Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
– ich musste mich einfach überwinden. Es gehörte nun mal zum Leben, dass man hin und wieder im Mittelpunkt stand. Ich konnte mich nicht immer verstecken. Dennoch hatte ich einige ganz berechtigte Sorgen.
    Da war zunächst mal die Schleppe des Brautkleids, die Alice entworfen hatte. Das Aussehen war ihr dabei eindeutig wichtiger gewesen als praktische Erwägungen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich die Treppe der Cullens mit hochhackigen Schuhen und Schleppe bewältigen sollte. Ich hätte üben sollen.
    Dann die Gästeliste.
    Tanyas Familie, der Denali-Clan, würde vor den Feierlichkeiten eintreffen.
    Es könnte ziemlich heikel sein, Tanyas Familie und unsere Gäste aus dem Quileute-Reservat, Jacobs Vater und die Clearwaters, im selben Raum zu haben. Die Denalis waren nicht gerade begeistert von den Werwölfen. Tanyas Schwester Irina kamaus diesem Grund gar nicht erst zur Hochzeit. Sie hegte immer noch Rachegelüste gegen die Werwölfe, weil sie ihren Freund Laurent getötet hatten (als er gerade versuchte mich zu töten). Wegen dieser Geschichte hatten die Denalis Edwards Familie in der Stunde der größten Not im Stich gelassen. Nur das überraschende Bündnis mit den Quileute-Wölfen hatte uns allen das Leben gerettet, als eine Horde neugeborener Vampire angegriffen hatte …
    Edward hatte mir versichert, es sei nicht gefährlich, wenn die Denalis in der Nähe der Quileute wären. Tanya und ihre ganze Familie – außer Irina – hatten ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil sie die Cullens damals im Stich gelassen hatten. Ein Waffenstillstand mit den Werwölfen war nur ein geringer Preis, um das wiedergutzumachen, ein Preis, den sie gern bereit waren zu zahlen.
    Das war das eigentliche Problem, aber es gab noch ein weiteres kleines Problem: mein zerbrechliches Selbstbewusstsein.
    Ich hatte Tanya noch nie gesehen, aber ich war mir sicher, dass die Begegnung mit ihr für mein Ego nicht sehr angenehm sein würde. Vor langer Zeit, wahrscheinlich noch ehe ich auf der Welt war, hatte sie sich mal an Edward herangemacht – nicht dass ich es ihr oder irgendeiner anderen Frau verdenken könnte, dass sie ihn attraktiv fand. Trotzdem, bestimmt war sie mindestens schön, wenn nicht gar umwerfend. Und obwohl Edward eindeutig – wenn auch unbegreiflicherweise – mich lieber hatte, würde ich mich automatisch mit ihr vergleichen.
    Ich hatte ein bisschen gemurrt, bis Edward, der meine Schwächen kannte, mir ein schlechtes Gewissen gemacht hatte.
    Â»Wir sind die Einzigen, die für sie so etwas wie Verwandtschaft sind, Bella«, hatte er gesagt. »Sie fühlen sich immer noch als Waisen, selbst nach all der Zeit.«
    Also hatte ich mich geschlagen gegeben und gute Miene zum bösen Spiel gemacht.
    Tanya hatte inzwischen auch eine große Familie, fast so groß wie die der Cullens. Sie waren zu fünft: zu Tanya, Kate und Irina waren Carmen und Eleazar gestoßen, so wie Alice und Jasper zu den Cullens gestoßen waren; sie alle verband der Wunsch, ein humaneres Leben zu führen als gewöhnliche Vampire.
    Doch obwohl Tanya und ihre Schwestern nun also eine große Familie hatten, waren sie in einer Hinsicht immer noch allein. Immer noch in Trauer. Denn vor sehr langer Zeit hatten auch sie eine Mutter gehabt.
    Ich ahnte, was für eine Lücke dieser Verlust gerissen haben musste, selbst nach tausend Jahren noch; ich versuchte mir die Cullens ohne ihren Schöpfer und Mittelpunkt vorzustellen – ihren Vater, Carlisle. Es war unmöglich.
    Carlisle hatte mir Tanyas Geschichte erzählt, an einem der vielen Abende, an denen ich bis spät bei den Cullens geblieben war, um so viel wie möglich zu erfahren und mich, so gut es ging, auf die Zukunft vorzubereiten, für die ich mich entschieden hatte. Die Geschichte von Tanyas Mutter war nur eine von vielen, ein warnendes Beispiel für eine der Regeln, die ich beachten musste, wenn ich in die Welt der Unsterblichen eintrat. Eigentlich gab es nur eine einzige Regel – ein Gesetz, das sich in tausend verschiedenen Facetten zeigte: Hüte das Geheimnis.
    Das Geheimnis zu hüten, beinhaltete eine ganze Menge: ein so unauffälliges Leben zu führen wie die Cullens, den Wohnort zu wechseln, bevor die Menschen merkten, dass man nicht alterte. Oder ein Nomadenleben zu führen und sich ganz von den Menschen fernzuhalten – außer zu den Mahlzeiten

Weitere Kostenlose Bücher