Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
ein Button-down-Hemd aus dickem Stoff getauscht, wie Rucksacktouristen sie auf längeren Touren tragen. Esme war ähnlich gekleidet. Auf dem Couchtisch stand ein Globus, aber sie hatten ihn lange genug angeschaut, jetzt warteten sie nur noch auf uns.
Die Stimmung war jetzt etwas besser als vorher; sie waren froh, irgendetwas tun zu können. All ihre Hoffnungen waren an die Anweisungen geknüpft, die Alice uns gegeben hatte.
Ich schaute auf den Globus und fragte mich, wohin die Reise wohl als Erstes ging.
»Und wir sollen hierbleiben?«, fragte Edward und schaute Carlisle an. Das klang nicht begeistert.
»Alice hat gesagt, dass wir den anderen Renesmee zeigen müssen und dass wir es vorsichtig anstellen müssen«, sagte Carlisle. »Alle, die wir finden können, werden wir zu euch schicken â Edward, du bist am besten dafür geeignet, dieses spezielle Minenfeld zu bewachen.«
Edward nickte einmal kurz, immer noch nicht glücklich. »Ihr habt eine groÃe Fläche abzudecken.«
»Wir werden uns aufteilen«, antwortete Emmett. »Rose und ich suchen nach den Nomaden.«
»Ihr werdet hier alle Hände voll zu tun haben«, sagte Carlisle. »Tanyas Familie wird morgen früh hier sein und sie haben keine Ahnung, warum. Zunächst einmal musst du sie überzeugen, nicht so zu reagieren wie Irina. Dann musst du herausfinden, was Alice mit ihrer Bemerkung über Eleazar gemeint hat. Und dann bleibt immer noch die Frage, ob sie bleiben werden, um uns als Zeugen zu dienen. Und wenn die anderen kommen, geht alles wieder von vorn los â falls wir überhaupt jemanden überreden können zu kommen«, sagte Carlisle und seufzte.»Eure Aufgabe ist womöglich die schwerste. Wir kommen zurück und helfen euch, sobald wir können.«
Carlisle legte Edward einen Augenblick die Hand auf die Schulter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Esme umarmte uns beide und Emmett boxte uns gegen den Arm. Rosalie rang sich ein Lächeln für Edward und mich ab, pustete Renesmee einen Kuss zu und schnitt Jacob zum Abschied eine Grimasse.
»Viel Glück«, sagte Edward.
»Euch auch«, sagte Carlisle. »Wir können es alle brauchen.«
Ich sah zu, wie sie aufbrachen, wünschte mir ein wenig von der Hoffnung, die ihnen Kraft gab, und wäre liebend gern ein paar Sekunden allein mit dem Computer gewesen. Ich musste herausfinden, wer J. Jenks war und weshalb Alice solche Mühe darauf verwendet hatte, den Namen nur mir mitzuteilen.
Renesmee drehte sich in Jacobs Armen, um seine Wange zu berühren.
»Ich weià nicht, ob Carlisles Freunde kommen. Ich hoffe es. Im Moment sind wir wohl ein bisschen in der Unterzahl«, sagte Jacob leise zu Renesmee.
Dann wusste sie also Bescheid. Renesmee verstand bereits viel zu gut, was vorging. Diese ganze Geschichte, dass der geprägte Werwolf dem Objekt seiner Prägung alles gibt, was es will, nervte mich langsam. Kam es jetzt nicht mehr darauf an, sie zu beschützen, als ihre Fragen zu beantworten?
Ich schaute ihr aufmerksam ins Gesicht. Sie sah nicht erschrocken aus, nur besorgt und sehr ernst, als sie sich auf ihre stille Weise mit Jacob unterhielt.
»Nein, wir können nicht helfen, wir müssen hierbleiben«, fuhr er fort. »Die Leute wollen dich sehen, nicht die Landschaft.«
Renesmee sah ihn stirnrunzelnd an.
»Nein, ich muss nirgends hin«, sagte er. Dann schaute er zuEdward und war bestürzt, als ihm bewusst wurde, dass er sich da möglicherweise irrte. »Oder?«
Edward zögerte.
»Spuckâs schon aus«, sagte Jacob, und seine Stimme war rau vor Anspannung. Er stand kurz vor einem Zusammenbruch, genau wie wir alle.
»Die Vampire, die uns zu Hilfe kommen, sind nicht so wie wir«, sagte Edward. »Neben unserer Familie ist die von Tanya die einzige, die das menschliche Leben achtet, und selbst sie halten nicht viel von Werwölfen. Ich glaube, es wäre sicherer â¦Â«
»Ich kann auf mich selbst aufpassen«, fiel Jacob ihm ins Wort.
»Sicherer für Renesmee«, fuhr Edward fort, »wenn die Entscheidung, unserer Geschichte Glauben zu schenken, nicht dadurch erschwert wird, dass sie mit Werwölfen in Verbindung gebracht wird.«
»Tolle Freunde. Die würden sich gegen euch wenden, nur weil du mit jemandem umgehst, der ihnen nicht passt?«
»Ich glaube, unter normalen Umständen würden sie weitgehend
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