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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat.
    Plötzlich wurde es hell.
    Und wie hell! Keine funzelige Beleuchtung, sondern ein helles, strahlendes Licht, das zugleich das besondere Ambiente der Dunkelheit entriss und uns beide zum Staunen brachte.
    »Wow, das ist es«?, flüsterte Suko.
    Ich behielt einen Kommentar für mich, aber Suko hatte mit seiner Bemerkung Recht gehabt. Es war wirklich eine Überraschung, die uns hier empfangen hatte. Draußen vor der Tür, das war die under class und hier eben die upper class .
    War das Licht tatsächlich durch einen Kontakt aufgestrahlt, oder gab es da eine andere Möglichkeit?
    Es war eigentlich egal. Wichtig war nur, dass wir nicht im Dunkeln umhertappten, sondern in einer regelrechten Schau aus Chrom, Glas und Spiegeln.
    Allerdings wer das Licht für meinen Geschmack zu kalt. Es wurde von den blanken Flächen an der Theke, an den Tischen und den Stühlen zurückgeworfen. Innerhalb des gesamten Lokals gab es keine dunklen, romantischen Ecken und Nischen und demnach auch keine Gemütlichkeit. Die Sitzflächen waren mit hellem Stoff oder Leder überzogen. Ich hatte das Gefühl, in dieser Umgebung zu frieren.
    Suko schien es ähnlich zu ergehen, denn sein Gesicht zeigte einen harten Ausdruck. Er war an der Theke stehen geblieben wie ein einsamer Schlucker, und er hatte seinen Blick auf die großen Spiegel dahinter gerichtet, aber sie gaben nichts preis und waren völlig normal, obwohl sie in diesem Fall eine Rolle gespielt hatten.
    War dieses Ambiente wirklich typisch für Engel?
    Ich hatte meine berechtigten Zweifel. Es sei denn, die Engel gehörten zu einer Sorte, die mehr in der Hölle ihren Platz fand. Dazu mussten wir Belial und seine Braut zählen.
    Während Suko an der Theke stehen blieb, wanderte ich durch das Lokal. Auch wenn ich mich noch so genau umschaute, es gab hier nichts, was meinen Verdacht erregt hätte. Zudem war die gesamte Umgebung in tiefe Stille getaucht.
    Ich ging wieder zurück. Auf dem halben Weg traf mich die Überraschung ebenso wie Suko. An der Thekenwand hatte sich ein Spiegel bewegt. Und das auch nur, weil es eine Tür war, die aufgeschoben werden konnte. Wir hörten noch den schwappenden Laut, und wie aus dem Nichts tauchte eine Gestalt auf, von der wir bisher weder etwas gehört noch gesehen hatten.
    Er war schlank. Oder war es eine Sie? Sehr helle, gefärbte, kurze Haare, eine ebenfalls helle Kleidung aus dünnem Leder. Ein dünnes Blusenhemd, das bis zum Hals hoch geschlossen war, eine Hose in der gleichen Farbe und ebenfalls helle Schuhe, die seinen Füßen entsprechend sehr schmal waren.
    Es gab mal eine Zeit, da waren androgyne Typen in. So mancher Modepapst hatte sich für sie ausgesprochen. Für mich waren sie weder Fisch noch Fleisch, aber ich hatte nichts gegen sie, und auch jetzt erwiderten wir das freundliche Lächeln, das uns der Knabe entgegenschickte, als er sich hinter die Bar begab.
    »Was, bitte schön, möchten Sie trinken?«, erkundigte er sich mit einem maliziösen Lächeln.
    »Wasser«, sagte ich und ließ mich auf einem Hocker nieder.
    Auch Suko stimmte zu. Er allerdings blieb rechts neben mir stehen.
    »Haben Sie das Licht eingeschaltet?«, erkundigte er sich.
    »Ja, ich war so frei.«
    »Und weshalb ist es sonst hier dunkel?«
    »Wir sparen, wenn keine Gäste hier sind.«
    »Es kommen nur wenige, nicht?«
    »Ja, das stimmt.« Er servierte uns die Getränke.
    »Obwohl hier zahlreiche Menschen in dieser Umgebung leben?«
    »Es ist für sie nicht die richtige Umgebung. Sie verstehen.« Der Keeper behielt sein Lächeln bei.
    Nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, übernahm ich das Wort. »Aber wer das Lokal trotzdem betritt, weiß schon Bescheid, denke ich mir.«
    »In der Regel.«
    »Der liebt Engel, wie?«
    Unser Freund hob nur die Schultern.
    Manchmal kann man sich auch mit Menschen verabreden, die man durchaus als Engel ansehen kann.«
    Ich hatte die richtige Tür geöffnet, wie mir seine Gegenfrage bewies. »Sprechen Sie vielleicht von Angelina?«
    »Genau von ihr. Bravo. Sie haben den Punkt getroffen. Ihretwegen sind wir hier.« Ich zwinkerte ihm mit dem linken Auge kurz zu. »Internet, Sie verstehen.«
    Der Typ nickte. »Ja, Sir, sehr gut sogar. Ich verstehe alles. Aber es ist nun mal so, dass die Zeiten nie gleich sind.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Er beugte sich zu mir vor, und seine Antwort bestand aus einem Flüstern. »Manchmal sind die Engel weg.«
    »Auch Angelina?«
    »Leider.« Über sein glattes Gesicht rann ein Ausdruck des Bedauerns. Ich

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