Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
ziemlich alles verrückt. Aber was meinst du?
Diese blonde Vampirfrau, die du so hasst â ich versteh ihre Sicht der Dinge total.
Im ersten Moment dachte ich, das wäre ein schlechter Witz. Als ich begriff, dass sie es ernst meinte, durchfuhr mich eineWut, die ich kaum kontrollieren konnte. Es war nur gut, dass wir uns für die Wache aufgeteilt hatten. Wäre sie in BeiÃnähe gewesen â¦
Stopp! Ich kann es dir erklären!
Das will ich gar nicht hören. Ich bin jetzt weg.
Warte! Warte! , bat sie, während ich mich so weit zu beruhigen versuchte, dass ich mich zurückverwandeln konnte. Komm schon, Jake!
Leah, das ist nicht gerade die beste Art, mich zu überzeugen, dass ich in Zukunft mehr Zeit mit dir verbringen möchte.
Mann! Sei doch nicht so empfindlich. Du weiÃt doch gar nicht, wovon ich rede.
Also gut, wovon redest du?
Und dann war sie plötzlich die verhärmte Leah von früher. Ich rede davon, eine genetische Sackgasse zu sein, Jacob.
Der grimmige Unterton ihrer Worte brachte mich ins Straucheln. Ich hatte nicht gedacht, dass meine Wut noch übertrumpft werden könnte.
Das verstehe ich nicht.
Das würdest du aber, wenn du nicht genauso wärst wie die anderen. Wenn du vor dem Weiberkram â sie dachte das Wort hart und sarkastisch  â nicht nur wegrennen würdest wie die anderen bescheuerten Jungs, könntest du dir vielleicht vorstellen, was das alles bedeutet.
Oh.
Na ja, keiner von uns dachte gern gemeinsam mit ihr über so was nach. Wer täte das schon? Natürlich erinnerte ich mich an Leahs Panik in dem ersten Monat, als sie zum Rudel gestoÃen war â und ich erinnerte mich, dass ich davor zurückgeschreckt war wie all die anderen auch. Denn sie konnte ja auf keinen Fall schwanger sein â es sei denn, wir hätten es mit irgend so einer abgedrehten unbefleckten Empfängnis zu tun. Seit Sam war siemit niemandem zusammen gewesen. Und dann, als die Wochen sich hinzogen und nichts zu noch mehr nichts wurde, war ihr klargeworden, dass ihr Körper nicht mehr den normalen Regeln gehorchte. Ihr Entsetzen â was war sie jetzt? Hatte ihr Körper sich verändert, weil sie ein Werwolf geworden war? Oder war sie ein Werwolf geworden, weil mit ihrem Körper etwas nicht stimmte? Der einzige weibliche Werwolf seit Menschengedenken. Lag es daran, dass sie nicht so weiblich war, wie sie sein sollte?
Keiner von uns wollte sich mit diesen Fragen beschäftigen. Und natürlich konnten wir auch nicht mit ihr mitfühlen.
Du weiÃt, was Sam glaubt, weshalb wir geprägt werden , sagte sie, jetzt ruhiger.
Klar. Um die Linie fortzuführen.
Genau. Um lauter neue, kleine Werwölfe zu zeugen. Die Erhaltung der Art, natürliche Auslese. Es zieht dich zu demjenigen hin, der dir die beste Chance gibt, das Wolfsgen zu vererben.
Ich wartete ab, worauf sie hinauswollte.
Wenn ich dafür getaugt hätte, dann hätte es Sam zu mir hingezogen.
Ihr Kummer war so groÃ, dass ich aus dem Tritt geriet.
Aber ich tauge nicht dafür. Mit mir stimmt irgendwas nicht. Offenbar fehlt mir die Fähigkeit, das Gen zu vererben, trotz meines herausragenden Stammbaums. Deshalb bin ich ein Monster geworden â das Wolfsmädchen â, zu nichts zu gebrauchen. Ich bin eine genetische Sackgasse, das weiÃt du so gut wie ich.
Das wissen wir nicht, widersprach ich. Das ist nur Sams Theorie. Die Prägung kommt vor, aber wir wissen nicht, warum. Billy glaubt, dass es einen anderen Grund dafür gibt.
Ich weiÃ, ich weiÃ. Er glaubt, man wird auf jemanden geprägt, um stärkere Wölfe hervorzubringen. Weil du und Sam solche Riesenmonster seid â noch gröÃer als unsere Väter. So oder so bin ich aus dem Rennen. Ich bin ⦠ich bin in den Wechseljahren. Ich bin zwanzig Jahre alt und ich bin in den Wechseljahren.
Bah. Das war nun genau das Gespräch, das ich nicht führen wollte. Das weiÃt du doch gar nicht, Leah. Es liegt bestimmt nur daran, dass für dich die Zeit stehengeblieben ist. Wenn du dich nicht länger verwandelst und wieder älter wirst, dann kommt das ⦠dann kommt das bestimmt wieder.
Vielleicht hast du Recht â obwohl ich mich immer noch frage, warum niemand auf mich geprägt wird, trotz meines beeindruckenden Stammbaums. WeiÃt du, fügte sie nachdenklich hinzu, wenn es dich nicht gäbe, hätte Seth wahrscheinlich
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