Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
als vier Monate haben?
Die Antwort auf meine rhetorische Frage kam von Emmett.
»Wir kämpfen«, sagte er ruhig.
»Wir können nicht gewinnen«, knurrte Jasper. Ich konnte mir vorstellen, wie sein Gesicht jetzt aussah, wie er den Körper schützend über Alice beugte.
»Nun ja, weglaufen können wir auch nicht. Dafür sorgt Demetri schon.« Emmett stieà einen angewiderten Laut aus, und ich wusste intuitiv, dass er sich nicht über den Tracker der Volturi ärgerte, sondern über die Vorstellung wegzulaufen. »Und ich bin mir nicht so sicher, dass wir nicht gewinnen können«, sagte er. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wir müssen ja nicht allein kämpfen.«
Ich riss den Kopf hoch. »Wir wollen die Quileute nicht auch noch zum Tode verurteilen, Emmett!«
»Reg dich ab, Bella.« Er sah genauso aus, wie wenn er sich vorstellte, gegen Anakondas zu kämpfen. Selbst mit der Vernichtung vor Augen blieb er kampfeslustig, freute sich auf jeden Wettkampf. »Ich habe nicht das Rudel gemeint. Aber sei mal realistisch â glaubst du, Jacob oder Sam würden auf eine solche Invasion nicht reagieren? Selbst wenn es nicht um Nessie ginge? Ganz zu schweigen davon, dass Aro dank Irina jetzt über unser Bündnis mit dem Rudel Bescheid weiÃ. Doch ich dachte an unsere anderen Freunde.«
»Andere Freunde, die wir auch nicht zum Tode verurteilen wollen«, flüsterte Carlisle.
»Hey, das überlassen wir ihnen«, sagte Emmett beschwichtigend. »Ich sage ja nicht, dass sie mit uns kämpfen müssen.« Während er sprach, sah ich, wie der Plan in seinem Kopf Gestalt annahm. »Wenn sie nur bei uns stehen würden, so lange, dass die Volturi einen Augenblick zögerten. Bella hat doch Recht. Wenn wir sie dazu bringen könnten, zu warten und zuzuhören. Obwohl es dann vielleicht keinen Grund mehr zum Kämpfen gibt â¦Â«
Die Andeutung eines Lächelns lag jetzt auf seinem Gesicht. Ich wunderte mich, dass ihm bis jetzt noch niemand eine reingehauen hatte. Ich hätte es mit Freuden getan.
»Ja«, sagte Esme lebhaft. »Das klingt vernünftig, Emmett. Für uns kommt es darauf an, dass die Volturi einen Moment innehalten. So lange, dass sie uns zuhören können.«
»Da brauchen wir aber ein gewaltiges Aufgebot an Zeugen«, sagte Rosalie schroff, ihre Stimme brüchig wie Glas.
Esme nickte, als hätte sie Rosalies Sarkasmus überhört. »So viel können wir von unseren Freunden wohl verlangen. Uns als Zeugen beizustehen.«
»Das würden wir für sie auch tun«, sagte Emmett.
»Wir müssen es nur richtig anstellen, sie zu fragen«, murmelte Alice. In ihrem Blick war wieder dunkle Leere. »Wir müssen es ihnen ganz vorsichtig zeigen.«
»Zeigen?«, fragte Jasper.
Alice und Edward schauten beide auf Renesmee. Dann wurden Aliceâ Augen glasig.
»Tanyas Familie«, sagte sie. »Siobhans Zirkel. Und Amuns. Einige der Nomaden â Garrett und Mary auf jeden Fall. Vielleicht Alistair.«
»Was ist mit Peter und Charlotte?«, fragte Jasper ein wenig ängstlich, als hoffte er, die Antwort würde nein lauten und sein ehemaliger Bruder könnte von dem drohenden Gemetzel verschont bleiben.
»Vielleicht.«
»Was ist mit den Amazonen?«, fragte Carlisle. »Kachiri, Zafrina und Senna?«
Erst schien Alice zu sehr in ihre Vision vertieft zu sein, um zu antworten, schlieÃlich schauderte sie und ihr Blick glitt flimmernd zurück in die Gegenwart. Einen winzigen Moment schaute sie zu Carlisle, dann senkte sie den Blick.
»Ich kann nichts sehen.«
»Was war da?«, flüsterte Edward drängend. »Dort im Dschungel. Werden wir sie suchen?«
»Ich kann nichts sehen«, wiederholte Alice und wich seinem Blick aus. Verwirrung spiegelte sich in Edwards Gesicht. »Wir müssen uns aufteilen und uns beeilen â ehe der Schnee liegen bleibt. Wir müssen so viele wie möglich zusammentrommeln und sie ihnen zeigen.« Sie driftete wieder ab. »Eleazar fragen. Hier geht es um mehr als nur ein unsterbliches Kind.«
Wieder lag unheilvolles Schweigen im Raum, während Alice sich in ihre Vision vertiefte. Als es vorüber war, blinzelte sie langsam, ihr Blick war seltsam verschleiert, obwohl sie sich eindeutig in der Gegenwart befand.
»Es ist so viel. Wir müssen uns beeilen«, flüsterte
Weitere Kostenlose Bücher