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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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Hände, seine Lippen, wie er mich geküsst und sich angefühlt hat und naja … alles eben. Tja, aber hinterher ist er ohne ein Wort aufgestanden, in die Küche gegangen und hat abgewaschen. Abgewaschen!! Und als ich dann sagte, dass ich gehe, hat er einfach nur „Okay!“ gebrummt! Was soll ich denn deiner Meinung nach davon halten? Ich hab mich nicht grade sehr willkommen gefühlt in dem Moment! Eher wie eine Art Callboy oder so.“
    Wieder herrscht lange Minuten das Schweigen im Walde.
    Ich hocke vor meinem Laptop und warte.
    Ungeduldig.
    Bis es endlich „Pling!“ macht.
    …
    „Pling!“
    „
Und hast du denn mal mit ihm darüber gesprochen?“
    Der macht mich echt fertig, der Typ!
    „
Nein, hab ich nicht. Keine Gelegenheit!“,
will ich mich aus der Affäre ziehen, aber er scheint mich sofort zu durchschauen.
    „
Glaub ich dir nicht!“,
schreibt er. Ich zögere.
    Lange.
    Noch länger.
    Und plötzlich ergießt sich ein Strom aus Worten über meinen Monitor. So schnell und so viel, dass ich Mühe habe mit dem Lesen nachzukommen. Aber je weiter ich komme, umso tiefer klappt mir die Kinnlade. Im Ernst, Mann – was läuft hier?
    „
War es nicht viel mehr so, dass du nicht aufgemacht hast, als er bei dir geschellt hat und mit dir reden wollte?“
    ...
    „
Pling“
    …
    „
Dass du ihn am Telefon abgewürgt hast, und als er am nächsten Morgen früh vor deiner Tür stand, hattest du da etwa nicht einen anderen Kerl in der Wohnung?“
    ...
    „
Pling“
    ...
    „
Noch dazu halbnackt?“
    ...
    “
Pling“
    ...
    „
Wie passt das denn zu deiner Veränderung und zu deinem Verliebt sein? Das sieht doch sehr viel mehr nach „Ex und Hopp“ aus, findest du nicht?“
    Meine Augen werden riesengroß. Das gibt`s doch alles nicht! Woher weiß der das alles? Sind hier versteckte Kameras in der Wohnung?
    …
    Moment ….!?
    Ein Verdacht formt sich in meinem Kopf. Fast kann ich hören, wie sich die Rädchen darin drehen und ein paar Teile an einen anderen Platz schieben.
    Was hat LanceAlot über sich erzählt? Da war doch was mit Kunst, oder?
    …
    Ein Bild schiebt sich vor mein geistiges Auge: eine Dünenlandschaft in Beigetönen … an einer weiß gestrichenen Küchenwand, dazu eine Stimme, die mir von einem abgebrochenen Kunststudium erzählt.
    …
    Meine Finger verharren über der Tastatur und ich weiß nicht, ob ich lachen, weinen oder schreien soll, so geschockt bin ich. Kann das wahr sein? LanceAlot ist … Manuel??
    „Pling“
    „
Hat`s dir jetzt die Sprache verschlagen?“,
flimmert es auf de m Monitor.
    Das hat es allerdings. Ich fühle mich wie gelähmt, paralysiert, aus der Umlaufbahn geschossen. Das darf doch nicht wahr sein!
    „
Manuel?“,
tippe ich mit zitternden Fingern und schnappe nach Luft, als kackfrech die Antwort kommt:
„Ja, genau - Manuel.“
    Fassungslos starre ich auf den Monitor. Und dann überfällt mich die Wut.
    Wut auf meine eigene Blödheit, auf die ganze Welt, auf den Gaychat, und am allermeisten eine weißglühende Wut auf ihn, Manuel.
    Wie kann der Typ mich so verarschen!?
    Ohne lange zu überlegen springe ich auf, stürme aus der Wohnung und renne die Treppen runter. Ich halte mich nicht mit der Klingel auf, hämmere gleich mit der Faust an seine Tür. Erst rührt sich lange Zeit nichts, aber ich bin so geladen, dass ich keinerlei Skrupel habe, lauthals zu brüllen.
    „Mach gefälligst die Tür auf, du Arsch! Ich werd` hier eh nicht einfach so verschwinden! Wenn du also nicht willst, dass ich die ganze Nachbarschaft zusammenschreie, mach` besser auf!“
    Ich habe meinen letzten Satz noch kaum zu Ende gebracht, da klackt es, und die Tür wird geöffnet. Manuel steht auf der Schwelle, verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich kühl.
    „Was willst du?“, fragt er, und einen Moment lang verschlägt es mir angesichts solcher Dreistigkeit die Sprache. Aber dann schiebe ich mich vorwärts, dränge mich an ihm vorbei, und er lässt mich tatsächlich rein.
    „Was ich will?“, frage ich, und meine Stimme droht überzuschnappen vor Ärger. „Fragst du das im Ernst? Geht`s eigentlich noch? Du hast mich die ganze Zeit verarscht und das weißt du auch!“
    Ich tippe ihm mit einem Zeigefinger heftig vor die Brust und starre ihn böse an. Sein Blick bleibt unverändert kühl, und als er antwortet, tut er das mit einer geradezu aufreizenden Ruhe.
    „Inwiefern hab` ich dich verarscht? Du hast nie gefragt, wer ich bin, also hatte ich auch keinen Grund, es dir auf die Nase zu

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