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Benedikt XVI

Benedikt XVI

Titel: Benedikt XVI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licht der Welt
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Staat und Gesellschaft beherrscht,
Menschenrechte mit Füßen getreten und Christen brutal unterdrückt werden. Für
den anglikanischen Bischof Michael Nazir-Ali stellt der Islam die seit dem
Kommunismus größte Bedrohung für den Westen dar, weil mit ihm eine umfassende
politische und sozio-ökonomische Ideologie einhergehe. Der Präsident der
islamischen Republik Iran, Mahmud Ahmadinedschad, hat erklärt, der Countdown
für die Zerstörung Israels habe begonnen, bald werde Israel "von der
Landkarte getilgt werden".
    Ist die
Vorstellung von einem Dialog mit dem Islam dann nicht auch ein wenig blauäugig
oder sogar gefährlich?
     
    Es gibt sehr verschiedene Arten,
wie der Islam gelebt wird, je nach seinen geschichtlichen Traditionen, von
seiner Herkunft und den jeweiligen Machtverhältnissen her. In Schwarzafrika
gibt es, wie gesagt, zumindest in großen Teilen eine Tradition des Miteinander,
die sehr erfreulich ist. Wo auch Religionswechsel möglich ist und Kinder eines
islamischen Vaters Christen werden können. Hier existiert eine Annäherung im
Grundverständnis von Freiheit und Wahrheit, die die Intensität des Glaubens
nicht trübt.
    Wo der
Islam aber, sagen wir, monokulturell, allein herrscht, unangefochten in seinen
Traditionen und seiner kulturellen und politischen Identität, sieht er sich
leicht als Gegenposition zur westlichen Welt, gewissermaßen als der
Verteidiger der Religion gegenüber dem Atheismus und dem Säkularismus. Das
Wahrheitsbewusstsein kann dann so eng werden, dass es zur Intoleranz wird und
damit auch ein Miteinander mit den Christen sehr schwer macht. Hier ist es
wichtig, dass wir mit allen dialogwilligen islamischen Kräften intensiv in
Verbindung bleiben, und dass dann Bewusstseinsveränderungen auch dort
geschehen können, wo Islamismus Wahrheitsanpruch und Gewalt miteinander verknüpft.
     
    Verkündigung
     

    Ihre allererste "Veröffentlichung,
noch aus Ihrer Studentenzeit, war die Übersetzung eines Textes von Thomas von
Aquin. Der Titel lautete: "Eröffnung über die Liebe ". Ihre
Erstveröffentlichung als Papst, genau 60 Jahre später, ist eine Enzyklika über
dasselbe Thema: "Deus Caritas est - Gott ist die Liebe". Die erste Enzyklika eines Papstes gilt ja
immer auch als eine Art Notenschlüssel für sein Pontifikat.
     
    Was dieses studentische Büchlein angeht:
Ich hatte auf Anregung von Alfred Läpple die "Quaestio disputata de
caritate" des heiligen Thomas von Aquin übersetzt, weil Martin Grabmann,
der große Mittelalterforscher, gesagt hatte, die "Quaestiones" sind
unübersetzt, sie müssen übersetzt werden. Es ist dann aber nicht zur Veröffentlichung
gekommen. Es war wahrscheinlich auch gar keine gute Übersetzung, ich war ja
nicht einmal 20 Jahre alt ... Auf diese Weise bin ich eigentlich durch Zufall
an dieses Thema gekommen, aber es hat mich fasziniert. So hat mich in meinem
Leben einerseits immer das Thema Christus als der lebendige, gegenwärtige Gott
begleitet, der Gott, der uns durch Leid hindurch liebt und heilt, andererseits
auch das Thema Liebe, das dann in der johanneischen Theologie zentral wird - in
dem Bewusstsein, dass das der Schlüssel des Christentums ist, dass es von daher
gelesen werden muss. So habe ich auch die erste Enzyklika von diesem Schlüssel
her geschrieben.
     
    Die Sexualmoral der katholischen
Kirche löst heftigen Widerspruch aus, wir werden darauf noch zu sprechen
kommen. In "Gott ist die Liebe" erläutert der Papst, zur "Menschlichkeit
des Glaubens" gehöre auch das "Ja" des Menschen zu seiner
Körperlichkeit, die von Gott geschaffen ist. Ist das ein Plädoyer für besseren
Sex?
     
    Die Körperlichkeit umfasst
natürlich weit mehr, als dass man sie nur über die Sexualität definieren
könnte, aber diese ist ein wesentlicher Bestandteil. Wichtig ist, dass der
Mensch Seele im Leib ist, dass er als Leib er selber ist und von daher den Leib
positiv auffassen und die Sexualität als eine positive Gabe begreifen darf.
Durch sie nimmt er selbst am Schöpfertum Gottes teil. Diese positive
Auffassung zu finden und diesen Schatz zu hüten, der uns gegeben ist, das ist
eine große Aufgabe.
    Es stimmt,
dass in der Christenheit immer wieder auch Rigorismen eingerissen sind und die
Tendenz zur Negativwertung, die sich in der Gnosis ausgebildet hatte, auch in
die Kirche Eingang fand. Denken wir nur an den Jansenismus, mit dem es zu einer
Verbiegung, zu einer Verängstlichung des Menschen
kam. Heute ist zu erkennen, dass wir wieder zur eigentlich

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