Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
hören Sie bestimmt von allen Frauen.“
Er zischte irgendetwas in seiner Sprache, das sie nicht verstand, und im nächsten Moment ließ er sie abrupt los, sodass sie erneut kraftlos zu Boden glitt.
Er hat mich von sich gestoßen!
Kein Mann hatte das je getan. Stets war es umgekehrt gewesen …
Immer noch kämpfte Bella mit ihrem Schwindel, riskierte aber einen vorsichtigen Blick nach oben und kollidierte mit einem schwarzen, wütend funkelnden Augenpaar.
„Sie haben absolut kein Benehmen!“
Sie seufzte. „Das stimmt leider …“
Ganz tief krallte sie die Fingernägel in ihren Oberschenkel, um sich von der Übelkeit abzulenken, die sie plötzlich zu überwältigen drohte. Himmel war ihr schlecht! „Geben Sie mir doch einfach das Pferd, dann sind Sie mich los …“
„Sie werden die Stute nicht bekommen!“
„Warum nicht?“ Sie schaffte es kaum noch, ihren Blick auf sein finsteres Gesicht zu richten. „Sie brauchen doch nicht zwei Pferde. Das ist ausgesprochen egoistisch.“
„Mein Hengst würde sie in fünf Sekunden töten, und die Stute ist zu wertvoll, um von einer Anfängerin verdorben zu werden. Außerdem würden Sie ohne Eskorte nirgendwohin gelangen.“
Gekränkt von seinem rüden Ton war Bella drauf und dran, ihm unter die Nase zu reiben, dass sie sogar eine Menge von Pferden verstand. Aber je weniger er über sie wusste, desto besser. Obwohl ihr Zustand sich spürbar verschlechterte, kam sie ziemlich zitterig erneut auf die Beine und baute sich leicht schwankend vor Zafid auf.
„Wollen Sie meine Eskorte sein?“, fragte sie mit belegter Stimme und legte bittend ihre Hand auf seinen Unterarm. Als sie hörte, wie er zischend den Atem einsog, regte sich gleich wieder die alte Bella in ihr. Auf ihren Lippen erschien ein kleines, triumphierendes Lächeln – eine instinktive, typisch weibliche Reaktion auf männliche Bewunderung. Hatte sie es nicht gewusst, dass er längst nicht so immun gegen sie war, wie er es vorgab?
Es war wie Balsam für ihr angeschlagenes Ego festzustellen, dass sie selbst ohne Conditioner, Make-up und Designerklamotten immer noch in der Lage war, einen Mann um den kleinen Finger zu wickeln.
Gib mir noch fünf Minuten, dann wirst du mir die Stute schenken!
Zutiefst erleichtert und voll neu gewonnenem Selbstvertrauen warf sie Zafid einen verruchten Blick zu, der noch nie seine Wirkung verfehlt hatte. „Ich weiß, Sie werden mir helfen“, hauchte sie. „Ich … ich glaube, allein bin ich verloren …“
„Das waren Sie schon, als ich Ihnen das erste Mal zu Hilfe kommen musste“, erinnerte er sie kühl.
Verlegenheit und Ärger über so viel Gefühllosigkeit färbten ihre Wangen tiefrot. Jetzt saß sie wirklich in der Falle! Frustriert suchte sie nach einem anderen Ausweg aus der Klemme. Liebten Männer es nicht besonders, wenn man ihnen zustimmte?
Ohne zu zögern, schlüpfte Bella in den Klein-Weibchen-Modus , obwohl sie diesem arroganten Scheich am liebsten einen Kinnhaken verpasst hätte. Der hilflos unterwürfige Blick aus schwimmenden blauen Augen allerdings war wirklich eine Meisterleistung der Schauspielkunst.
„Sie haben recht“, bekannte sie mit bebender Stimme. „Allein auf mich gestellt, bin ich verloren …“
Zafid kniff die Brauen zusammen und betrachtete sie sehr eingehend. „Haben Sie ein Problem mit Ihren Augen?“, fragte er nüchtern. „Ist es der Sand? Wenn ja, sollten Sie sie mit etwas Wasser ausspülen.“
Dieser …
Trotz ihrer Empörung musste Bella lachen. „Da hat sich also doch noch ein Funke Humor unter der harten, düsteren Schale versteckt, ja?“
„ Ich lache nicht.“
„Sollten Sie aber! Es wirkt befreiend und würde Ihnen sicher guttun. Sie sind viel zu miesepetrig … ach, vergessen Sie das“, riet sie ihm im nächsten Moment angesichts seiner unverändert steinernen Miene. „Mit Ihnen zu flirten, ist ohnehin Schwerstarbeit und führt offensichtlich zu nichts …“ Wie ein gefangener Vogel ließ sie die Flügel hängen und schüttelte kraftlos den Kopf. „Dann werde ich mir wohl doch selbst helfen müssen … aber wie?“
„Sie sind eine äußerst manipulative Frau und lernen nur sehr langsam“, stellte Zafid tadelnd fest.
„Ich bin nicht langsam!“
In seinen dunklen Augen blitzte es kurz auf. „Wenigstens geben Sie zu, dass Sie versuchen zu manipulieren. Interessant …“ Er betrachtete sie wie ein seltenes Insekt unter einem Mikroskop. „Verraten Sie mir noch eines. Wirkt Ihre Methode bei anderen
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