Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
Männern? Tun die, was Sie verlangen, und sagen Ja , wenn Sie sie so anschauen?“
„Erst kommt das Ja , und dann tun sie, was ich will!“, erwiderte Bella verstimmt.
Verflixt! Nicht nur, dass ihr Leben völlig aus den Fugen geraten war, jetzt hatte sie auch noch ihr einziges Talent verloren, dessen sie sich wirklich sicher gefühlt hatte: Ihre Fähigkeit, Männer anzuziehen und sie zu ihren ergebenen Sklaven zu machen!
Was blieb ihr jetzt noch? Sie war nicht so klug wie ihre Schwester Annie, nicht so liebenswert und freundlich wie Emily oder so praktisch veranlagt wie Olivia.
Sie hatte blaue Augen und blondes, langes Haar. Aber diese Kombination zog offensichtlich nicht mehr!
Bella fühlte sich plötzlich unglaublich verletzlich und wandte den Blick ab. „Sie hassen mich, und das ist auch okay“, sagte sie heiser. „Ein Grund mehr, mich so schnell wie möglich loszuwerden, oder? Bringen Sie mich doch bitte in die nächstliegende Stadt, und ich schwöre, ich mache Ihnen nie wieder Ärger.“
Jetzt war es Zafid, der laut auflachte. „Ärger! Meinen Sie das Wort, das Sie wie ein Brandmal auf der Stirn tragen?“, fragte er sarkastisch.
Himmel war der Mann umwerfend, wenn er einmal aus sich herausging! Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren …
„Bitte …“
Zafid konnte nicht aufhören zu lachen. „Sie können es nicht lassen, oder?“, brachte er schließlich mühsam hervor. „Das Flirten meine ich. Am liebsten würde ich Ihnen ein Bauchtanzkostüm verpassen, nur um zu sehen, wie weit Sie noch gehen würden, um zu erreichen, was Sie wollen.“
„Gibt es wirklich Frauen, die für Sie tanzen?“, fragte Bella mit neu erwachtem Interesse. „Mit Schleiern?“
„Was immer ich von ihnen verlange, sie tun es“, behauptete Zafid mit seidenweicher Stimme, ohne Bella eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Das war eine Herausforderung, die wie durch einen Zauber ihre Lebensgeister wieder weckte, und die sie nicht unbeantwortet lassen konnte. „Ich würde nicht für Sie tanzen!“
Sein Lächeln zeugte von absoluter Zuversicht und einer Arroganz, die ihr Blut zum Sieden brachte. „Ich bin der regierende Scheich. Wenn ich Ihnen befehle zu tanzen, dann werden Sie tanzen.“
„Und wenn ich mich weigere?“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück.
Das Lächeln schwand. „Sie sind sehr waghalsig und eigensinnig.“
„Absolut richtig!“ Seine Überheblichkeit hatte ihr einen derartigen Adrenalinschub verpasst, dass Bella von der Rolle der dahinsiechenden Kameliendame problemlos in den Nahkampfmodus gewechselt war. „Sie wollen mich nicht um sich haben. Wie sie sagen, verursache ich immer nur Ärger, also …“
Er brachte sie zum Schweigen, indem er schnell auf sie zu trat und ihr Gesicht zwischen beide Hände nahm. Ihr Herz machte einen verrückten Sprung, und Bella hoffte nur, dass er nicht hörte, in welch wildem Rhythmus es danach weiter schlug. Völlig unvorbereitet fühlte sie sich von einer Schwäche erfasst, die nichts mit ihrem dehydrierten Zustand oder körperlicher Erschöpfung zu tun hatte.
Im Gegenteil!
„Ich werde Sie in die Stadt begleiten.“ Sein Blick hielt sie wie eine Fessel.
Benommen schaute Bella in die samtschwarzen Augen dicht vor ihr und verspürte nur noch Erleichterung. „Danke … Sie sind wirklich bemerkenswert und … wundervoll. Ich wusste es in dem Moment, als Sie ins Zelt traten. Das ganze kriegerische Gehabe und der Dolch waren allein dazu gedacht, mich zu beeindrucken. Ich wette, der Dolch ist nur als eine Art Schmuck gedacht und nicht einmal scharf. Also …“
„Unterbrechen Sie immer Menschen, die Ihnen etwas sagen wollen?“
„Ziemlich oft“, gestand Bella. „Es ist einer meiner größten Fehler, aber ich arbeite daran und …“
„Nicht hart genug“, entschied Zafid und strich ihr gedankenverloren mit dem Daumen über die Wange, was Bellas Puls noch weiter in die Höhe schnellen ließ. „Und jetzt hören Sie mir zu. Ich habe Ihnen versprochen, Sie nach Al-Rafidzu bringen …“
„Ja, danke, das habe ich verstanden und …“
„… am Ende meines Wüstenaufenthalts“, fuhr Zafid gelassen fort. Als Bella etwas sagen wollte, legte er ihr einfach die Hand über den Mund. „Einmal im Jahr habe ich die Chance, eine kurze Zeit ganz allein zu sein. Diesen Luxus gebe ich für niemanden auf. Und für eine Frau werde ich meine Pläne schon gar nicht ändern.“
Sie brachte einen erstickten Laut hervor.
„Was Ihnen zwei
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