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Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns

Titel: Bekenntnisse eines perfekten Ehemanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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je nach Höhe des Angebots zu wechseln. Aber wenn sie ihren Körper verkaufen will, dann muß sie sich fürs ganze Leben binden. Auch die Klassenfrage spielt da mit hinein. Wenn Fräulein Oberweite mit einem Mann im Bett liegt, macht sie sich der Geheimprostitution schuldig. Wenn Jackie Onassis mit Gastritis ins Bett geht, macht sie Schlagzeilen. Madame Pompadour hat gar nicht gewußt, daß sie eine Masseuse war.
    In jahrtausendelangem Kampf ist es dem Menschen gelungen, die Natur zu beherrschen - nur seine eigene nicht. Dem Trieb seiner Sinne, dem Drängen seiner Drüsen steht er machtlos gegenüber. Und was tut er infolgedessen? Er betätigt seine Macht am Punkt des schwächsten Widerstandes. Er sperrt die Masseusen ein. Fünfzig Prozent unserer Polizeikräfte veranstalten Razzien auf liebeshungrige Männer, die anderen fünfzig Prozent jagen den Mädchen nach, die jenen Hunger zu stillen bereit sind. Zweifellos ist das eine besonders reizvolle Abwechslung im täglichen Trott der Dienststunden.
    Aber warum sollen nur die Massagesalons für die Heuchelei unserer Gesellschaft büßen? Warum kontrolliert man nicht auch die Garagen und Werkstätten, die in der Rubrik »Auto-Service« auf Kundenfang gehen? Wer weiß, vielleicht verbirgt sich das Laster auch hinter so harmlosen Inseraten wie: »Lassen Sie Ihren Wagen bei uns überholen! Sorgfältiger Service! Aufmerksame Bedienung! Kulante Preise!«
    Klingt das nicht verdächtig nach individueller Behandlung, privater Atmosphäre und diskreter Oberweite?

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Türkische Früchte
    Von der Beschäftigung mit Massagesalons führt nur ein kleiner Schritt zu einer wichtigen gesellschaftspolitischen Frage, die eng mit den Anliegen der Frauenbewegung verknüpft ist. Mit anderen Worten: ich spreche vom Harem. Ehrlich gestanden, ich habe mit kaum bezähmbarer Ungeduld dem Augenblick entgegengefiebert, da ich selbst einmal einen Harem besuchen würde - wenigstens das, wenn ich schon keinen haben kann. In diesem Sommer war es soweit, ich bekam den Harem. Zu sehen. Es geschah, natürlich, in der Türkei.
    Istanbul ist eine große Metropole, mit einer Einwohnerzahl, die ungefähr an die Israels heranreicht. Trotzdem hat niemand auch nur ein Wort über Istanbul verloren, bevor jemand einen Film über die Stadt drehte. Einen Thriller mit dem Titel »Topkapi«, in dem Peter Ustinov die Kronjuwelen zu stehlen hatte, wie Sie sich vielleicht noch erinnern werden. Kein Wunder, daß die beste Ehefrau von allen anläßlich unseres Aufenthaltes in dieser Stadt den dringenden Wunsch äußerte, den Ort des Geschehens zu besichtigen.
    Wir mieteten uns einen Führer und begaben uns zum Topkapi, das man mittlerweile in ein Nationalmuseum verwandelt hat, und durchschritten offenen Mundes das Labyrinth herrlicher Paläste. Ich wage zu behaupten, daß bezüglich Pracht und Glanz nirgends etwas Vergleichbares zu finden sein dürfte - obwohl der heutige Kreml möglicherweise eine Ausnahme darstellt.
    »Diese Räumlichkeiten sind wahrhaftige Schatzkästlein uralter Kultur und Zivilisation«, rezitierte der amtliche Führer. »Hier sind unbezahlbare Kunstgegenstände zusammengetragen. Hier befinden sich die berühmte kaiserliche Bibliothek sowie die umfangreichste Miniaturen-Sammlung der ganzen Welt. Was möchten Sie zuerst sehen?«
    »Den Harem«, antwortete ich.
    Die beste Ehefrau von allen meinte etwas pikiert, ich wäre wie gewöhnlich gewöhnlich, aber der Führer wußte natürlich, von wem er nachher das Trinkgeld bekommen würde, und begab sich mit uns auf direktem Wege in den schönsten Gebäudeteil der aufwendigen Anlage.
    Das gesamte Topkapi schien nur zum Zweck dieser einen Abteilung gebaut worden zu sein. Jeder Raum des Harems war ein Juwel für sich. Die weichen Lager mit den schwellenden Pfühlen wirkten auf mich umwerfend, ebenso die reich ausgestatteten Boudoirs, in denen die süßen Bienchen in Schuß gebracht wurden, wenn sie zur Schichtarbeit mußten.
    »Hier, an dieser Stelle, pflegte der Sultan zu stehen«, sagte der Führer und deutete auf ein Fenster, »um die Frauen im Bade dort unten zu betrachten, wenn er sich die wählen wollte, die er gerade wählen wollte.«
    Ich trat an das Fenster und dachte an dies und auch an das, bis die beste Ehefrau von allen mich aus meinen polygamourösen Wunschträumen weckte, um mir mitzuteilen, daß sie nunmehr die Mosaiken zu besichtigen wünsche. Ich entgegnete ihr, sie möge nicht so ungeduldig sein, zu Hause hätten

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