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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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wie Leahs Abscheu mit ihrem Hunger kämpfte, und ich versuchte es ihr leichter zu machen, indem ich mich ganz dem Wolf in mir überließ. Ich hatte lange genug nur als Wolf gelebt, um zu wissen, wie man ganz Tier war, wie man als Wolf sah und dachte. Ich ergab mich den praktischen Instinkten und ließ es Leah spüren. Sie zögerte kurz, doch dann schien sie ihr Denken vorsichtig zu erweitern, sie versuchte die Sache mit meinen Augen zu sehen. Es war ein seltsames Gefühl – unsere Gedanken waren mehr miteinander verbunden denn je, weil wir beide versuchten, gemeinsam zu denken.
    Erstaunlicherweise half es ihr wirklich. Sie schlug die Zähne in das Fell und die Haut ihrer Beute und riss ein dickes Stück blutiges Fleisch heraus. Anstatt zurückzuschrecken, wie ihre menschlichen Gedanken es am liebsten getan hätten, gab sie sich dem Instinkt ihres Wolfs-Ichs hin. Es hatte etwas Betäubendes, etwas Unbekümmertes. So konnte sie in Frieden essen.
    Mir fiel es nicht schwer, dasselbe zu tun. Und ich war froh, dass ich es nicht vergessen hatte. Schon bald würde das wieder mein Leben sein.
    Würde Leah zu diesem Leben gehören? Noch vor einer Woche wäre mir die Vorstellung ein Graus gewesen. Ich hätte es nicht ertragen. Aber inzwischen kannte ich sie besser. Und jetzt,da sie befreit war von dem unablässigen Leid, war sie nicht mehr derselbe Wolf. Nicht mehr dasselbe Mädchen.
    Wir aßen zusammen, bis wir beide satt waren.
    Danke , sagte sie später, als sie Maul und Pfoten im nassen Gras abwischte. Ich machte mir nicht die Mühe, es hatte gerade angefangen zu nieseln und wir mussten nachher noch durch den Fluss schwimmen. Dabei würde ich sauber genug werden. Das war gar nicht so übel, mit deiner Art zu denken.
    Gern geschehen.
    Als wir bei der Grenze anlangten, schleppte Seth sich nur noch müde dahin. Ich sagte ihm, er sollte sich hinlegen, Leah und ich würden jetzt die Patrouille übernehmen. Wenige Sekunden später glitt er ins Reich der Träume.
    Gehst du wieder zu den Blutsaugern? , fragte Leah.
    Vielleicht.
    Es ist schwer für dich, dort zu sein, aber ebenso schwer, wegzubleiben, nicht? Das Gefühl kenne ich.
    Hör mal, Leah, vielleicht solltest du jetzt lieber ein bisschen über die Zukunft nachdenken, darüber, was du wirklich willst. In meinem Kopf wird es dann nicht so lustig zugehen. Aber du musst ja nicht mit mir mitleiden.
    Sie überlegte, was sie darauf antworten sollte. Hey, das klingt jetzt vielleicht gemein. Aber ganz ehrlich, mit deinem Kummer kann ich besser umgehen als mit meinem.
    Von mir aus.
    Ich weiß, dass es schlimm für dich sein wird, Jacob. Ich verstehe das – vielleicht besser, als du denkst. Ich mag sie nicht, aber … sie ist für dich das, was Sam für mich ist. Sie ist alles, was du willst, und alles, was du nicht haben kannst.
    Darauf konnte ich nicht antworten.
    Ich weiß, dass es für dich noch schlimmer ist. Sam ist wenigstensglücklich. Ich liebe ihn immer noch so sehr, dass ich ihm das wünsche. Ich will das Beste für ihn. Sie seufzte. Ich will ihm nur nicht dabei zusehen müssen.
    Müssen wir darüber reden?
    Ich glaube schon. Weil du wissen sollst, dass ich es dir nicht noch schwerer machen werde. Verdammt, vielleicht kann ich dir sogar helfen. Ich wurde ja nicht als unbarmherzige Hexe geboren. Ich war mal ziemlich nett, weißt du.
    So weit reicht meine Erinnerung nicht zurück.
    Wir lachten beide.
    Es tut mir leid für dich, Jacob. Es tut mir leid, dass du so unglücklich bist. Und dass es noch schlimmer werden wird anstatt besser.
    Danke, Leah.
    Sie dachte an all das Schlimme, an die düsteren Bilder in meinem Kopf, während ich ohne großen Erfolg versuchte Leah auszublenden. Sie konnte die Bilder mit ein wenig Abstand betrachten, aus einem anderen Blickwinkel, und ich musste zugeben, dass es half. Ich konnte mir vorstellen, dass ich es vielleicht auch eines Tages so sehen könnte, in ein paar Jahren.
    Sie sah die lustige Seite an den täglichen Reibereien, die sich ergaben, wenn man sich unter Vampiren aufhielt. Es gefiel ihr, wie ich Rosalie auf die Schippe nahm, sie kicherte innerlich und dachte an ein paar Blondinenwitze, die ich noch anbringen könnte. Doch dann wurden ihre Gedanken ernst, sie verharrten auf eine Weise bei Rosalies Gesicht, die mich irritierte.
    Weißt du, was verrückt ist? , fragte sie.
    Hm, im Moment ist so

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