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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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»Neptun Beach, das ist unser Mann!«, zeigte Papa Gordon und die ganze Familie ging hinüber.
    Die Gepäckausgabe bestand nicht aus einem modernen Förderband, sondern aus einem großen Bollerwagen, der vom Flugzeug in die kleine Empfangshalle gerollt wurde. Jeder musste vortreten und bevor es das Gepäck gab, kontrollierte ein kleiner dicker Mann in weißer Uniform die Pässe der Ankommenden, und der jeweilige Reiseleiter hakte auf einer Liste irgendetwas ab.
    Dann wurden die Taschen der Reisegruppe auf einen Bollerwagen mit Hotellogo geladen und aus der Halle gezogen. Johannes ging hinterher und staunte über den Kontrast zwischen dem riesigen Flughafen von zu Hause und dem kleinen Flugfeld hier. Das Flughafengebäude war nicht größer als der Getränkemarkt zu Hause, lag direkt am Strand mit einem Steg. Dort wackelte ein großes Boot, dass so aussah wie ein riesiges Stadtparkruderboot, nur ohne Riemen. Dafür war ein großer Außenbordmotor angebracht, der vor sich hin brabbelte und am Heck das Wasser blubbern ließ.
    Amelia war das Auf und Ab des Bootes unheimlich und sie wollte erst nicht einsteigen. Ein großer schwarzer Mann kam geschickt an den Rand des Bootes und streckte seine große Hand aus. »Kommen Sie, Fräulein, vorsichtig, einen großen Schritt.« Und tatsächlich, Amelia nahm ihren Mut zusammen, machte den großen Schritt ins Boot und setzte sich vorsichtshalber gleich hin, da das Boot wie nix wackelte.  
    Johannes machte sich nichts aus dem großen Schritt und ging wie ein alter Seebär vom Steg auf das Boot. Das überraschte den schwarzen Bootsmann, der ein weiteres ungeschicktes Touristenkind erwartet hatte. Der Bootsmann streckte die Hand aus, Johannes war aber bereits an Bord und so prallten beide zusammen und fielen rückwärts aufs Deck in einen Haufen Taue, die dort aufgerollt lagen.  
    »Entschuldigung, aber da warst du etwas zu schnell für mich«, lachte der Bootsmann und half Johannes auf. Als sie sich dann gegenüberstanden, starrte der Bootsmann Johannes an, das Lachen verschwand und er sagte gar nichts mehr. »Alles klar mit euch?«, fragte Papa besorgt und gab die Reisetaschen ins Boot hinunter. Der Bootsmann fing sich wieder, schaute Johannes noch einmal mit zusammengekniffenen Augen an und machte sich dann ohne ein weiteres Wort auf, die Taschen in der Mitte des Bootes zu verstauen.  
    »Und was war das für eine merkwürdige Nummer?«, fragte Johannes Amelia, die sich bereits auf eine der Bänke im Boot gesetzt hatte. »Habe ich einen dicken Pickel am Kinn?«  
    »Vielleicht mag er das Motiv deines T-Shirts nicht,« antwortete Amelia und schaute über das Wasser, ihre übergroße Sonnenbrille im Gesicht wie ein Filmstar, den Haarberg zurückgebunden, um Ventilation ins Gesicht zu bekommen.    
    »Quatsch, jeder mag Sergio Sabatini, Nummer 12, 30 Millionen Euro Ablöse. Den kennen die bestimmt hier«, meinte Johannes. Trotzdem merkwürdig, der Bootsmann hatte so getan, als ob er Johannes erkannt hatte. Was natürlich nicht stimmen konnte, da Johannes vorher noch nie in der Karibik und der schwarze Bootsmann vermutlich noch nie in Johannes Heimatstadt gewesen war.
    Johannes rempelte Amelia an. »Heißt das ‚schwarzer Bootsmann’ oder muss ich ‚Afrikaner‘ sagen?«
    Amelia überlegte kurz. »Ich würde bei ‚schwarz’ bleiben. Der Bootsmann war doch garantiert nie in Afrika, oder?«  
    »Bestechende Logik, liebe Watson.«
    Nachdem alle Hotelgäste auf dem Boot untergebracht waren, legten sie ab. Johannes schaute voraus in Fahrtrichtung. Port Trust lag einen Kilometer entfernt in der Abendsonne, und die weißen Hotelbauten leuchteten gelb-rot im letzten Licht des Tages. Auf dem einzigen kleinen Hügel der Insel stand eine alte Burgruine, wie ein hohler Zahn. Etwas weiter dahinter erhob sich die Hauptinsel Marks Rock mit seiner mächtigen Burganlage und Altstadt, ebenfalls in das farbige Abendlicht getaucht. Ein paar hohe Masten ragten über die Hafenmole. Das musste das Piratenmuseumsboot sein. Das sah doch schon geheimnisvoll aus, dachte Johannes und freute sich auf den Urlaub.  

Kapitel 4 – Tavernengeflüster

    Pedro mit dem Hakenarm war ein vorsichtiger Mann. Er mochte es nicht, wenn ihn Leute erkannten oder sich an ihn erinnerten. Touristen reisten nach ein oder zwei Wochen wieder ab, von daher spielte das Wiedererkennen keine Rolle. Aber die Einheimischen von Belisla blieben, jahraus, jahrein. Also versuchte Pedro alles zu tun, was ihn als ganz

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