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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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bestraft. Keine von ihnen hatte den Jungen zuvor gesehen oder seine Existenz auch nur geahnt, bis zu dem Tag, als sie mit ansehen mussten, wie er in den Armen ihrer Mutter verbrannte. Ihre Mutter hatte ihn wohl deshalb vor ihnen geheim gehalten, um sie vor dem zu beschützen, was dann geschah. Doch weshalb hatte sie ihn überhaupt erschaffen? Wer war er und was hatte er ihr bedeutet, dass sie diese unüberschreitbare Grenze doch überschritten hatte? Tanya und ihre Schwestern fanden nie eine Antwort auf diese Fragen. Doch es gab keinen Zweifel an der Schuld ihrer Mutter, und ich glaube, sie haben ihr nie ganz vergeben.
    Obgleich Aro wusste, dass Tanya, Kate und Irina unschuldig waren, wollte Caius sie verbrennen. Sippenhaft. Sie hatten Glück, dass Aro an jenem Tag gnädig gestimmt war. Tanya und ihre Schwestern kamen davon, doch sie hatten von da an ein gebrochenes Herz und einen sehr gesunden Respekt vor dem Gesetz …«
    Ich weiß nicht genau, an welchem Punkt die Erinnerung in einen Traum überging. Eben noch hatte ich in meiner Erinnerung Carlisle zugehört und ihm ins Gesicht geschaut, einen Augenblick später schaute ich auf ein graues, dürres Feld und hatte den schweren Geruch von brennendem Weihrauch in der Nase. Ich war nicht allein.
    Das Gewirr der Gestalten auf dem Feld, alle in aschfarbene Umhänge gehüllt, hätte mich ängstigen müssen – es konnten nur die Volturi sein und ich war, entgegen dem, was sie bei unserer letzten Begegnung befohlen hatten, immer noch ein Mensch. Doch ich wusste, wie manchmal in meinen Träumen, dass ich für sie unsichtbar war.
    Ãœberall um mich herum waren qualmende Haufen. Ich roch etwas Süßliches und schaute die Haufen nicht allzu genau an. Ich wollte die Gesichter der Vampire, die sie hingerichtet hatten, gar nicht sehen, denn ich befürchtete, ich könnte in den glühenden Scheiterhaufen jemanden erkennen.
    Die Krieger der Volturi standen in einem Kreis um etwas oder jemanden herum, ich hörte ihr aufgeregtes Geflüster. Ich konnte nicht anders, als mich näher an die Umhänge heranzuschleichen, um zu sehen, wen oder was sie da so eingehend betrachteten. Ich kroch vorsichtig zwischen zwei der hohen wispernden Gestalten, und da sah ich auf einem kleinen Hügel über ihnen, was sie so aufregte.
    Er war wunderschön, hinreißend, genau wie Carlisle gesagt hatte. Es war ein kleiner Junge, vielleicht zwei Jahre alt. Hellbraune Locken umrahmten das Engelsgesicht mit den Pausbacken und den vollen Lippen. Und er zitterte, er hatte die Augen geschlossen, als hätte er zu große Angst zuzuschauen, wie der Tod mit jeder Sekunde näher kam.
    Ich verspürte einen so unwiderstehlichen Drang, dieses reizende, verängstigte Kind zu retten, dass die fürchterliche Bedrohung der Volturi mich auf einmal nicht mehr schrecken konnte. Ich zwängte mich an ihnen vorbei und es kümmertemich nicht, ob sie mich bemerkten. Ich rannte zu dem Jungen hin.
    Taumelnd blieb ich stehen, als ich erkannte, auf was für einem Hügel der Junge saß. Es war kein Hügel aus Erde und Stein, sondern aus menschlichen Körpern, die übereinanderlagen, ausgezehrt und leblos. Ich kannte sie alle – Angela, Ben, Jessica, Mike … Und genau unter dem liebreizenden Jungen lagen die Körper meines Vaters und meiner Mutter.
    Der Junge öffnete die leuchtenden, blutroten Augen.

D er grosse Tag
    Ich riss die Augen auf.
    Zitternd und keuchend lag ich in meinem warmen Bett, und es dauerte einige Minuten, bis ich mich von dem Traum befreit hatte. Der Himmel vor meinem Fenster wurde erst grau, dann blassrosa, während ich darauf wartete, dass sich mein Herz beruhigte.
    Zurück in der Wirklichkeit meines unordentlichen, vertrauten Zimmers, ärgerte ich mich ein bisschen über mich selbst. Musste ich in der Nacht vor meiner Hochzeit ausgerechnet so etwas träumen! Das kam davon, wenn man sich mitten in der Nacht in solche Geschichten hineinsteigerte.
    Um den Albtraum möglichst schnell abzuschütteln, zog ich mich an und ging früher als nötig hinunter. Erst räumte ich die ohnehin schon ordentlichen Zimmer auf, und als Charlie aufstand, machte ich ihm Pfannkuchen. Ich selbst war viel zu aufgeregt, um zu frühstücken – ich rutschte auf dem Stuhl hin und her, während er aß.
    Â»Um drei holst du Mr Weber ab«, erinnerte ich ihn.
    Â»Ich hab heute nicht viel anderes zu

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