Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
passierte, eine Ãberraschung. Wann würde ichaufhören überrascht zu sein? Im Nachhinein kam mir jede Katastrophe ganz logisch vor.
Alice starrte auf meine Hände, sie zitterten.
Dann lauschten wir auf Rosalies Stimme von oben.
»Siehst du, ich hab dir doch gesagt, ich hab es nicht knacken gehört. Du musst dir mal die Ohren untersuchen lassen, Edward.«
Es kam keine Antwort.
Alice schnitt eine Grimasse. »Irgendwann wird Edward Rose noch in kleine Stücke zerreiÃen. Komisch, dass sie das nicht merkt. Oder vielleicht denkt sie, Emmett könnte ihn aufhalten.«
»Ich übernehme Emmett«, bot ich an. »Und du kannst Edward beim ZerreiÃen helfen.«
Alice lächelte halb.
Dann kam die Prozession die Treppe herunter â diesmal trug Edward Bella. Sie hielt ihre Tasse mit Blut in beiden Händen, und ihr Gesicht war weiÃ. Obwohl er sich Mühe gab, jede noch so kleine Erschütterung mit seinem Körper abzufangen, sah ich, dass sie Schmerzen hatte.
»Jake«, flüsterte sie und lächelte über den Schmerz hinweg.
Ich starrte sie an und sagte kein Wort.
Edward legte Bella behutsam auf das Sofa und setzte sich neben dem Kopfende auf den Boden. Ich fragte mich flüchtig, weshalb sie Bella nicht oben lieÃen, und kam zu dem Schluss, dass es ihr so lieber war. Sie wollte wohl so tun, als ob alles normal wäre, ohne Krankenhausatmosphäre. Und er lieà ihr ihren Willen. Logisch.
Carlisle kam langsam herunter, als Letzter, das Gesicht verhärmt. Ausnahmsweise sah er einmal alt genug aus, um ein Arzt zu sein.
»Carlisle«, sagte ich. »Wir sind den halben Weg in RichtungSeattle gelaufen. Es gibt keine Spur von dem Rudel. Ihr könnt unbesorgt los.«
»Danke, Jake. Das kommt uns sehr gelegen. Wir brauchen so viel.« Seine schwarzen Augen schauten zu der Tasse, die Bella umklammert hielt.
»Ehrlich, ich glaube, ihr könnt mit mehr als drei Leuten losziehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sam sich auf La Push beschränkt.«
Carlisle nickte zustimmend. Es überraschte mich, wie bereitwillig er meinen Rat annahm. »Wenn du meinst. Alice, Esme, Jasper und ich werden gehen. Und danach kann Alice mit Emmett und Rosaâ¦Â«
»Kommt nicht in Frage«, zischte Rosalie. »Emmett kann jetzt mit euch gehen.«
»Du solltest auch auf die Jagd gehen«, sagte Carlisle sanft.
Sie lieà sich nicht beschwichtigen. »Ich gehe nur, wenn er geht«, knurrte sie, machte eine ruckartige Kopfbewegung zu Edward und warf die Haare zurück.
Carlisle seufzte.
Im Nu waren Jasper und Emmett unten im Flur, und Alice stieà an der Glastür zu ihnen. Esme flitzte an Aliceâ Seite.
Carlisle legte mir eine Hand auf den Arm. Die eisige Berührung war nicht angenehm, aber ich zuckte nicht zurück. Ich hielt still, halb vor Ãberraschung, halb, weil ich ihn nicht kränken wollte.
»Danke«, sagte er wieder, und schon war er mit den anderen vier zur Tür hinaus. Mein Blick folgte ihnen, als sie über die Wiese flogen und dann, noch ehe ich Luft holen konnte, verschwunden waren. Ihr Bedarf musste gröÃer sein, als ich gedacht hatte.
Eine Weile blieb es vollkommen still. Ich merkte, dass michjemand wütend anstarrte, und ich wusste auch schon, wer. Eigentlich hatte ich vorgehabt, rauszugehen und mich irgendwo hinzuhauen, aber die Gelegenheit, Rosalie den Morgen zu verderben, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
Also schlenderte ich zu dem Sessel direkt neben Rosalie und streckte mich so aus, dass mein Gesicht zu Bella zeigte und mein linker Fuà nah an Rosalies Gesicht war.
»Puh. Kann nicht mal jemand den Hund rauslassen?«, murmelte sie und rümpfte die Nase.
»Kennst du den schon, Psycho? Wie sterben die Gehirnzellen einer Blondine?«
Sie sagte nichts.
»Na?«, sagte ich. »Kennst du die Pointe oder nicht?«
Sie schaute demonstrativ zum Fernseher und ignorierte mich.
»Kennt sie ihn?«, fragte ich Edward.
Sein angespanntes Gesicht war ohne die Spur von Belustigung â er wandte den Blick nicht von Bella. Aber er sagte: »Nein.«
»Super. Dann wird dir der hier gefallen. Die Gehirnzellen einer Blondine sterben einsam .«
Rosalie sah mich immer noch nicht an. »Ich habe hundertmal öfter getötet als du, du widerliches Vieh. Vergiss das nicht.«
»Eines Tages, Schönheitskönigin, wird es dir langweilig werden, mir nur zu
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