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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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heiß wie die Hölle.“
    „Was sonst?“ Roan erhob sich geschmeidig und schlenderte zur Kaffeemaschine hinüber, die in einer Ecke des großen Raums praktisch ständig in Betrieb war. Während er nach Tassen und Zuckerpäckchen griff, machte er über die Schulter ein paar Bemerkungen über das Flusspiratenfestival, das Ende des Monats anstand. Bei der ersten Tasse Kaffee tauschten sie Sichtweisen, Pläne und ein paar lustige Geschichten über die Vorbereitung zu dem großen, alljährlich stattfindenden Ereignis aus. Sie unterhielten sich über die Baumwollpreise, ein Thema, das Luke naturgemäß sehr interessierte, seit er beschlossen hatte, sich auf Baumwolle und Sojabohnen zu spezialisieren. Dann kamen sie auf eine andere gemeinsame Leidenschaft zu sprechen: das Angeln. Roan warf Luke gelegentlich einen forschenden Blick zu, aber er bedrängte Luke kein einziges Mal mit Fragen.
    Als sie beide schließlich bei ihrer zweiten Tasse Kaffee angelangt waren, lehnte sich der Sheriff in seinen Stuhl zurück und legte einen gestiefelten Fuß über sein Knie. „Dann bist du also nur gekommen, um mir einen Freundschaftsbesuch abzustatten, oder hast du einen bestimmten Grund?“ fragte er.
    „Beides“, gab Luke mit einem zerknirschten Grinsen zurück.
    Roan musterte ihn aus wachsamen grauen Augen. „Dann schieß schon los.“
    Luke erzählte ihm von Aprils Anrufer und seiner Stippvisite bei ihr. Und nur so aus Spaß berichtete er dann auch noch von seinem Verdacht, dass sie von der besagten Person schon früher gehört haben könnte. Als er fertig war, trank er einen Schluck Kaffee und wartete.
    „April sagt, dass sie noch mehr solche Anrufe bekommen hat?“
    „Nicht direkt. Es war eher das, was sie nicht gesagt hat, falls du verstehst, was ich meine.“
    „Hat sie gesagt, was sie davon hält? Ob sie vielleicht, außer dass da einer Dampf ablassen wollte, noch einen anderen Grund dahinter vermutet?“
    „Sie ist mir gegenüber schon unter günstigsten Umständen reichlich zugeknöpft. Vielleicht bekommst du ja mehr aus ihr raus, wenn du mal rüberfährst.“
    Roan nickte verständnisvoll und starrte auf die schwarze Brühe in seiner Tasse.
    „Und was willst du sie fragen? Hast du schon eine Idee?“ Die Frage kam schroff heraus, aber Luke versuchte nicht, sie abzumildern.
    „Ein paar.“ Roan lehnte sich zurück und begann die Fragen, die er April zu stellen gedachte, herunterzurasseln: „Was ist mit ihrem Ex? Wo ist er, und was hat er heute Morgen getrieben? Hat sie sich irgendwelche Feinde gemacht? Hatte sie in den letzten Wochen Kontakt mit fremden Männern wie Handwerkern, Lieferanten und Vertretern? Gibt es neue Männer in ihrem Leben, und wie hat sie sie kennen gelernt? Hat sie in letzter Zeit irgendwelche merkwürdigen Anrufe bekommen, die man mit dem heutigen Vorfall in Zusammenhang bringen könnte? Hatte sie irgendwelche ungewöhnlichen Besucher, oder hat sie in der Umgebung ihres Hauses irgendetwas bemerkt, was ihr seltsam erschien? Solche Sachen eben.“
    Luke signalisierte sein Einverständnis. Er war sich nicht sicher, ob Roans Vorhaben zu etwas führen würde, aber es war zumindest ein Anfang.
    „Was mir zu denken gibt, ist dieses Buch, an dem sie angeblich arbeitet“, sagte Roan nachdenklich. „Dieses Stimmungsbild einer Stadt.“
    „Was denn für ein Buch? Was denn für ein Stimmungsbild?“
    „Über die Benedicts. Sie benutzt angeblich unseren Familienhintergrund für einen Roman oder gleich mehrere Romane in Fortsetzung. Scheint so, als ob sie letzte Woche mit Kanes Tante Vivian gesprochen hätte … was ungefähr so ist, als wenn sie die Neuigkeit gleich über Rundfunk verbreitet hätte. Erzähl mir jetzt bloß nicht, du hast noch nichts davon gehört.“
    „Ich sitze nicht so an der Quelle wie du.“ Luke schnitt eine Grimasse. „Aber warum in aller Welt sollte sie denn über uns irgendwas schreiben wollen?“
    „Nicht über uns, sondern über die Generation unserer Urgroßväter. Sie waren ein ziemlich bunter Haufen.“
    „Nicht bunter als die meisten anderen in der Gegend auch, schätze ich mal. Warum nimmt sie nicht ihre eigenen Vorfahren?“
    „Das ist ihr vermutlich zu nah dran, nehme ich an.“ Roan schaute Luke über den Rand seiner Kaffeetasse an. „Davon abgesehen, könnte dabei vielleicht die Geschichte mit ihren Eltern wieder hochkommen, und das ist mit Sicherheit das Letzte, was sie will.“
    Luke schaute auf seinen Daumen, während er über den Henkel seines

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