Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
â, wie James und Victoria es getan hatten und wie es Jaspers Freunde, Peterund Charlotte, noch immer taten. AuÃerdem musste man die neuen Vampire, wenn man welche schuf, im Griff haben, wie Jasper und Maria damals. Während es Victoria mit ihren Neugeborenen nicht gelungen war.
Und es bedeutete auch, gewisse Dinge gar nicht erst zu erschaffen, denn manche Schöpfungen lieÃen sich nicht beherrschen.
»Ich weià nicht, wie Tanyas Mutter hieë, hatte Carlisle gesagt, und der Blick seiner goldenen Augen, die fast dieselbe Farbe hatten wie sein helles Haar, wurde bekümmert bei der Erinnerung an Tanyas Trauer. »Sie vermeiden es, über sie zu sprechen, denken niemals absichtlich an sie. Die Frau, die Tanya, Kate und Irina schuf â und die sie liebte, wie ich glaube â, lebte viele Jahre vor meiner Geburt, in einer Zeit, in der eine Seuche umging, die Seuche der unsterblichen Kinder. Was sie sich damals dabei dachten, verstehe ich noch immer nicht. Aus Kindern schufen sie Vampire.«
Ich musste die Wut herunterschlucken, die in mir aufstieg, als ich mir vorstellte, was er beschrieb.
»Sie waren sehr schön«, erklärte Carlisle schnell, als er meine Reaktion sah. »So liebreizend, so bezaubernd, du kannst es dir nicht vorstellen. Man konnte nicht anders, als sie zu lieben, sobald man sie sah. Doch man konnte ihnen nichts beibringen. Sie waren an dem Punkt ihrer Entwicklung stehengeblieben, an dem sie sich befunden hatten, bevor sie gebissen wurden. Niedliche Zweijährige, die Grübchen hatten und lispelten und die in einem einzigen Trotzanfall ein halbes Dorf zerstören konnten. Wenn sie Durst hatten, tranken sie und nichts konnte sie zurückhalten. Menschen sahen sie, Geschichten machten die Runde, Angst breitete sich aus wie ein Buschfeuer ⦠Auch Tanyas Mutter erschuf ein solches Kind. Ihre Gründe sind mirebenso schleierhaft wie die der anderen.« Er atmete tief durch. »Und dann griffen natürlich die Volturi ein.«
Wie immer, wenn ich diesen Namen hörte, zuckte ich zusammen, aber natürlich waren jene italienischen Vampire â die sich selbst als königlich betrachteten â von zentraler Bedeutung für diese Geschichte. Es konnte kein Gesetz geben ohne Strafe und keine Strafe, wenn da nicht jemand war, der sie vollstreckte. Die Ãltesten Aro, Caius und Marcus hatten die Befehlsgewalt über die Truppen der Volturi; ich war ihnen nur einmal begegnet, und bei dieser kurzen Begegnung hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Aro mit seiner mächtigen Gabe, Gedanken zu lesen â eine Berührung und er kannte alle Gedanken, die ein anderer je gedacht hatte â, der wahre Anführer war.
»Die Volturi beobachteten die unsterblichen Kinder eine Weile, zu Hause in Volterra und überall auf der Welt, bis Caius entschied, dass die Kinder nicht in der Lage waren, unser Geheimnis zu bewahren. Und deshalb mussten sie zerstört werden. Wie ich bereits sagte, sie waren voller Liebreiz. Die einzelnen Zirkel kämpften bis zum letzten Mann, um sie zu beschützen. Das Gemetzel zog nicht so weite Kreise wie die Kriege im Süden des Kontinents, war jedoch auf seine Weise fast noch verheerender. Alteingesessene Zirkel, alte Traditionen, Freundschaften ⦠es ging so vieles verloren. Am Ende durften überhaupt keine unsterblichen Kinder mehr erschaffen werden. Es wurde nicht einmal mehr über sie gesprochen, sie wurden ein Tabu.
Als ich bei den Volturi lebte, lernte ich selbst zwei unsterbliche Kinder kennen, ich weià also aus eigener Erfahrung, wie reizend sie waren. Aro erforschte die Kleinen noch viele Jahre, nachdem die Katastrophe, die sie ausgelöst hatten, vorüber war. Du weiÃt, wie wissbegierig er ist; er hoffte, man könnte sie zähmen. Doch schlieÃlich war die Entscheidung einstimmig: Es durfte die unsterblichen Kinder nicht mehr geben.«
Ich hatte gar nicht mehr an die Mutter der Denali-Schwestern gedacht, als Carlisle auf sie zurückkam.
»Was genau mit Tanyas Mutter geschah, wissen wir nicht«, sagte er. »Tanya, Kate und Irina waren jedenfalls völlig ahnungslos bis zu jenem Tag, als die Volturi zu ihnen kamen; ihre Mutter und deren unerlaubte Schöpfung hatten sie bereits gefangen genommen. Nur ihre Unwissenheit rettete Tanya und ihren Schwestern das Leben. Aro berührte sie und sah, dass sie unschuldig waren, deshalb wurden sie nicht zusammen mit ihrer Mutter
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