Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
die besten Chancen, Leitwolf zu werden â dem Blut nach wenigstens. Mich würde natürlich nie jemand in Betracht ziehen â¦
Willst du dich echt prägen? Willst du wirklich, dass einer auf dich geprägt wird? Wie rum auch immer? , fragte ich. Leah, was ist so verkehrt daran, einfach auszugehen und sich zu verlieben wie ein normaler Mensch? Die Prägung ist doch nur eine weitere Art der Fremdbestimmung.
Sam, Jared, Paul, Quil ⦠denen scheint es nichts auszumachen.
Sie können alle nicht mehr eigenständig denken.
Willst du nicht geprägt werden?
Himmel, nein!
Aber nur, weil du in sie verliebt bist. Mit der Prägung würde das aufhören, weiÃt du. Dann müsstest du ihretwegen nicht mehr leiden.
Möchtest du deine Gefühle für Sam vergessen?
Darüber dachte sie einen Moment lang nach. Ich glaub schon.
Ich seufzte. Sie war gesünder als ich.
Aber zurück zum Thema, Jacob. Ich verstehe, weshalb deine Vampirblondine so kalt ist â im übertragenen Sinn. Sie ist bloà zielgerichtet. Sie denkt nur an das Ziel. Denn am allermeisten will man immer das haben, was man absolut nicht bekommen kann.
Würdest du dich so verhalten wie Rosalie? Würdest du jemanden umbringen â denn genau das tut sie, sie sorgt dafür, dass niemand Bellas Tod verhindert â, würdest du das tun, um an ein Baby zu kommen? Seit wann bist du unter die Züchter gegangen?
Ich möchte nur die Möglichkeiten haben, die mir verwehrt sind, Jacob. Wenn mit mir alles in Ordnung wäre, würde ich vielleicht nie einen Gedanken daran verschwenden.
Würdest du dafür töten? , fragte ich, so leicht lieà ich sie nicht davonkommen.
Das tut sie ja gar nicht. Ich glaube, sie identifiziert sich vollkommen mit Bella. Und ⦠wenn Bella mich bitten würde, ihr in dieser Sache zu helfen ⦠Sie schwieg und überlegte. Obwohl ich nicht allzu viel von ihr halte, würde ich wahrscheinlich dasselbe tun wie die Vampirblondine.
Ein lautes Knurren entfuhr mir.
Denn wenn es andersherum wäre, würde ich auch wollen, dass Bella es für mich täte. Und Rosalie geht es genauso. Wir würden es beide genauso machen wie Bella.
Bah! Du bist keinen Deut besser als sie!
Das ist das Verrückte, wenn man etwas nicht haben kann. Man verzweifelt daran.
So ⦠bis hierher und nicht weiter. Das Gespräch ist beendet.
Gut.
Das reichte mir nicht. Ich brauchte einen stärkeren Schlussstrich.
Es waren nur noch anderthalb Kilometer bis zu der Stelle, wo meine Kleider lagen, also wechselte ich in meine Menschengestalt und ging weiter, ohne länger an unser Gespräch zu denken. Nicht weil es nichts zum Nachdenken gegeben hätte, sondernweil ich es nicht aushalten konnte. Ich wollte es nicht so sehen â aber das war schwerer als vorher, jetzt, da Leah mir ihre Sicht gezeigt hatte.
Nein, ich würde nicht mit ihr zusammen als Wolf laufen, wenn diese Geschichte vorüber war. Sollte sie doch in La Push ihr unglückliches Leben führen. Ein kleiner Leitwolfbefehl, bevor ich für immer verschwand, würde niemanden umbringen.
Es war noch sehr früh, als ich beim Haus ankam. Bella schlief vermutlich noch. Ich wollte nur kurz vorbeischauen, sehen, was los war, ihnen grünes Licht für die Jagd geben, und dann würde ich mir einen weichen Fleck im Gras suchen, auf dem ich schlafen konnte. Erst wenn Leah schon schlief, würde ich mich zurückverwandeln.
Doch aus dem Haus war leises Gemurmel zu hören, also schlief Bella vielleicht doch nicht mehr. Und dann hörte ich aus dem ersten Stock wieder das Geräusch irgendeines Geräts â der Röntgenapparat? Toll. Es sah ganz so aus, als würde Tag vier des Countdowns mit einem Knall beginnen.
Alice machte mir die Tür auf, ehe ich die Hand an der Klinke hatte.
Sie nickte. »Hallo, Wolf.«
»Hallo, Kleine. Was ist da oben los?« Das groÃe Zimmer war leer â das Gemurmel kam aus dem ersten Stock.
Sie zuckte die spitzen kleinen Schultern. »Vielleicht noch ein Bruch.« Sie versuchte es leichthin zu sagen, aber ich sah es in ihren Augen lodern. Edward und ich waren nicht die Einzigen, die darüber auÃer sich waren. Auch Alice liebte Bella.
»Schon wieder eine Rippe?«, fragte ich heiser.
»Nein. Diesmal das Becken.«
Merkwürdig, dass es mich immer wieder umhaute, als wäre alles Neue, was
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