Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
stieà ich hervor.
Er wandte den Blick von mir und schaute zur Haustür. »Verflixt! Ich habe ganz vergessen, dass Gustavo heute kommen sollte. Ich werde ihn abwimmeln und bin sofort zurück.« Er sauste aus dem Zimmer.
Ich suchte an der Arbeitsplatte Halt. Meine Knie wurden weich.
Edward hatte meinen kleinen Stupser gerade als Ding bezeichnet. Er hatte gesagt, Carlisle würde ihn herausholen.
»Nein«, flüsterte ich.
Ich hatte alles vollkommen falsch verstanden. Das Baby war ihm ganz egal. Er wollte ihm wehtun. Das schöne Bild in meinem Kopf veränderte sich schlagartig, wurde zu etwas Düsterem. Mein süÃes Baby, wie es weinte, meine schwachen Arme reichten nicht aus, um es zu beschützen â¦
Was konnte ich tun? Ob ich sie überzeugen konnte? Und wenn nicht? War das die Erklärung für Aliceâ merkwürdiges Schweigen am Telefon? Hatte sie das gesehen? Edward und Carlisle, wie sie das blasse, wunderbare Kind töteten, bevor es leben konnte?
»Nein«, flüsterte ich wieder, jetzt mit kräftigerer Stimme. Das durfte nicht passieren. Ich würde es nicht zulassen.
Ich hörte, wie Edward etwas auf Portugiesisch sagte. Es klang wieder nach einer Meinungsverschiedenheit. Seine Stimme kam näher und ich hörte ihn genervt aufstöhnen. Dann hörte ich eine zweite Stimme, leise und schüchtern. Die Stimme einer Frau.
Er kam vor ihr in die Küche, direkt auf mich zu. Er wischte mir die Tränen von den Wangen und flüsterte mir durch den dünnen, harten Strich seiner Lippen etwas ins Ohr.
»Sie besteht darauf, das Essen hierzulassen, das sie mitgebracht hat â sie hat uns Abendessen bereitet.« Wäre er nicht so angespannt gewesen, nicht so wütend, dann hätte er jetzt garantiert die Augen verdreht. »Es ist eine Ausrede â sie will nur sichergehen, dass ich dich noch nicht umgebracht habe.« Am Ende des Satzes wurde seine Stimme eiskalt.
Kaure kam nervös um die Ecke, sie hielt einen zugedeckten Teller in den Händen. Jetzt hätte ich viel darum gegeben, Portugiesisch sprechen zu können oder etwas weniger rudimentäres Spanisch, dann hätte ich der Frau danken können, die sich getraut hatte einen Vampir gegen sich aufzubringen, nur um nach mir zu sehen.
Ihr Blick ging zwischen uns hin und her. Ich sah, wie sie meine Gesichtsfarbe kritisch betrachtete, meine feuchten Augen. Sie murmelte etwas, das ich nicht verstand, und stellte den Teller auf die Arbeitsplatte.
Edward fuhr sie an; ich hatte ihn noch nie so unfreundlich erlebt. Schnell wandte sie sich zum Gehen, dabei wirbelte ihr Rock auf und wehte mir den Essensgeruch ins Gesicht. Es roch stark â nach Zwiebeln und Fisch. Ich würgte und stürzte zur Spüle. Ich spürte Edwards Hände auf der Stirn und hörte durch das Rauschen in meinen Ohren sein beruhigendes Gemurmel. Dann verschwanden seine Hände für eine Sekunde und ich hörte, wie die Kühlschranktür zuschlug. Zum Glück verschwand der Geruch mit dem Geräusch, und Edwards Hände kühlten wieder mein verschwitztes Gesicht. Es war schnell vorbei.
Ich spülte den Mund am Wasserhahn aus, während er meine Wange streichelte.
Etwas stupste zaghaft in meinem Leib.
Es ist gut. Uns geht es gut, sagte ich in Gedanken zu dem kleinen Stupser.
Edward drehte mich herum und nahm mich in die Arme. Ich legte den Kopf an seine Schulter. Intuitiv faltete ich die Hände über dem Bauch.
Ich hörte, wie jemand nach Luft schnappte, und blickte auf.
Die Frau war immer noch da, sie stand zögernd in der Küchentür und hatte die Arme halb ausgestreckt, als wollte sie helfen. Ihr Blick blieb an meinen Händen hängen, sie hattedie Augen weit aufgerissen. Mit offenem Mund starrte sie mich an.
Dann schnappte auch Edward nach Luft, er wandte sich ganz plötzlich zu der Frau um und schob mich leicht hinter sich. Er legte den Arm um mich, als wollte er mich zurückhalten.
Plötzlich schrie Kaure ihn an â laut und wütend sausten ihre unverständlichen Worte wie Messer durch die Küche. Sie erhob die kleine Faust und trat zwei Schritte vor, sie schüttelte die Faust vor seiner Nase. Obwohl sie so auÃer sich war, sah ich das Entsetzen in ihrem Blick.
Auch Edward machte einen Schritt auf sie zu, und ich hielt ihn am Arm fest, weil ich Angst hatte, er könnte ihr etwas tun. Doch als er ihre Tirade unterbrach,
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