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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschlossen.«
    »Aha«, sagte mein Freund. »Dann gibt es sie offiziell gar nicht. Wenn jemand anderer eintritt, wird er nicht das hier zu sehen bekommen, was wir sehen.«
    »Ausgezeichnet, Ihre Antwort, Sir.« Er jubelte die Worte fast. »Man hat Sie in diesen Wartesaal eingelassen. Der Vorraum zur Welt der Engel. Ist das nicht wunderbar?«
    »Zumindest ungewöhnlich«, erwiderte ich. »Darf ich fragen, was Sie damit zu tun haben?«
    »Ich bin der Wächter, der Hüter.«
    »Na, immerhin...«
    »John, schau in den Spiegel!«
    Suko hatte mir die Worte zugeflüstert. Deshalb vollendete ich den Satz auch nicht und warf einen Blick nach vorn. Die Wand jenseits der Theke war wirklich durch den Spiegel geteilt. Bisher hatten wir ihn nur als glatte Fläche gesehen, und das blieb sie auch, aber sie begann sich zu verändern.
    Als würde sie weit nach hinten auslaufen, so schob sich plötzlich etwas hervor und drängte in den Vordergrund hinein. Es war ein zu schwaches Gebilde, um es schon beim ersten Blickkontakt erkennen zu können, aber es setzte seinen Weg aus der anderen Welt fort, um in die neue eintreten zu können.
    Das Wesen bekam Umrisse, die durchaus mit denen eines Menschen zu vergleichen waren.
    Es war ein Mensch.
    Aber auch ein Engel!
    Beide sahen wir zum ersten Mal die Person, um die es überhaupt ging. Nur war sie nicht allein. Neben ihr stand ein Mann, dessen Gesicht auf den Rücken gedreht worden war.
    Frank Duffy!
    ***
    Der alte Pfarrer hatte all seine Kraft in seinen Wurf hineingelegt, als wäre es die letzte Aktion, die er in seinem Leben noch durchführen wollte. Er wollte noch einmal ein Zeichen gegen das Böse setzen, und das gelang ihm am besten mit dem Kreuz.
    Es bestand aus Holz. Es war auch nicht unbedingt schwer, aber es konnte einen Menschen verletzen oder zumindest aus dem Konzept bringen. Genau das hatte er vor.
    Aber er hatte zugleich auch einen Fehler begangen und Angelina unterschätzt. Nie hätte er mit ihrer schnellen Reaktion gerechnet. Sie hatte blitzartig eine Hand in die Höhe gerissen und sich auch leicht gedreht. Frank Duffy war für sie nicht mehr interessant. Dafür aber das Kreuz.
    Und das fing sie auf und hielt es fest!
    Wie eine Siegestrophäe schaute es aus ihrer Hand. Dahinter war ihr Gesicht zu sehen, das zu einer Grimasse des Lachens verzerrt war, obwohl kein Laut zu hören war.
    »Schau hin, Pfaffe! Schau genau hin, was ich hier habe!«
    Dominik hatte jedes Wort genau verstanden. Er berührte noch immer mit dem Rücken die Wand, als suchte er dort Deckung. Obwohl ihm nichts passiert war, wusste er schon, dass er den Kampf verloren hatte. Noch schlimmer traf ihn die Tatsache, dass ausgerechnet sein Kreuz versagt hatte. Da konnte schon eine Welt für ihn zusammenbrechen.
    Angelina setzte das Spiel fort. Jetzt lachte sie ihn scharf an. »He, was hast du tun wollen? Mich mit dem Kreuz besiegen? Mit deinem Kreuz etwa?«
    »Ja, ich...«
    »Nein, nein!«, fuhr sie ihn an. »Das ist unmöglich. Das schaffst du nie. Niemals. Es ist lächerlich, einfach sinnlos. Ich hasse es zudem, und ich werde dir zeigen, was ich damit mache. Dir mal beweisen, welche Kraft in mir steckt.«
    Dem alten Pfarrer hatte es die Sprache verschlagen. Er hätte auch gar nichts mehr sagen können, denn er sah, wie die andere Person vor ihm handelte. Sie drückte das Kreuz in die Höhe, lachte es mit scharfer Stimme böse an und bewies wenig später, wozu sie in der Lage war.
    Der Kreuz fing Feuer!
    Die Flammen erschienen aus dem Nichts. Oder sahen aus, als wären sie aus den Händen der Person gewachsen. Sie huschten wie lange Zungen über das Holz hinweg, und der alte Pfarrer brachte es nicht fertig, sich von der Stelle zu rühren.
    Nicht mal ein Kreuzzeichen konnte er schlagen, um sich wenigstens etwas vor dem Bösen zu schützen.
    Angelina aber drehte sich mit dem brennenden Kreuz auf der Stelle und erinnerte dabei an einen bösen Irrwisch. Es machte ihr wahnsinnigen Spaß. Immer wieder sprach sie davon, dass sie die Siegerin war, und brüllte auch.
    »Alles Lüge! Das Kreuz ist eine Lüge!« Sie stoppte, drehte sich zu Dominik um und schrie ihn an. »Hier hast du es!«
    Aus dem Handgelenk schleuderte sie dem alten Priester das Kreuz entgegen. Er reagierte reflexhaft. Mit beiden Händen fing er das Kreuz auf, ohne daran zu denken, dass er einen brennenden Gegenstand in den Händen hielt.
    Dann presste er es noch gegen die Brust!
    Die Flammen waren nicht gelöscht. Durch die Berührung fing die Kleidung

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