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Benjamins Gärten (German Edition)

Benjamins Gärten (German Edition)

Titel: Benjamins Gärten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Walther
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Wände, die Ecken des Raumes, werden von undurchdringlichen Schatten geschluckt. Meine Schritte hallen in der Weite des Kellers. Ich ziehe mich aus, lege einen Arm über den Kopf und dehne die Muskeln.
    Dann trete ich an den Rand, wippe auf den Zehen und springe in das schwarze undurchdringliche Wasser. Es schlägt über mir zusammen, dunkel und eisig, kälter als ich erwartet hätte. Ich tauche auf, beginne kraftvoll und schnell zu schwimmen. Spüre Wärme in meinen Körper zurückkehren. Das Wasser riecht muffig, aber ich gewöhne mich daran. Ich beginne ruhiger zu schwimmen, achte auf jede Bewegung. Gleite lange. Bemühe mich, die friedliche, unberührte Wasserfläche nicht aufzuwühlen.
    Ich konzentriere mich auf die Kraft in meinen Armen und Beinen. Mein Kopf wird leer. Ich zähle die Bahnen nicht. Lasse alles hinter mir. Als ich einen Moment am Rand verweile, merke ich, dass meine Arme vor Überanstrengung zittern. Ich verschnaufe, beginne zu frieren.
    Ich denke an Mareks Worte vom Morgen, als er sagte, ich solle mit meinen Eltern abschließen. Ich beginne erst, richtig zu verstehen, was er meinte. Vor allem den zweiten Teil. Nach vorne schauen. Meine Zukunft. Es ist Zeit, nach vorne zu blicken. Aber ich will wissen, ob ich dabei auf ihn zählen kann.
    Ich stemme mich aus dem Becken, streife das Wasser ab, ziehe mich an. Auf dem Weg nach draußen schneide ich mich an einer Scheibe, presse meine Hand auf die Wunde an meiner Seite, ignoriere den brennenden Schmerz.
    Ich klettere mühsam über das Tor, laufe dann durchs Dorf, so schnell es die Dunkelheit zulässt. Ich will zur Villa, ich will zu Marek. Will hinaufsteigen in das stille Zimmer zu ihm, in der Dunkelheit bei ihm sein, sein Geliebter. Ich will ihm erzählen, worüber ich mir Gedanken gemacht habe. Wissen, wie er zu mir steht. Wie unsere Zukunft aussehen kann. Ich will mit ihm reden. Ihm nahe sein. Ihn dann vögeln.
    Ich finde den Pfad zwischen den Obstbäumen, die Dunkelheit ist undurchdringlich. Ich gehe weiter, ertaste mit den Augen jeden Baumschatten, der vor mir auftaucht. Höre leise den Bach plätschern, sehe einen glitzernden Strudel, springe darüber. Langsam müsste ein Lichtschein durch die Bäume dringen. Von den Fenstern der Villa, von der Laterne über der Vordertür. Doch das Haus liegt als dunkler Schatten in der Nacht, der Mond steht darüber, in keinem Fenster brennt Licht.
    Ich trete näher. Der Cadillac steht nicht in der Einfahrt. Ausgerechnet heute Abend ist Marek nicht da. Ich zittere, bemerke erst jetzt, wie sehr ich in meinen klammen Klamotten friere. Ich drehe mich um und gehe müde heim.
    Treppen

    Auf dem Dachboden schwirren Hitze und Staub. Ich wühle zwischen den Kisten herum. Der Karton mit meinen alten Schulheften fällt mir entgegen und ich beschließe, sie wegzuwerfen. Ein Haus verführt nur dazu, alles zu horten. Vorher reiße ich meine Zeichnungen aus den Heften, die Wappen und Schwerter und Ritter. Dann besinne ich mich, was ich eigentlich gesucht habe. In einer kleinen Kiste finde ich einen Rahmen mit einem intakten Glas, passend für das Foto meiner Eltern.
    Ich räume die Kiste weiter nach hinten und verheddere mich dabei mit dem Fuß in etwas. Ich bücke mich, es ist eine alte Schaukel. Daneben liegt ein Netz. Ich hebe es auf. Es entpuppt sich als alte Hängematte. Wirklich keine schöne. Ich kann mich nicht erinnern, damit gespielt zu haben. Ich nehme den Rahmen und die Hängematte mit nach unten.
    Im Garten suche ich zwei Bäume, die nah genug beieinanderstehen. Ich entscheide mich für den Birnbaum und einen Pflaumenbaum. Ich winde Stricke um die Stämme und befestige die Hängematte. Dann lege ich mich skeptisch hinein. Sie hält, aber sie ist nicht besonders bequem.
    Ich faulenze. Und warte auf Marek. Ich könnte auch zu ihm gehen, aber ich weiß nicht genau, ob er zurück ist. Vielleicht kommt er ja. Und wenn nicht, werde ich heute Abend zu ihm gehen. Bis dahin ist noch Zeit, mir zu überlegen, was ich sagen will.
    Ich beginne, mit der Hängematte zu schaukeln. Schneller als ich reagieren kann, finde ich mich im Gras wieder. Die Aufhängung hat nicht gehalten. Ich muss die Stricke höher befestigen. Ich klettere auf den Birnbaum, setze mich auf einen Ast und befestige den Strick oberhalb der Gabelung am Stamm. Ich prüfe die Haltbarkeit und bleibe dann noch ein bisschen auf dem Ast sitzen. Halte mich mit einem Arm am Stamm fest und überblicke meinen Garten.
    Von diesem Aussichtspunkt aus sehe ich Marek zur

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