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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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einem meiner Bücher gerissen worden war. Ich hatte ein paar Sachen aus Charlies Haus in unser Häuschen mitgenommen, ein paar normale Kleidungsstücke, alle Briefe von meiner Mutter und meine Lieblingsbücher. Meine zerlesene Taschenbuchausgabe von Shakespeare hatte gestern Morgen noch im Regal des kleinen Wohnzimmers gestanden …
    Â»Alice hat sich entschlossen uns zu verlassen«, flüsterte Carlisle.
    Â»Was?«, schrie Rosalie.
    Carlisle drehte das Blatt um, so dass wir alle den Brief lesen konnten.
    Sucht uns nicht. Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Denkt daran: Tanya, Siobhan, Amun, Alistair, alle Nomaden, die Ihr ausfindig machen könnt. Peter und Charlotte werden wir unterwegs aufspüren. Es tut uns so leid, dass wir Euch auf diese Weise verlassen müssen, ohne Abschied, ohne Erklärung. Es ist der einzige Weg für uns.
Wir lieben Euch.
    Wieder standen wir wie erstarrt, es war vollkommen still bis auf den Herzschlag der Wölfe, ihren Atem. Und ihre Gedanken. Edward war der Erste, der sich wieder rührte, er antwortete auf etwas, das er in Sams Kopf gehört hatte.
    Â»Ja, so gefährlich ist die Lage.«
    Â»So gefährlich, dass ihr eure Familie im Stich lassen würdet?«, fragte Sam laut, und der Vorwurf war unüberhörbar. Anscheinend hatte er die Botschaft nicht gelesen, bevor er sie Carlisle überreicht hatte, dafür war er jetzt umso aufgebrachter. Er schien es zu bereuen, dass er auf Alice gehört hatte.
    Edwards Miene war starr – auf Sam wirkte das vermutlich wütend oder überheblich, doch ich sah den Schmerz in seinen verhärteten Zügen.
    Â»Wir wissen nicht, was sie gesehen hat«, sagte Edward. »Alice ist weder gefühllos noch feige. Sie hat nur mehr Informationen als wir.«
    Â» Wir würden niemals …«, setzte Sam an.
    Â»Ihr seid auf andere Weise miteinander verbunden als wir«, sagte Edward schroff. »Bei uns behält jeder seinen freien Willen.«
    Sam hob mit einem Ruck das Kinn und seine Augen waren plötzlich pechschwarz.
    Â»Doch du solltest die Warnung beherzigen«, fuhr Edward fort. »Dies ist keine Sache, in die ihr euch einmischen wollt. Es steht euch immer noch frei, dem, was Alice sah, aus dem Weg zu gehen. «
    Sam lächelte hart. » Wir laufen nicht weg.« Paul hinter ihm schnaubte.
    Â»Lass nicht aus Stolz deine Familie abschlachten«, warf Carlisle leise ein.
    Sam schaute Carlisle ein wenig freundlicher an. »Wie Edward ganz richtig bemerkte, haben wir nicht dieselbe Art von Freiheit wie ihr. Renesmee gehört jetzt genauso zu unserer Familie wie zu eurer. Jacob kann sie nicht im Stich lassen, und wir können ihn nicht im Stich lassen.« Sein Blick huschte zu Alice’ Brief, und er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    Â»Du kennst sie nicht«, sagte Edward.
    Â»Kennst du sie denn?«, fragte Sam unverblümt.
    Carlisle legte Edward eine Hand auf die Schulter. »Wir habenviel zu tun, mein Sohn. Wie Alice sich auch entschieden hat, wir wären dumm, würden wir ihren Rat nicht befolgen. Komm, wir kehren nach Hause zurück und machen uns an die Arbeit.«
    Edward nickte, sein Gesicht war immer noch starr. Hinter mir hörte ich Esme leise und ohne Tränen schluchzen.
    Ich wusste nicht, wie man in diesem Körper weinte; ich wusste noch nicht, wie es sich anfühlte. Ich konnte nur vor mich hin starren. Alles kam mir unwirklich vor, als würde ich nach all diesen Monaten wieder träumen. Als befände ich mich mitten in einem Albtraum.
    Â»Danke, Sam«, sagte Carlisle.
    Â»Es tut mir leid«, antwortete Sam. »Wir hätten sie nicht passieren lassen sollen.«
    Â»Ihr habt richtig gehandelt«, sagte Carlisle. »Alice kann tun, was sie will. Diese Freiheit würde ich ihr nicht absprechen.«
    Ich hatte die Cullens immer als ein Ganzes gesehen, eine untrennbare Einheit. Jetzt fiel mir plötzlich ein, dass es nicht immer so gewesen war. Carlisle hatte Edward erschaffen, Esme, Rosalie und Emmett; Edward hatte mich erschaffen. Wir waren durch unser Blut und unser Gift miteinander verbunden. Ich hatte Alice und Jasper nie als getrennte Wesen betrachtet – als adoptiert. Doch in Wahrheit hatte Alice die Cullens adoptiert. Sie war plötzlich aufgetaucht mit ihrer ganz eigenen Vergangenheit und hatte Jasper mit seiner mitgebracht, und beide hatten sich in die Familie eingefügt, die schon

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