten beginne, behalte ich die Leinwand gewissermaßen nebenbei im Auge, beobachte aber zugleich das Publikum, und . Und jetzt hat mich Giora gesehen. Gerade jetzt, während die Tochter des Hauses mit der herrenlos gewordenen Lesbierin in der Badewanne Platz nimmt, dreht sich dieser infame Lümmel um und fixiert mich. Meine Existenz als Gatte und Vater steht auf dem Spiel. Ich warte nur noch die nächste Vergewaltigung ab, dann drücke ich mich behutsam an den Sitzen vorbei bis zum Ende der Reihe. Fast habe ich’s geschafft. Ein letzter Asthmapatient trennt mich vom erlösenden Mittelgang. Es ist Felix Seelig.
    Was bleibt mir übrig, als auf meinen Sitz zurückzukehren. Noch ein Glück, daß Felix mich nicht erkannt hat. Er hat mich nicht einmal bemerkt, so beschäftigt war er. Und ich hatte immer geglaubt, daß ich in einer gutbürgerlichen Gegend wohne. So sieht das also in Wirklichkeit aus. Lüsterne Heuchler, die im Schutz der Dunkelheit ihre schäbige Gier befriedigen. Vorausgesetzt, daß die Dunkelheit schützt.
    Ich wage nicht anderswohin zu schauen als auf die Leinwand, wo das Töchterchen mit seiner Gespielin wieder das Schlafzimmer betritt und den jungen Mann, der noch immer nicht gefrühstückt hat, unmißverständlich auffordert, den etwas schlapp gewordenen Postboten bei der Frau Mama abzulösen, damit sich der Herr Papa die Lesbierin vorknöpfen kann. Irgendwie klappt das nicht, sie geraten alle an- und durcheinander. Die Sache wird immer unübersichtlicher und langweiliger. Ich fühle deutlich, wie meine Männlichkeit nachläßt. Diesmal wird’s monatelang dauern.
    Ich lasse mich auf den Boden gleiten, tappe umher, als ob ich etwas verloren hätte, krieche auf allen vieren die Sitzreihe entlang, vorbei an Felix, vorbei an Giora, und retiriere mit einem Seufzer der Erleichterung zur Ausgangstüre.
    Nie wieder Pornofilm. Nicht für mich. Und das ist endgültig. Ich bleibe noch bis zum Schluß dieses Films -aber dann: nie wieder.
    Um meine Erschöpfung zu überwinden, mache ich einen kleinen Umweg, ehe ich nach Hause gehe. An der Tür empfängt mich mein Sohn Amir mit einem niederträchtigen Grinsen.
    »Papi«, sagte er. »Was höööre ich?«
    »Was hörst du?« herrsche ich ihn an. »Was? Daß ich im Kino war? Na und? Ich bin dir zwar keine Rechenschaft schuldig, aber wenn du’s wissen willst: Eine Zeitschrift hat bei mir, weil ich ein berühmter Schriftsteller bin, einen Artikel über Pornofilme bestellt. Deshalb war ich im Kino. Beruflich. Um das Geld für deine Erziehung zu verdienen. Den Artikel kannst du in der nächsten Nummer lesen, du unverschämter Bengel.«

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Weiblicher Instinkt
    Es gibt eine Situation, in

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